„Der Handelsimmobilien Report“ Nr. 154

Der Handelsimmobilien Report Nr 154

Editorial von Ruth Vierbuchen: Der Freistaat Bayern ist seinem Grundsatz, eigene Wege zu gehen, auch beim neuen Landesentwicklungsprogramm (LEP) treu geblieben. Dass hier die Verkaufsflächengrenze für Lebensmittelmärkte in kleineren Gemeinden von 800 qm auf 1200 qm angehoben wurde, hat sicher auch bundesweit eine wichtige psychologische Signalwirkung. Aber ob das angestrebte Ziel erreicht wird, bleibt abzuwarten. (Seite 1)

–          Rewe-Nahversorgung – Supermärkte und innovative Lebensmittelkonzepte erobern die Stadt zurück:  Die Sparte „Vollsortiment National“ – kurz gesagt: die deutschen Lebensmittelmärkte aller Größen – bilden bei der Kölner Rewe Group „Herz und Lunge“. Denn Deutschland ist derzeit einer der stabilsten Märkte Europas. Viel Potenzial sieht der Konzern noch in den Städten. Und dafür hat er maßgeschneiderte Formate entwickelt. (Seite 2)
–          Internationaler Vermietungsmarkt – Hongkong weltweit Spitzenreiter, Paris in Europa: Während sich in China Überhitzungstendenzen abzeichnen und bei Experten die Sorge aufkommt, dass sich am Immobilienmarkt eine Blase bilden könnte, rechnen sich die internationalen Luxusmarken in den Top-Lagen von Hongkong offenbar  noch Chancen aus. Von ihrer Expansion wurden sie auch von den steigenden Mieten nicht abgehalten. So sind die monatlichen Quadratmeter-Mieten im 2. Quartal weiter gestiegen. (Seite 6)
–          Modellrechnung – Hidden Champions mit Mietsteigerungspotenzial: Das Interesse der Investoren an deutschen Handelsimmobilien als stabile Anlage ist unverändert hoch. Andererseits sind frei zugängliche Immobilien-spezifische Daten, sofern sie überhaupt vorhanden sind, vor allem für die Immobilienhochburgen verfügbar. Vor diesem Hintergrund ist die IVG Research der Frage nachgegangen, welche deutsche Standorte resp. Städte das „Beste“ noch vor sich haben, also unterbewertet und welche überbewertet sind? (Seite 8)
–          Skyline Plaza – ECE bringt neue Marken nach Frankfurt: Für die Projektpartner ECE und CA Immo ist das Shopping-Center im Frankfurter Europaviertel vor der Kulisse des imposanten Messeturms ein Prestige-Projekt: Das Skyline Plaza, das am 29. August eröffnet wurde, bietet viele Elemente, die ein Shopping-Center der heutigen Generation bieten muss, um Aufenthaltsqualität  und städtebauliche Akzeptanz zu erzeugen – im Wettstreit mit dem Online-Handel. (Seite 11)
–          Re-Urbanisierung (V) – Möbelhandel rückt wieder näher an seine Kunden heran: Nicht nur der Lebensmittelhandel sieht in den Städten wieder mehr Potenzial für sich. Auch der Möbelhandel, der heute als klassisches „Grüne-Wiese-Sortiment“ gilt, nachdem die großen Möbelhäuser vor allem in den 1980er-Jahren an den Stadtrand gezogen waren, rückt wieder näher an die Wohngebiete der Städte heran. Das gilt sogar für Ikea, den klassischen Möbelfachmarkt auf der grünen Wiese. (Wotruba, Seite 12)
–          Landesentwicklungsprogramm – Bayern hält an seinem Sonderweg fest: Das neue Landesentwicklungsprogramm (LEP) Bayern ist nach langwierigen Abstimmungen auf der Ebene der Öffentlichkeit und im Landtag nunmehr im September 2013 in Kraft gesetzt worden. Damit ändern sich auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von Einzelhandelsvorhaben in Bayern. (Bernreuther, Seite 14)
–          Mittelstadt Kleve in der Neufindung – Wasser, eine Hochschule und ein neues Geschäftshaus: Kleve ist eine mittelgroße Stadt mit gut 49 000 Einwohnern am Ende der Welt, so könnte man fast meinen. Tatsächlich ist die frühere Kurstadt Mitglied der Euregio Rhein-Waal, befindet sich am unteren Niederrhein und die 20 km entfernte niederländische Stadt Nijmwegen ist fast genauso schnell zu erreichen wie das deutsche Emmerich auf der anderen Rheinseite. Die Nähe zu den Niederlanden bringt der Stadt viele Einkaufstouristen. Zusätzliche Impulse erhofft sich Kleve auch von der neuen ingenieurwissenschaftlichen Hochschule Rhein-Waal. (Seite 16)
–           Konjunktur-Umfrage – Steigende EEG-Umlage lässt Stromkosten explodieren: Die Bedingungen für den Einzelhandel sind derzeit recht gut, auch wenn der GfK-Konsumklima-Index im August eine gewisse Spätsommerstimmung zeigte und der Gesamtindikator für September von 7,0 auf 6,9 Punkte gesunken ist. Doch der stabile Arbeitsmarkt, die steigenden Reallöhne und niedrige Zinsen sind laut Handelsverband Deutschland HDE eine gute Ausgangsbasis für größere Anschaffungen. Der Konsum erweise sich als wichtige Stütze der Konjunktur. Dennoch: Die Stimmung der Einzelhändler ist eher verhalten. (Seite 18)