Der Handelsimmobilien Report Nr 145

Der Handelsimmobilien Report Nr 145

Editorial von Ruth Vierbuchen: Es wird derzeit viel diskutiert über das Für und Wider einer Frauenquote. Unabdingbar ist die Frauenquote aber, wenn es um fundierte Prognosen über die künftige Entwicklung des Einzelhandels geht. Denn Frauen stellen die weitaus größte Konsumentengruppe. (Seite 1)
–          Shopping-Center-Pipeline: Die Musik spielt in den „Emerging Markets“: Die weltweite Shopping-Center-Pipeline ist gut gefüllt: 32 Mio. qm sind derzeit im Bau, 15% mehr als 2012.  Doch die regionale Verteilung ist sehr unterschiedlich. Die „Emerging Markets“ mit China an der Spitze stehen im Mittelpunkt der Projektentwickler und Investoren, während die USA mit ihren Verschuldungsproblemen kämpft. In Europa ist es der Osten mit Russland und im Südosten mit der Türkei, die aktiv sind, während ein großer Teil Westeuropas immer noch versucht, die Euro-Krise in den Griff zu bekommen. (Vierbuchen, Seite 2)
–          Multi-Channel in Europa: Der stationäre Handel hat auch online die Nase vorn: Im Wettbewerb mit den Online-Händlern hat der stationäre Einzelhandel aus Sicht der Experten beste Chancen, sich zu behaupten, wenn er sein Geschäft vor Ort um einen gleichermaßen attraktiven  Online-Shop erweitert. Gewinner des Wettbewerbs um die Gunst der Kunden werden demnach die Multi-Channel-Anbieter sein, lautet die weit verbreitete Ansicht. Kurz gesagt: Symbiose der Systeme, nicht Verdrängung. (Vierbuchen, Seite 5)
–          ICSC-Nachlese –  Der Handel hat schon viele Herausforderungen bewältigt: Der europäische Einzelhandel hat in den vergangenen 50 Jahren vor vielen gravierenden Herausforderungen gestanden: durch neue Formate, die das Ende etablierter Anbieter zu sein schienen. Doch die Voraussagen haben sich nicht erfüllt. So sehen Experten auch den Online-Handel nur als die jüngste von vielen Bedrohungen, die nicht das Ende des stationären Einzelhandels bedeuten wird. Zudem sei der Online-Handel nicht so bedrohlich, wie von der Shopping-Center-Industrie zunächst befürchtet. (Vierbuchen, Seite 8)
–          Hahn-Gruppe – Ausbau des Geschäfts mit institutionellen Anlegern: Die Hahn-Gruppe hat für ihren institutionellen Fonds HAHN FCP-FIS-German Retail Fund bei bestehenden und neuen Anlegern weiteres Eigenkapital in Höhe von rd.100 Mio. Euro eingeworben. Der Luxemburger Immobilienspezialfonds erreicht damit ein Eigenkapitalvolumen von rd. 360 Mio. Euro und ist voll platziert. Weitere Investitionsvehikel sind geplant. (Seite 10)
–          Handelsatlas München – Stadtteile bieten noch Potenzial für Lebensmittelmärkte: Unter Deutschlands Einkaufsstädten hat München eine Sonderposition. Als einzige Stadt ist sie in punkto Miete unter den 10 teuersten Städten der Welt – exakt auf dem 10. Platz ­– zu finden. Mit einem Umsatz von 11,5 Mrd. Euro bei knapp 1,4 Mio. Einwohnern bringt es die Bayern-Metropole unter den hiesigen Großstädten auf den größten Einzelhandelsumsatz pro Kopf – mehr als Hamburg und Berlin. Doch im Gegensatz zu Berlin und Hamburg konzentriert sich in München fast alles auf den Innenstadtbereich. Das eröffnet Potenzial in den Stadtteilen. (Vierbuchen, Seite 12)
–          Studie: Nachbarschaftsläden stehen vor einer großen Zukunft: Schreckensszenarien über die Entwicklung des stationären Einzelhandels unter dem wachsenden Einfluss des Internet-Handels sind derzeit en vogue. Zwar wird der Online-Handel beim Lebensmittelkauf keine nennenswerten Marktanteile erreichen, das zeigen 20 Jahre Erfahrung der Branche mit eCommerce. Doch werden auch die Alterung der Gesellschaft, steigende Energiekosten und wachsende Ansprüche an die Gesundheit beim täglichen Einkauf zusätzliche Veränderungen bei den angestammten Vertriebsformen bewirken. (Vierbuchen, Seite 14)
–          Redos Real Estate – Neupositionierung nach der Finanzmarktkrise: Für die Redos Real Estate GmbH in Hamburg war die Finanzmarktkrise nach der Lehmann-Pleite im September 2008 eine Zäsur. „Der gesamte Markt war verunsichert, alle waren orientierungslos, die Mieter zogen sich zurück, die Banken konnten die Risiken nicht mehr einschätzen und übten großen Druck auf die Kreditnehmer aus“, erinnert sich Carl-Christoph Pieper, Geschäftsführer der Redos Real Estate GmbH. Die Projektentwicklung kam fast völlig zum Erliegen, wie dann 2011 an der moderaten Zahl von Fertigstellungen etwa von Shopping-Centern in Europa abzulesen war. Das war auch für Redos der Punkt, die Neuausrichtung einzuleiten. (Vierbuchen, Seite 16)
–          Handelsimmobilien – Von der Weiterentwicklung bis zu Revitalisierung: Viele deutsche Handelsimmobilien sind baulich in die Jahre gekommen. Studien belegen, dass hierzulande etwa 50% der Shopping-Center mehr oder weniger sanierungsbedürftig sind. Hinzu kommen Einflussfaktoren wie ein verändertes Konsumverhalten mit veränderten Ansprüchen an Marken und Branchenmix, die Intensivierung des Wettbewerbs im Umfeld und veränderte Ansprüche der Mieter an die Verkaufsflächen. Dass eine Immobilie oder ein ganzes Center nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist, lässt sich spätestens am hohen Leerstand ablesen. (Vierbuchen, Seite 18)
–          Stadtentwicklung – Düsseldorf setzt mit dem U-Bahn-Bau eine Initialzündung: Das Richtfest für das neue Geschäftshaus C.O.R, die Abkürzung steht für „City, Office Retail“, hat Düsseldorfs Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann zum Anlass genommen, Bilanz zu ziehen über die Umstrukturierung des inneren Stadtkerns um Schadowplatz, Kö-Bogen und die Einkaufsmeile Schadowstraße. Angestoßen wurde das Revitalisierungsprojekt durch die Entscheidung, die Straßenbahnlinien, die bislang die Haupteinkaufsmeile oberirdisch befahren und sie dadurch in 2 Teile teilen, durch eine U-Bahn zu ersetzen. (Seite 20)