Leistungsbilanz-Check: ILG zieht alle Transparenz-Register

Schwerpunkt Handelsimmobilien Die ILG Fonds GmbH mit Sitz in der bayrischen Landeshauptstadt wurde 1972 gegründet und ist seit 1980 im Geschäft mit geschlossenen Fonds aktiv. Geschäftsführender Gesellschafter ist Uwe Hauch. Insgesamt beschäftigt die Firmengruppe etwa 30 Mitarbeiter. Die 2007er Leistungsbilanz listet bis zum Stichtag 31 Beteiligungsangebote mit Handelsimmobilien detailliert auf. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt gut 600 Millionen Euro. Bei Anlegern wurden etwa 287 Millionen Euro eingeworben. Zur Jahresmitte 2009 wurde der erste Pflegeimmobilienfonds aufgelegt und innerhalb von nur fünf Wochen platziert.

Laufende Performance Von 14 zum Stichtag bewirtschafteten Fonds erlaubten 13 noch Soll-Ist-Vergleiche. Deren Ergebnisse können sich angesichts der langen Laufzeit und des anspruchsvollen Marktumfelds unter dem Strich gut sehen lassen. Die unterplanmäßigen Überschüsse vor Tilgung und die Ausschüttungen – kumuliert 83 beziehungsweise 81 Prozent – fallen bei deutschen Immobilienfonds nicht aus dem Rahmen. Insbesondere, wenn auch ostdeutsche Objekte mit von der Partie sind. Im beziehungsweise über Plan haben sich bis dato insgesamt die Restdarlehen und die Liquiditätsreserven entwickelt. Hier betragen die Zielerreichungsquoten 100 beziehungsweise 108 Prozent. Gründe für verfehlte Vorgaben sind unter anderem geringere Mieteinnahmen im Falle der Anschlussvermietung, längere Leerstandszeiten oder zu hohe Inflationsannahmen. Typisch ILG: Sie kümmert sich selbst um die Fonds- und die Immobilienverwaltung. Zudem haben die Münchner bei Problemen teils Darlehen an die betroffenen Fonds ausgereicht oder auf Forderungen verzichtet. Bei einem Fonds endet die Prognose vor dem Berichtsjahr. Die Gesellschaft ist schuldenfrei und zahlte 16,2 Prozent Ausschüttung im Berichtsjahr. Über die gesamte Laufzeit betrachtet ist die jährliche Verzinsung im Durchschnitt auf nunmehr neun Prozent gestiegen.

Aufgelöste Beteiligungen Bis Ende 2007 stieg die Anzahl der beendeten Fonds auf 17 an. Die laufenden Prognosen wurden zum großen Teil erfüllt. Was die augenscheinlich attraktiven IRR-Renditen betrifft, ist zu bedenken, dass Fonds dieser Emissionsjahre erheblich von steuerlichen Verlustzuweisungen motiviert waren. Damit sind sie nicht mehr mit heutigen Angeboten vergleichbar. Positiv fallen vor allem die guten Auflösungen bei Ost-Immobilien auf. Die Verteilung der jährlichen IRR-Ergebnisse: viermal bis zehn Prozent, fünfmal bis 15 und viermal über 15 Prozent.

Dokumentation Hinsichtlich dem Berichtswesen und der transparenten Leistungsbilanz macht der ILG so schnell niemand was vor. Das VGF-Mitglied bietet ein außergewöhnlich reichhaltiges und tiefes Angebot. Die stets fristgerecht erstellte Leistungsbilanz übertrifft den Verbandsstandard und sowohl die Fondsprospekte als auch die Geschäftsberichte hält ILG zum Download bereit – absolut lobenswert. Tacheles sprechen die Immobilienspezialisten auch bei den Erläuterungen zu unterplanmäßigen und unerfreulichen Entwicklungen. Und das auch dann, wenn sie sich erst nach dem Stichtag abzeichnen.

Meiner Meinung nach… Bislang hat ILG insgesamt ein glückliches Händchen bei Immobilien bewiesen. Das Eigenengagement im Problemfall ist ebenso vertrauensbildend wie die hervorragende Transparenz.