„Der Handelsimmobilien Report“ Nr. 199

Der Handelsimmobilien Report Nr 199

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Innerhalb von nur einer Woche hat sich die Lage auf dem deutschen Warenhaus-Markt grundlegend verändert. Erst die Beteiligung von La Rinscente am operativen Geschäft der 3 Karstadt-Premium-Häuser von The KaDeWe Group, dann die Übernahme von Galeria Kaufhof durch die nordamerikanische Hudson’s Bay Company. Der deutsche Warenhausmarkt birgt zweifellos noch Wertsteigerungspotenzial. Nur ein neues internationales Konzept zu übertragen, reicht aber nicht aus. (Seite 1)
  • 2. New Deal Forum – Emotionen sind die Grundlage aller Entscheidungen: Buchhändler, die der Internet-Konkurrenz trotzen, eine junge Generation, die Erlebnisse lieber in kleinen Dosen genießt und Autos lieber leiht als kauft und die Erkenntnis, dass bei Entscheidungen ohne Emotionen nichts geht – das waren Themen, mit denen sich das 2. New Deal Forum „Change for Retail“ mit 160 Teilnehmern in Münster befasste. Im Zentrum der Veranstaltung der reccom KG stand die Frage, wie sich der stationäre Einzelhandel gegen die Online-Konkurrenz behaupten kann? (Seite 2)
  • Kaufhof/Hudson’s Bay – Die Nordamerikaner haben in Europa noch viel vor: Die Würfel im Übernahme-Poker um den Kaufhof sind gefallen. Nicht unerwartet hat die Hudson’s Bay Company das Rennen gemacht – nicht zuletzt, weil sie viel Warenhaus-Expertise mitbringt. Internationale Impulse können den hiesigen Markt zweifellos bereichern, doch für den Erfolg ist es notwendig, dabei die Besonderheiten deutscher Warenhauskunden mit einzubeziehen. (Seite 6)
  • Karstadt – La Rinascente könnte wichtige Impulse setzen: Als der Gründer der Signa-Gruppe, René Benko, im vergangenen Jahr das operative Geschäft von Karstadt übernahm, hatte er offenbar die Fusion mit dem zum Verkauf stehenden Kaufhof im Blick. Daraus wird nichts. Nun muss er aus der Kooperation mit La Rinascente auch für die klassischen Warenhäuser das Beste machen. (Seite 11)
  • Investitionsstrategien – Direktinvestitionen in Retail Assets auch für Institutionelle interessant: Während Fachmarktzentren, Baumärkte oder kleinteilige Handelsimmobilien-Portfolios nach der Finanzkrise bis ins Jahr 2012 hinein eher ein Mauerblümchen- und Nischendasein im Schatten der Core-Handelsimmobilien führten, rücken sie inzwischen mehr in den Fokus der Investoren. Denn Core-Objekte zu interessanten Renditen sind im aktuellen Marktumfeld kaum noch zu haben. Die für ausschüttungsorientierte Anleger spannende Marke von 6% Rendite p. a. ist immer seltener zu erzielen. Mit Fachmarktzentren sind solche Renditen aber mitunter noch zu erreichen. (Seite 14)
  • E-Commerce – Handel auf dem Weg zum Omnichannel-Intermediär: Die Rede vom Wandel der Betriebsformen (Wheel of Retailing) mag zu der Vorstellung verleiten, dass die Entwicklung der Betriebsformen der Gesetzmäßigkeit eines Lebenszyklus folgt und darin der Treibstoff für ihre Entstehung, ihren Aufstieg und ihren Niedergang zu sehen ist. Doch folgt der Strukturwandel im Einzelhandel tatsächlich einem antizipierbaren Muster, mit dem bereits heute ein Ende der „Online-Bedrohung“ vorhergesagt werden kann? (Seite 17)
  • Retail Lab in Wuppertal – Test Labor für Online-Verkaufskonzepte: Der virtuelle Marktplatz „Online City Wuppertal“, der dem lokalen Einzelhandel die Chance eröffnet, eine Multichannel-Strategie zu fahren, ist seit November 2014 erfolgreich am Start. Die Infrastruktur für die Online-Shops und die Auslieferung der Ware an die Kunden steht. Da sich die vielen Techniken beim digitalen Einkauf noch in der Testphase befinden – niemand weiß, was die Kunden letztlich anwenden werden – soll am 1. Juli in Wuppertal das „Retail Lab“ der Online City an den Start gehen, um Neuheiten zu testen.(Seite 19)