LBS-Kaufpreisspiegel

Niedersachsen

Freue sich, wer in Holzminden wohnt!

Hannover ist ein teures Pflaster. Für ein Eigenheim müssen Käufer immer tiefer in die Tasche greifen. In den vergangenen drei Jahren sind die Preise für Einfamilienhäuser jährlich um gut 13 Prozent gestiegen. Ein Viertel aller Häuser wird inzwischen für fast eine Million Euro angeboten. Aber auch in Braunschweig, Osnabrück und im Landkreis Harburg steigen die Preise

Niedersächsische Immobilienkäufer müssen derzeit in Hannover am tiefsten in die Tasche greifen: In der Landeshauptstadt wird unter allen Landkreisen und kreisfreien Städten der höchste Standardpreis für gebrauchte Einfamilienhäuser verlangt. Die Hälfte aller inserierten Eigenheime wird hier für mindestens 629.000 € angeboten.

Die Preisdaten für Niedersachsen stammen aus dem aktuellen LBS-Kaufpreisspiegel für das dritte Quartal 2019. Die Untersuchung wird regelmäßig vom Institut empirica im Auftrag der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover (LBS Nord) erstellt. Die Immobilienexperten werten dafür die Verkaufsangebote in den niedersächsischen Tageszeitungen und in Online-Portalen aus.

Ein Durchschnittshaushalt muss in Hannover 15,1 Jahresnettoeinkommen für ein gebrauchtes Einfamilienhaus aufbringen. Die Preise sind in der Landeshauptstadt in den vergangenen drei Jahren deutlich gestiegen: seit 2016 jährlich um 13 Prozent. Zudem werden in Hannover die mit Abstand höchsten Spitzenpreise verlangt. Ein Viertel aller angebotenen Häuser wird für mindestens 987.500 € angeboten.

Mit einem Standardpreis von 528.500 € liegt Braunschweig auf Platz zwei der niedersächsischen Eigenheim-Preisskala. Das entspricht umgerechnet dem Gegenwert von 13 örtlichen Haushaltsjahreseinkommen. Zu den teureren Regionen in Niedersachsen mit typischen Hauspreisen über 400.000 € zählen außerdem der Landkreis Harburg (449.000 €) sowie die Städte Wolfsburg und Osnabrück (jeweils 445.000 €). Die Spitzenpreise für gebrauchte Einfamilienhäuser beginnen an diesen Standorten bei rund 600.000 € aufwärts.

In allen niedersächsischen Landkreisen und kreisfreien Städten sind die Preise für gebrauchte Häuser seit 2016 gestiegen, im Durchschnitt um 8,4 Prozent pro Jahr. Mehr als doppelt so viel legten die Eigenheimpreise im Landkreis Celle zu (+ 17 % pro Jahr). Auch in den Landkreisen Uelzen (+ 14 % pro Jahr), Holzminden (+ 13 % pro Jahr), Göttingen (+ 12 % pro Jahr) und Peine (+ 12 % pro Jahr) lag die jährliche Preissteigerung deutlich über dem Durchschnitt.

Die günstigsten gebrauchten Einfamilienhäuser werden nach wie vor im Landkreis Holzminden angeboten. Der Standardpreis liegt hier bei 127.250 €, das entspricht 3,2 örtlichen Haushaltsnettoeinkommen. Ein Viertel aller Häuser ist sogar für maximal 80.000 € zu haben. Auch in den Land-kreisen Northeim und Lüchow-Dannenberg sind die Standardpreise mit 140.000 oder 145.000 € im Euro Vergleich relativ günstig. □