„Der Handelsimmobilien Report“ Nr. 229

HIR 229

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Nachdem der Ifo-Geschäftsklima-Index im August von 108,3 auf 106,2 Punkte gesunken ist und die Unternehmen sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen für das nächste Halbjahr  schlechter beurteilen, spricht das Ifo-Institut davon, dass die deutsche Konjunktur „in ein Sommerloch“ fällt. Ob tatsächlich, wie manche Auguren interpretieren, diese Eintrübung in der Wirtschaft – bis auf das Bauhauptgewerbe – darauf zurückzuführen ist, dass die Unternehmen glauben, doch stärker vom Austritt der Briten aus der EU betroffen zu sein, als im Juli, ist dagegen Spekulation. Daneben gibt es zahlreiche Ereignisse, die für weitere Irritationen sorgen. (Seite 1)
  • Rewe Center in Egelsbach – Das Trading-up auf der grünen Wiese zahlt sich aus: Deutschland gilt zweifellos als Land der Discounter und der preisbewussten Handelskonzepte. Damit hat der Einzelhandel auch international insbesondere in Osteuropa erfolgreich expandiert. Doch in den vergangenen Jahren sind die Ansprüche der hiesigen Kunden in punkto Atmosphäre und Produktqualität spürbar gestiegen. Supermärkte und Discounter, aber auch Verbrauchermärkte und SB-Warenhäuser rüsten mit Qualitäts-Konzepten auf. Für ihre grundlegende „Neuinterpretation der Großfläche“ im Pilotmarkt in Egelsbach bei Offenbach kann die Rewe zweieinhalb Jahren nach der Wiedereröffnung eine positive Bilanz ziehen. (Seite 2)
  • Lebensmittelhandel – Weniger kleine Supermärkte, dafür größere Flächen: Die Bedingungen für den deutschen Einzelhandel sind unverändert günstig. Im 1. Halbjahr wuchs der Branchenumsatz nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes nominal um 2,4% und real um 2,3%. Mit einem Zuwachs von nominal 2,8% gehört die größte Branche, der Lebensmitteleinzelhandel, zu den Wachstumstreibern im stationären Einzelhandel. Doch der Erfolg verteilt sich nicht gleichmäßig über alle Vertriebswege des Lebensmittelsegments. (Seite 6)
  • Investitionsklima – Renditeorientierung steigt – Anlagestrategie bleibt defensiv: Der Anlagedruck auf den Immobilienmärkten in Deutschland, Großbritannien und Frankreich ist erheblich und mit dem knappen Angeboten im Core-Bereich und den steigenden Kaufpreisen hat zuletzt die Renditeorientierung der Anleger zugenommen. Insgesamt aber bleibt die Anlagestrategie defensiv und das Investitionsklima steht unter Druck. Das sind die Ergebnisse der jüngsten Immobilien-Investitionsklima-Studie von Union Investment. (Seite 8)
  • Kreditnachfrage – Investmentmarkt nicht vom Kreditmarkt getrieben: Obwohl das Investitionsvolumen auf dem deutschen Markt für Gewerbeimmobilien in den vergangenen Jahren gestiegen ist, ist die Kreditnachfrage gesunken. Zwischen Ende 2010 und Ende 2015 sank der aggregiert Darlehensstand von 301,5 Mrd. auf 260,5 Mrd. Euro. Dafür wird mehr Eigenkapital eingesetzt. (Seite 12)
  • Umfrage IHK Niedersachsen – Viele Händler reagieren auf digitale Herausforderung: Der dynamisch wachsende Online-Handel treibt die Entwicklung im Einzelhandel weiter voran und hat in vielen Innenstädten die Frequenz spürbar sinken lassen. Wie sich das etwa auf den Groß- und Einzelhandel in Niedersachsen auswirkt, ermittelte die dortige Industrie- und Handelskammer (IHK) im Rahmen einer Umfrage, an der sich mehr als 500 Handelsbetriebe beteiligt haben. (Seite 14)
  • Shopping-Center Nürnberg – Sonae Sierra arbeitet weiter an den Projektzielen: Um das Nürnberger Projekt des Shopping-Center-Entwicklers Sonae Sierra hatte es zuletzt einige Schlagzeilen gegeben, nachdem bekannt geworden war, dass die Verhandlungen mit dem Erlanger Entwickler Sontowski & Partner über die Umwandlung des ehemaligen Quelle-Versandzentrums beendet worden waren. Sonae Sierra wollte sich dazu zwar nicht detailliert äußern, doch teilte der Center-Spezialist mit, dass er „mit mehreren möglichen Joint-Venture-Partnern für die Entwicklung des Projektes“ verhandelt. (Seite 16)
  • Mittelstand sorgt sich um den Fachhandel – Kontroverse über das Rabattsystem von Lego: Die Entscheidung des Bundeskartellamts, dass der dänische Spielzeughersteller Lego „sein Rabattsystem künftig so ausgestalten (muss), dass Händler auch über den Online-Vertrieb die gleiche Rabatthöhe erreichen können wie im stationären Vertrieb“, hat den Mittelstandsverbund auf den Plan gerufen, der sich um die Zukunft des stationären Facheinzelhandels sorgt. (Seite 17)
  • Innenstadt-Logistik – Die schnelle Überwindung der „letzten Meile“: Das rasante Wachstum des Online-Handels in Verbindung mit den steigenden Anforderungen der Kunden an die Lieferdienste erhöhen nach den Worten von Peter Kunz, Head of Industrial & Logistics Germany bei Colliers International, die Bedeutung der innerstädtischen Logistik. Dazu tragen Trends wie Same-Day oder Same-Hour-Delivery bei, die Logistik- und Handelsunternehmen vor die Herausforderung stellen, ihre Lieferprozesse zu optimieren. Auch Amazon reagiert auf den Trend.(Seite 19)