„Der Handelsimmobilien Report“ Nr. 198

Der Handelsimmobilien Report Nr 198

·         Editorial von Ruth Vierbuchen: Der deutsche Handelsimmobilien-Markt hat sich in den vergangenen 10 Jahren vom Nischen-Segment für Spezialisten zum Markt mit internationaler Bedeutung gewandelt. Das eröffnet noch viele Chancen für Investitionen, die den Handelsimmobilien und der Stadtentwicklung zugutekommen werden. Zu hoffen ist allerdings, dass der Boom nicht in Leichtsinn mündet. (Seite 1)

·         Investmentmarkt Europa – Das Jahr 2015 startet mit einem Rekordergebnis: In den 28 Mitgliedsländern der EU zeigte das Konsumklima Anfang 2015 einen deutlichen Aufwärtstrend. Der GfK-Index stieg auf 9,8 Punkte, den höchsten Stand seit April 2008 – und knüpfte damit an die Zeit vor Ausbruch der Finanzmarktkrise an. Diese Aufhellung des Verbrauchervertrauens spiegelt sich in den meisten europäischen Ländern auch in der positiven Entwicklung der stationären Einzelhandelsumsätze wider. Dies waren im 1. Quartal 2015 auch günstige Voraussetzungen für den europäischen Investmentmarkt für Handelsimmobilien. (Seite 2)

·         Expansionsziele – Der physische Laden wird seine Bedeutung behalten: In den saturierten Märkten Westeuropas und Nordamerikas stößt der Einzelhandel an Wachstumsgrenzen. Hinzu kommen die Folgen der Finanzmarktkrise und des wachsenden Online-Handels, die viele stationäre Händler veranlassen, neue Chancen jenseits des Heimatmarktes zu suchen. Denn viele Konsumenten kennen internationale Marken von Reisen oder aus dem Internet. Newcomer werden oft schon erwartet. Und gerade in den „Emerging Markets“ sind westliche Marken als Statussymbole gefragt. (Seite 5)

·         Expansion in Deutschland – Der Blick auf die Städte der zweiten Reihe lohnt sich: Die alljährliche Liste mit den teuersten Einkaufsstraßen der Welt zeigt, wo die Präferenzen der internationalen Handelsmarken liegen, wenn sie in einem fremden Land Fuß fassen wollen. In Frankreich und England sind es traditionell Paris und London, im dezentralen Deutschland Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf oder Köln. Die hohe Frequenz in den Top-Einkaufslagen ist ein gutes Fundament, um zu testen, ob die Marke den Geschmack der Konsumenten überhaupt trifft. Doch es lohnt sich auch der Blick über den Tellerrand. (Seite 9)

·         Douglas AG – Die Familie Kreke hat einen neuen Partner: Advent International geht, CVC Capital Partners kommt und die „Kreke family“ bleibt bei Douglas. In diesen kurzen Schlagworten lässt sich die gravierende Veränderung im Eigentümer-Kreis des Fachgeschäftskonzerns zusammenfassen. Und zwischendurch hatte Vorstandschef Henning Kreke noch publik gemacht, dass auch ein Börsengang in Erwägung gezogen werde, um Mittel für das weitere Wachstum zu generieren. Doch diese Pläne sind nun erst mal wieder vom Tisch. (Seite 12)

·         Europäischer Lebensmittelhandel – E.Leclerc und Rewe schmieden strategische Allianz: Die Rewe Group aus Köln hat mit dem französischen Handelskonzern E.Leclerc, der gleichfalls genossenschaftlich organisiert ist, eine strategische Allianz geschlossen, die sich unter anderem auf das Thema gemeinsamer Einkauf fokussiert. Die Mitgliedschaft in der belgische CORE Genossenschaft will das Kölner Unternehmen vor diesem Hintergrund spätestens bis zum Jahresende 2015 aufgeben. (Seite 14)

·         Stadtentwicklung – Wuppertal will seine überregionale Bedeutung steigern: Wuppertal muss sich in seinem Umfeld mit gleich 2 Shopping-Metropolen auseinandersetzen: mit der Mode-Stadt Düsseldorf auf der einen Seite und der alten Dom-Stadt Köln – einige Kilometer Rheinaufwärts – auf der anderen. Gleichwohl zeigt die Zentralitätskennziffer von 110,2 (Comfort), dass der Einzelhandel in der Stadt im Bergischen Land durchaus Sogwirkung auf die Menschen in der Umgebung entfaltet. Mit dem Pilotprojekt „Online City Wuppertal“, einem virtuellen Marktplatz für den lokalen Einzelhandel, rüstet sich die Stadt auch für das digitale Einzelhandelszeitalter. Nun ist noch ein Magnet für die Innenstadt geplant (Seite 15)

·         Factory Outlet Center – Die rigide Genehmigungspraxis sichert den Wert: Die Realisierung von Factory resp. Designer Outlet Centern ist in Deutschland ein langwieriges Unterfangen. Und die Liste der gescheiterten Projektplanungen ist lang. Andererseits ist das Interesse vor allem von internationalen Investoren und Mietern groß und die Renditen in diesem Segment sind überdurchschnittlich. (Seite 17)

·         Konsumklima – Kaufbereitschaft der Bundesbürger steigt weiter: Das Konsumklima hat sich weiter verbessert. Für Juni wird ein Anstieg des Gesamtindikators von 10,1 Zählern im Mai auf 10,2 Punkte im Juni erwartet. Allerdings zeigt die Stimmung im Mai ein gegensätzliches Bild. (Seite 19)