Jamestown kauft ersten Forst für Waldfonds

 Anleger fürchten vor allem Risiken durch Waldbrand

 Rund ein Jahr nach Vertriebsstart hat Jamestown den ersten Forst für seinen Waldfonds gekauft. Dabei handelt es sich um 3.900 Hektar im Bundesstaat South Carolina, rund 100 Kilometer nördlich der Hafenstadt Charlston. Verkäufer des „Kingstree Forst“ ist das Holzverwertungsunternehmen MeadWestVaco. „Wir kamen zu einem guten Preis zum Zuge, weil MeadWestVaco Liquidität benötigt, um in Kürze Dividenden auszuzahlen“, sagt Bolko von der Schulenburg, bei Jamestown zuständig für die Verwaltung des Waldfonds.

Der Fonds hat 18,3 Millionen Dollar Eigenkapital in den Kauf investiert. Nach Jamestown-Angaben ein günstiger Preis. Nach einer detaillierten Bestandsaufnahme kommt der Initiator auf einen Holzwert, der rund 20 Prozent höher liegt.

 Ungeachtet der derzeitigen Krise hält Jamestown an seiner Prognose fest, wonach sich der Einsatz seiner Kunden innerhalb des Anlagehorizontes von sieben bis 15 Jahren verdoppelt bis verdreifacht. Gleichwohl räumt der Anbieter ein, dass der Holzmarkt aktuell am Boden liegt. „Manche Sägewerke fahren nur 20 bis 25 Prozent ihrer Kapazität. Andere haben ihren Mitarbeitern sechs Wochen Zwangsurlaub verordnet“, berichtet von der Schulenburg. Die Preise für Bauholz seien innerhalb eines Jahres um rund zehn Prozent gesunken. Die Waldgrundstücke dagegen sind dennoch nicht billiger zu haben. Mittelfristig rechnet Jamestown mit einer Belebung des Häusermarktes und als Konsequenz daraus mit steigenden Holzpreisen.

 Offenbar ist der Fonds trotzdem erklärungsbedürftig. Bislang hat Jamestown rund 26 Millionen Dollar eingesammelt. Ob die bis zum Ende des Jahres angestrebten 50 Millionen Dollar erreicht werden, ist zweifelhaft. Sollte es nicht gelingen, wird Jamestown die Differenz einzahlen.

 In einer Umfrage unter Kunden und Vertriebspartnern hat der Initiator ermittelt, worin die Vorbehalte gegenüber dem Forst-Investment liegen. Das Ergebnis: Ein großer Teil der potenziellen Zeichner betrachtet Waldbrände als Risiko. „Dabei sind durch alle Risiken nur 0,5 Prozent des Waldbestandes betroffen“, so von der Schulenburg.

 Dennoch hat Jamestown das Risiko nun voll versichert, sagt Jamestown-Geschäftsführer Markus Derkum: „Über die Laufzeit gesehen reduzieren die Kosten dafür die Rendite nur minimal, beseitigen aber eine Anlegersorge.“



Über den Autor

Markus Gotzi

Chefredakteur „Der Fondsbrief“
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Er ist Träger des Deutschen Journalistenpreises und des Deutschen Preises für Immobilienjournalismus. Viele Jahre lang verfasste der Diplom-Journalist Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und andere Sachwerte in der Financial Times Deutschland. Zudem war Markus Gotzi vier Jahre als Redakteur für das Wirtschaftsmagazin Capital tätig.

Aktuell publiziert er unter anderem in überregionalen Blättern wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und in Branchenmagazinen wie dem Immobilien-Manager. Zudem ist Markus Gotzi Chefredakteur des Fachmediums »Der Fondsbrief«, dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle und Sachwertinvestitionen.