„Der Handelsimmobilien Report“ Nr. 239

Der Handelsimmobilien Report Nr 239

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Nach den unvorstellbaren Ereignissen des Jahres 2016 und der Stringenz, mit der der neue US-Präsident Donald Trump nach seiner Amtseinführung daran geht, das in die Wege zu leiten, was er im Wahlkampf an unvorstellbaren Maßnahmen angekündigt hatte, ist heute schwer einzuschätzen, wie die globale Welt am Ende dieses Jahres aussehen wird. Zumal sich ja auch der europäische Binnenmarkt durch das Ausscheiden Großbritanniens verändern wird. Auch mit Blick auf den Immobilienmarkt stellt sich die Frage, wie lange der aktuelle Marktzyklus noch anhält? (Seite 1)
  • „Vitale Innenstädte“ – Attraktive Cities punkten mit Flair und Ambiente:Dass sich der stationäre Handel und mit ihm die Städte nur mit einem attraktiven Angebot gegen die preisaggressive Online-Konkurrenz wehren können, ist bekannt. Vor diesem Hintergrund ist die Note „3+“, mit der die 58 000 befragten Besucher in 121 deutschen Städten die Attraktivität der Stadtzentren bewerteten, kein erfolgsversprechender Wert. Zumal die Bewertung seit der Befragung 2014 – abgesehen von den Großstädten mit mehr als 500 000 Einwohnern – nicht besser geworden ist – und der Online-Handel gar nicht mal das größte Problem zahlreicher Cities darstellt. (Seite 2)
  • Investitionsklima 2017 – Wie lange läuft der aktuelle Marktzyklus noch?: Im 1. Quartal 2010 markierte der Verkauf eines Portfolios aus fünf Shopping-Centern für 1,166 Mrd. Euro durch die damalige Multi Corpan die niederländische Corio die Rückkehr des deutschen Investmentmarkts für Handelsimmobilien in die Normalität und die Erholung von den Schockwellen der Finanzmarktkrise. Seither hat sich der Markt stabil entwickelt und 2015 einen Rekordwert erreicht. Mit Blick auf die zahlreichen geopolitischen Unwägbarkeiten und die stetig sinkenden Renditen drängt sich aber die Frage auf, wie lange dieser Zyklus noch läuft. Eine Antwort darauf sucht die aktuelle Immobilien-Investitionsklima-Studie von Union Investment Real Estate. (Seite 5)
  • Vermietungsmarkt Innenstadt – Das Ende der Fahnenstange scheint erreicht:„Das abgelaufene Jahr bringt die Trendwende bei Spitzenmieten im Einzelhandel“ überschrieb der Immobiliendienstleister JLL den Bericht über die Entwicklung des innerstädtischen Vermietungsmarkts in Deutschland und fasste damit einen Trend zusammen, der sich schon etwas länger abzeichnet. Eine Wende gibt es nicht nur bei der eher verhaltenen Nachfrage nach neuen Flächen in den City-Lagen, sondern auch bei den Branchen, die den Markt gegenwärtig prägen. (Seite 9)
  • Modehandel in der Krise – Entscheidend ist das wahrscheinliche Wetter: Für den stationären mittelständischen Bekleidungshandel reiht sich das Jahr 2016 ein in eine Reihe wenig erfreulicher Jahre ohne nennenswerte Zuwächse bzw. mit Umsatzrückgängen. Vor diesem Hintergrund macht der Bundesverband des Textileinzelhandels (BTE) Druck auf Handel und Industrie, „unbedingt neue, wirksame Wege zu suchen“, den Abwärtstrend zu stoppen. Denn die schlechte Geschäftsentwicklung ist zum großen Teil hausgemacht. (Seite 12)
  • Modehandel heute Teil 2 – Markenpositionierung: „Weg von der Mitte!“:In Zeiten der Veränderung sucht der Mensch – und damit auch der Unternehmer – gerne Sicherheit. Im Modehandel bot das „mittlere Segment“ lange solide Umsatzperspektiven bei geringem Risiko. Doch damit ist es vorbei. Der heutige „Connected Consumer“ erwartet neben absoluter Preistransparenz in allen Kanälen auch individuelle und stimmige Einkaufserlebnisse (siehe den 1. Teil im HIR 236). Dem muss der Mode-Handel durch eine klare Markenpositionierung und -führung, online wie offline, begegnen. Das mittlere Segment ist dabei ungeeignet, denn „die Mitte“ hat meist wenig begeisterte Anhänger, sie polarisiert nicht und erlaubt wenig Identifikation. (Heller/Kugler, Seite 14)
  • Shopping-Center-Markt Irak-Kurdistan – Ein Eldorado für ambitionierte Entwickler?Der Irak wird von vielen Menschen in Europa mit Krieg, Terror und Flüchtlingen in Verbindung gebracht. Den Wenigsten ist bekannt, dass sich im äußersten Nordosten des Landes die autonome Region Kurdistan befindet, die bislang weitestgehend vom Krieg und dem Terror der Dschihadistenorganisation „Daesh“‘ (auch unter dem Namen IS bekannt) verschont blieb. So konnte sich hier im „Windschatten“ der internationalen Aufmerksamkeit eine lebendige Shopping-Center-Szene etablieren. (Weidmann, Seite 17)
  • 19. EuroShop2017 – Auch nach 50 Jahre gehen die Themen nicht aus:. Die 19. Technologie-Messe für den Handel, EuroShop, die vom 5. bis 9. März 2017 in Düsseldorf stattfindet, verzeichnet in diesem Jahr nicht nur einen Aussteller-Rekord, sondern hat noch aus einem anderen Anlass, Grund zum Feiern: Das 50. Jubiläum – genau genommen das 51. Jubiläum -, doch da die 1965 gegründete Messe nur alle drei Jahre stattfindet, ist das exakte Timing nicht leicht. (Seite 19)
  • Einzelhandel – HDE: Mehr Aufenthaltsqualität in den Cities:Nachdem der deutsche Einzelhandel 2016 ein Wachstum von 2,3% auf 482,2 Mrd. Euro erzielen konnte, geht der Handelsverband Deutschland (HDE) für 2017 von einem nominalen Wachstum von 2% auf 491,9 Mrd. Euro aus. Da die Inflationsrate zuletzt deutlich gestiegen ist – im Januar auf 1,9% – dürfte real nicht viel übrig bleiben. Wachstumstreiber bleibt auch in diesem Jahr wieder der Online-Handel, was aus Sicht des Verbands den Druck auf den Standort Innenstadt erhöhen wird. (Seite 20)