„Der Handelsimmobilien Report“ Nr. 232

Der Handelsimmobilien Report Nr. 232

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Deutschland gehört weltweit zu den drei Kerninvestitionsländern – eine Position, die sich noch verstärken dürfte, seit Großbritannien für den Brexitgestimmt hat. Ablesen ließ sich das große Interesse der nationalen und internationalen Investoren auch auf der Expo Real in München an den von Anfang an gut gefüllten Gängen. In diesem fortgeschrittenen Stadium des Immobilien-Zyklus brachten viele Besucher aber auch viele Fragen mit nach München. Denn Experten sind beim Blick in die Zukunft durchaus skeptisch. (Seite 1)
  • Expo Real-Nachlese: Experten sehen Geldpolitik der EZB als Gefahr: Die Messe München konnte mit Blick auf den Anstieg der Besucherzahlen auf etwa 39 000 aus 77 Ländern – nach 37 857 aus 74 Ländern im Jahr zuvor –  für die diesjährige Expo Real eine zufriedene Bilanz ziehen. Auch die Zahl der Aussteller war von 1 707 auf 1 768 aus 29 Ländern gestiegen. Die Stimmung unter den Teilnehmern und Experten reichte von abwartend über optimistisch bis hin zur Besorgnis, dass der Markt überhitzen könnte. (Seite 2)
  • Investmentmarkt Retail – Das Geschäft nimmt im zweite Halbjahr Fahrt auf:Was sich nach der ersten Jahreshälfte 2016 und den zahlreichen Deal-Meldungen in den vergangenen Wochen bereits abzeichnete, lässt sich nun an den konkreten Zahlen ablesen: Allein im 3. Quartal wurden laut CBRE 3,9 Mrd. Euro und laut JLL gut 3,7 Mrd. Euro in Handelsimmobilien investiert, so dass sich das Transaktionsvolumen nach den ersten 3 Quartalen auf 8,4 Mrd. Euro (BNP Paribas Real Estate: 8,5 Mrd. Euro; JLL: 7,9 Mrd. Euro) summiert. Damit bestätigt sich nach einem moderaten Start zu Jahresbeginn die Prognose, dass sich der Markt im Jahresverlauf belebt. (Seite 6)
  • Fachmarktzentren als Anlage – Markenimage stärkt das Vertrauen der Investoren:Fachmarktimmobilien und Fachmarktzentren stehen bei Investoren derzeit hoch im Kurs. Mit dem wachsenden Interesse der Anleger und dem Bestreben des Lebensmitteleinzelhandels in Ambiente, Ladengestaltung und Konzepte zu investieren, erleben auch die flachen Immobilien auf der grünen Wiese ein Trading-up und einige entwickeln eine Markenpersönlichkeit. Das zahlt sich für die Investoren aus. (Seite 9)
  • Food & Fashion – Anreiz für Kunden mit einem vollen Kleiderschrank:Klage ist das Lied des Kaufmanns? Weit gefehlt, mit diesem Vorurteil räumten Modehändler und Kaufleute wie Peter Cohrs, Geschäftsführer & Inhaber der CJ Schmidt GmbH in Husum, Fabian Engelhorn, CEO der Engelhorn Holding GmbH in Mannheim und Franco Savastano, CEO der Jelmoli AG in Zürich kräftig auf. Thema ihrer Diskussionsrunde beim German Council Congress in Berlin: „Bauch-Entscheidung/Food & Fashion“. (Krentz, Seite 13)
  • Union Investment Real Estate – Startschuss für Expansion auf US-Retail-Markt:Die regionale Diversifizierung in Europa, USA und Asien ist aus Sicht von Prof. Lorenz Reibling, Chairman und Senior Partner der Taurus Investment Holdings in Boston, heute ein wichtiger Bestandteil der Immobilienstrategie. Denn die weltweiten Immobilienmärkte befinden sich in der Regel in unterschiedlichen Phasen eines Zyklus, so dass das Immobilien-Portfolio besser ausbalanciert werden kann. Union Investment, die im Bereich Einzelhandelsimmobilien in 10 europäischen Ländern vertreten ist, hat jetzt auch den Schritt auf den US-Markt getan. (Seite 15)
  • Bilfinger Building andFacility  – Unter dem Namen „Apleona“ in eine neue Zukunft: Mit der Expo Real in München war der Ort für die optische Verwandlungen der „Bilfinger Building and Facility“ gut gewählt. Mit dem Namen „Apleona“ lässt der Immobiliendienstleister die Zugehörigkeit zur Bilfinger SE hinter sich und startet in eine neue Zukunft unter dem Dach des schwedischen Private Equity-Unternehmens EQT, das 100% der Anteile hält. Gleich bleibt aber der Unternehmenssitz in Neu-Isenburg. (Seite 16)
  • Trading-upim Discountmarkt – Unter 1 000 qm geht in Zukunft gar nichts mehr: Nachdem die Lebensmittelvollsortimenter und insbesondere die Supermärkte in den vergangenen Jahren in ihren „Point of Sale“ investiert und Verkaufsflächen aus- und umgebaut haben, rüsten nun auch Deutschlands Discounter massiv auf. Grundlage dieses Trading-up ist nicht zuletzt die Tatsache, dass die Bundesbürger mit Blick auf die zahlreichen Lebensmittelskandale seit einigen Jahren bereit sind, mehr Geld für Qualität auszugeben, wie auch die Kölner Rewe Group registriert. Das hat das Geschäft vieler Vollsortimenter zuletzt beflügelt. (Seite 17)
  • Fachmarktzentren – Lebensmittel sind ein stabiler Frequenzbringer:Die größten wirtschaftlichen Gefahren für Handelsimmobilien gehen aus Sicht vieler Investoren vom wachsenden eCommerce aus, der 2015 laut Handelsverband Deutschland 41,7 Mrd. Euro Umsatz am stationären Handel vorbei auf sich ziehen konnte. Nach der jüngsten Umfrage der Hahn Gruppe in Zusammenarbeit mit dem EHI Retail Institute für den Retail Real Estate Report 2016/17 wird mit 55% der Nennungen im Online-Handel der größte Risikofaktor gesehen. In diesem Umfeld können sich Fachmarktzentren aber ganz gut behaupten. (Seite 20)