Der Handelsimmobilien Report Nr 148

Der Handelsimmobilien Report Nr 148

Editorial von Ruth Vierbuchen: Knapp 3 Jahre nach seiner Rettung kommt der Warenhaus-Konzern Karstadt wieder in die Schlagzeilen. Es wird von schwierigen Geschäftsverläufen und Umsatzrückgängen berichtet. Diese Entwicklung war mit Blick auf die geplante Neuausrichtung des Warenhausgeschäfts aber zu erwarten. (Seite 1)
–          Fachmärkte als Anlage – Die Standortwahl erfordert den Blick des Experten: Handelsimmobilien haben inzwischen auch in Deutschland das Vorurteil abgeschüttelt, eine spekulative, unsichere Anlage zu sein. Sichtbarstes Zeichen dafür sind die vielen  Pensionskassen, die in diese Asset Klasse investieren und die derzeit die größte Anlegergruppe stellen. Fachmarktprodukte gewinnen dabei an Bedeutung, haben aber ihre eigenen Gesetze. (Seite 2)
–          Raumordnerische Agglomerationsverbote – Wie sinnvoll sind solche Regelung für den Handel? Einzelhandelsansiedlungen stehen zunehmend im Kreuzfeuer der Genehmigungspraxis. Eine wichtige Rolle spielen dabei Regelungen in Landesentwicklungsprogrammen und Regionalplänen, in denen die sogenannten Einzelhandels-Agglomerationen verstärkt begrenzt werden. (Bernreuther, Seite 6)
–          Expansion – Deutschland hinter Hongkong wichtigster Zielmarkt: Die weltweite Entwicklung der Mieten gibt bereits einen Eindruck, wo die begehrten Expansions-Destinationen des Einzelhandels liegen. So ist Hongkong die teuerste Stadt der Welt, weil der frühere Stadtstaat primäres Expansionsziel des globalisierten Einzelhandels ist. Dass die Fifth Avenue in New York auf Platz 2 steht, sagt dagegen nur etwas über die Wertschätzung für die Stadt aus, nicht aber über die USA als Expansionsziel im Allgemeinen. In der Liste der begehrten Länder findet sich dagegen Deutschland auf Platz 2, obwohl es die hiesigen Metropolen nicht einmal unter die 10 teuersten Städte der Welt geschafft haben. (Seite 8)
–          Stadtreport Düren – Hochwertiger Wohnraum zur Steigerung der Kaufkraft: „100 000“ ist für viele Einzelhandelsfilialisten eine magische Zahl. Bei der Expansion in kleinere Städte markiert sie die Einwohnerzahl, die eine Stadt mindestens haben muss, um als Standort in Frage zu kommen. Die Stadt Düren kennt das Problem. Gerne würden die Verantwortlichen  angesagte Marken holen, doch mit „nur“ etwa 90 000 Einwohnern bleibt die Stadt unter der  magischen Grenze. Dabei hat Düren ein sehr großes Einzugsgebiet. (Seite 10)
–          Kaufkraft – Die reichsten Deutschen leben nicht dort, wo sie einkaufen: Der Hochtaunuskreis in der Nähe von Frankfurt und der Landkreis Görlitz an der Grenze zu Polen bilden die beiden Eckpunkte bei der regionalen Verteilung der Einzelhandelskaufkraft in Deutschland. Mit 7 248 Euro pro Kopf ist sie in den Nobel-Gemeinden um die Mainmetropole Frankfurt am höchsten, mit rund 4 600 Euro im Landkreis Görlitz, an der Grenze zu Polen, am niedrigsten. Im Bundesdurchschnitt liegt die Einzelhandelskaufkraft bei 5 500 Euro oder 27% des privaten Konsums. (Seite 13)
–          Zentralität – Eine hohe Kennziffer kommt nicht von alleine: Im Wettstreit um die Gunst der Konsumenten hat es der örtliche Einzelhandel in einer Mittelstadt bis zu einem gewissen Grad durchaus selbst in der Hand, sich gegen die Wettbewerber aus einer entfernteren Großstadt durchzusetzen. Das gilt vor allem für den Einzelhandel in Mittelstädten, die sich in einem großen ländlichen Umfeld ohne größere Wettbewerber befinden und hier die Funktion des Mittelzentrums übernehmen. (Seite 15)
–          Tag der Immobilienwirtschaft – Zwischen Miet-Deckel und zu niedrigen Zinsen: Das Thema Mietpreis-Bremse oder Miet-Deckel bei der Wiedervermietung von Wohnungen hat es definitiv als Top-Thema in den Wahlkampf geschafft, nachdem sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel dafür ausgesprochen hat, die Wohnungswirtschaft im Gegenzug aber eindringlich davor warnt, dass dies den Wohnungsneubau lähmen und das Problem damit verschärfen werde. (Seite 17)