Islands Vulkan zeigt Grenzen auf

Anbieter erwarten keine Auswirkungen auf Flugzeug-Leasingfonds

Wer vergibt solche Namen? Eyjafjallajökull. Eine ganze Woche lang hat der Vulkan aus Island mit seiner Aschewolke ganz Europa die Grenzen aufgezeigt. Alles, was wir nicht mit Zug, Auto oder Bus erreichen konnten, war plötzlich aus der Welt. Das Exklusivforum auf Mallorca zum Beispiel, von Friedrich Wanschka organisiert, musste verschoben werden. Zwei Flugstunden haben kaum eine Alternative. Nun fliegen die Maschinen wieder, für jeden sichtbar an den Kondensstreifen am Himmel. Doch der Schaden bleibt. Von mehreren Milliarden ist die Rede. Die Börsenkurse sind teilweise abgeschmiert. Hat das auch Auswirkungen auf die Anleger von Flugzeugfonds? Der Fondsbrief hat bei einigen Anbietern nachgefragt.

 

„Es ist erstaunlich ruhig“, sagt Matthias Böhm, Geschäftsführer Doric Asset Finance. „Die Aschewolke macht sich nirgendwo bemerkbar.“ Doric hat bei seinen Flugzeugfonds vor allem Leasingnehmer aus Asien. Böhm meint daher, dass diese Fluglinien nur in geringem Umfang von den Ausfällen betroffen waren. „Emirates musste einige Flieger mit Ziel Frankfurt in Dubai lassen, aber sonst sind mir kaum Auswirkungen bekannt.“

 

„Unser Airbus A380 der Air France stand vier Tage in New York, alle anderen Maschinen sind geflogen wie geplant“, berichtet Holger Römer vom Emissionshaus Dr. Peters. Ein einziger Zeichner habe sich erkundigt, ob der Vulkan seine Flugzeug-Investition einäschert. „Entscheidend ist die Zahlungsfähigkeit des Leasingnehmers, und Air France ist stark genug“, so Römer.

 

„Wir sind völlig entspannt“, sagt KGAL-Geschäftsführer Gert Waltenbauer. Sein Unternehmen hat keine Riesen wie den Airbus A380 in Fonds gepackt, sondern kleinere Regionalflieger. „Jeder kann einschätzen, dass die Airlines Geld verloren haben, aber so richtig interpretieren kann das keiner“, meint Waltenbauer. Er betont, dass KGAL keinesfalls anzweifeln möchte, dass die Leasingnehmer ihre Verträge erfüllen: „Unsere Partner sind stark genug. Der isländische Vulkan wird unsere Fonds nicht nachhaltig beeinflussen.“



Über den Autor

Markus Gotzi

Chefredakteur „Der Fondsbrief“
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Er ist Träger des Deutschen Journalistenpreises und des Deutschen Preises für Immobilienjournalismus. Viele Jahre lang verfasste der Diplom-Journalist Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und andere Sachwerte in der Financial Times Deutschland. Zudem war Markus Gotzi vier Jahre als Redakteur für das Wirtschaftsmagazin Capital tätig.

Aktuell publiziert er unter anderem in überregionalen Blättern wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und in Branchenmagazinen wie dem Immobilien-Manager. Zudem ist Markus Gotzi Chefredakteur des Fachmediums »Der Fondsbrief«, dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle und Sachwertinvestitionen.