Artikel von Dr. Ruth Vierbuchen



Der Handelsimmobilien Report Nr. 407

Editorial von Ruth Vierbuchen: Wie von vielen erwartet, hat es der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in seiner Oktober-Sitzung erstmal bei dem erreichten Einlagenzins von 4%, dem Hauptrefinanzierungszins für Banken von 4,5% und dem Spitzenrefinanzierungssatz für Banken von 4,75% belassen. Damit bleibt die EZB aber noch unter dem Niveau der US-Notenbank Federal Reserve unter ihrem Vorsitzenden Jerome Powell, das bei 5,25 bis 5,5% liegt. Die Frage, die die geschockte Immobilienwirtschaft nun bewegen dürfte, ist, ob mit diesem Zinsniveau die herbeigesehnte Grundlage für die mittelfristigen Entscheidungen erreicht wurde. Die Antwort dürfte ein klares „Jein“ sein.


Der Handelsimmobilien Report Nr. 406

Editorial von Ruth Vierbuchen: Mit den Worten, dass die Situation „absolut unsicher“ sei, umschrieb ein Teilnehmer der Immobilienmesse Expo Real die Lage auf den Immobilienmärkten sehr zutreffend. Erstaunlich ist das nicht nach einem mehr als zehn Jahre währenden künstlich durch eine Null-Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) angeheiztem Boom, der immer mehr Branchenfremde in die Immobilienanlage trieb, weil mickrige 2 bis 3% Verzinsung deutlich mehr waren als Strafzinsen auf Bankguthaben und negative Renditen für Bundesanleihen. Hinzu kommt, dass die Gewöhnung an über zehn Jahre Aufschwung viele Marktakteure glauben lässt, dass es nur kurzzeitig abwärts gehen kann.


Der Handelsimmobilien Report Nr. 405

Editorial von Ruth Vierbuchen: Es ist ja bekanntlich immer alles relativ. Das zeigt der Blick auf den Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien sowohl in Deutschland als auch in Europa. Hatten viele Investoren – vor allem in Großbritannien – Handelsimmobilien in den vergangenen Jahren nicht mal mehr mit der Kneifzange angefasst – außer Nahversorgungsimmobilien – stellten die Marktakteure bei den jüngsten Berichten über den Investmentmarkt überrascht fest, dass sich Retail Assets nach dem nahtlosen Übergang vom Immobilien-Hype in die Schockstarre als die stabilste Anlage-Klasse erweisen. (Seite 1)


Nachhaltigkeit gewinnt an Gewicht

Die abrupte Zinswende auf dem Immobilienmarkt im ersten Halbjahr 2022, deren Folgen erst jetzt immer deutlicher Gestalt annehmen, wird für viel Gesprächsstoff und Klärungsbedarf auf…


Der Handelsimmobilien Report Expo-Ausgabe Nr. 404

Editorial von Ruth Vierbuchen: Die vergangenen beiden Dekaden waren geprägt von der Politik der großen Notenbanken, Widrigkeiten wie Wachstumsschwächen und drohende Rezessionen einfach „weg zu verzinsen“ oder durch den  Kauf von Staatsanleihen mit Geld „wegzuwaschen“. Die Notenbanker sahen für sich die Aufgabe darin, die Konjunktur positiv zu steuern und Krisen mit niedrigen Zinsen und viel Geld schnell wieder auszumerzen. Dahinter steht die Philosophie des modernen Menschen im Zeitalter des technischen Fortschritts, des Überflusses und der Digitalisierung, dass es immer bergauf gehen muss, dass jedes Problem sofort gelöst werden kann und „Krisen“ inakzeptabel sind. Die Frustrationstoleranz ist entsprechend immer geringer geworden.


Der Handelsimmobilien Report Nr. 403

Editorial von Ruth Vierbuchen: Der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren ist immer noch dabei, sich die während der Zwangsmaßnahmen zur Corona-Bekämpfung verlorenen Marktanteile wieder zurückzuholen. Das gelingt ganz gut. Nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Erlöse in den ersten sieben Monaten dieses Jahres – gemessen am Vorjahreszeitraum – real um 7,8% und nominal um 9,7% gestiegen. Der Internet- und Versandhandel, der einen großen Teil seiner Erlöse mit Mode inkl. Schuhe erzielt, verzeichnete in diesem Zeitraum real einen Umsatzrückgang von 6,5% und nominal von 1,9%. Doch die Probleme der Branche liegen tiefer.


Der Handelsimmobilien Report Nr. 401

Editorial von Ruth Vierbuchen: Die Anekdote vom Betrunkenen, der nachts unter einer Straßenlaterne seinen Schlüssel sucht, weil es ihm an der Stelle, an der er ihn tatsächlich verloren hat, zu dunkel ist, spiegelt auch das Verhalten vieler Politiker wider, die die einfache und schnelle Lösung bevorzugen, was aber bei der Problemlösung meist nicht hilft, wie das Thema Wohnungsmisere in Deutschland zeigt.


Der Handelsimmobilien Report Jubiläums-Ausgabe Nr. 400

Editorial von Ruth Vierbuchen: Mit der 400. Ausgabe des Handelsimmobilien Reports schließt sich nach 16 Jahren wieder ein Kreis. Als die erste Ausgabe am 20. Juli 2007 auf den Markt kam, machte gerade der Begriff von der „Subprime Krise“ die Runde. Auf dem US-Häusermarkt war es – angetrieben von zu niedrigen Zinsen – zu massiven Übertreibungen gekommen und für viele Marktakteure stand die Frage im Raum: Wird es zu einer „sanften Landung kommen?“ oder „nicht?“ Das Gros der Experten ließ sich von (Zweck)Optimismus treiben und rechnete aus, warum ein „soft landing“ wahrscheinlicher war.


Der Handelsimmobilien Report Nr. 399

Editorial von Ruth Vierbuchen: Nach dem rasend schnellen Zinsanstieg im ersten Halbjahr 2022 brauchen die Marktakteure viel Zeit, um sich an die neue Welt anzupassen. Nach mehr als zehn Jahren ungehemmtem Aufschwung werden überall die Projekte fertig gebaut, die auf Basis völlig anderer Rahmenbedingungen aufgesetzt wurden. Dass sich unter diesen Bedingungen lange der Zweckoptimismus hält, es werde bald wieder bergauf gehen, liegt in der Natur des Menschen.


Der Handelsimmobilien Report Nr. 398

Editorial von Ruth Vierbuchen: In einem deutschen Schlager über das Ende einer Liebesbeziehung heißt es plakativ: …wir gehen auf anderen Wegen“….. Dass einem dieser Refrain ausgerechnet beim Thema „Stadtentwicklung“ durch den Kopf geht, ist sehr bezeichnend. Denn wenn man sich die vielen Plattformen anschaut, auf denen angeregt und ideenreich über das Thema Stadtentwicklung und Aufwertung der Cities diskutiert wird, um den weiteren Niedergang durch Frequenzverluste zu stoppen, dann geht dem Betrachter genau dieser Satz durch den Kopf.