Der Handelsimmobilien Report Nr. 244

Der Handelsimmobilien Report Nr 244

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Wenn in Foren über das Thema Stadtentwicklung und Handel diskutiert wurde, dann kam von Seiten der Politik gern das Argument: Die Einkaufsstraßen sähen überall gleich aus, da überall die gleichen Filialisten vertreten seien. Man könne kaum erkennen, in welcher Innenstadt man sich befinde. Diese Feststellung ist nicht ganz falsch. Problematisch daran war, dass die Politik damit auch ihr geringes Interesse rechtfertigte, die Branche beim Thema Stadtentwicklung einzubinden. Dabei ist die Monotonie Ergebnis eines langen Strukturwandels. (Seite 1)
  • 9. Deutscher Handelsimmobilien-Gipfel – Verantwortungsgemeinschaft für die Städte: Online-Handel und demographischer Wandel haben im Einzelhandel und in der Handelsimmobilien-Szene einen tiefgreifenden Wandel angestoßen. Aber auch die Politik erkennt zunehmend, dass sie den Handel braucht, um die Attraktivität der Innenstädte zu erhalten. Mit der Frage, wohin die Reise in Stadt, Handel und Immobilienwirtschaft geht, befasste sich der 9. Deutsche Handelsimmobilien-Gipfel in Düsseldorf. (Seite 2) Investmentmarkt Retail – Äußerst lebhafter Start ins Jahr 2017: Was sich Ende 2016 bereits abzeichnete, lässt sich im ersten Quartal 2017 auch an den Zahlen ablesen. Mit einem Transaktionsvolumen, das JLL mit 2,25 Mrd. Euro, BNPPRE mit 2,94 Mrd. Euro, CBRE mit 3,78 Mrd. Euro und Colliers International mit 3,3 Mrd. Euro beziffern, lag das Transaktionsvolumen deutlich über dem Niveau des Vorjahresquartals. Damals ermittelten die Immobiliendienstleister Werte zwischen 1,5 Mrd. und 1,82 Mrd. Euro. (Seite 6)
  • Baurechtsnovelle – Urbane Quartiere für die Stadt der kurzen Wege: Im Zuge einer umfangreichen Baurechtsnovelle hat die Bundesregierung die Schaffung von „Urbanen Gebieten“ beschlossen. Damit Einzelhandel, Gastronomie, Hotels oder soziale Einrichtungen in enger Nachbarschaft leben und wirtschaften können, gelten in diesen Quartieren andere Regeln. (Seite 8)
  • Einzelhandelskonjunktur – Multichannel-Händler können sich absetzen: Die Stimmung im deutschen Einzelhandel ist im Frühjahr 2017 überwiegend von Optimismus geprägt, wie die bei der Pressekonferenz in Düsseldorf vorgestellte Frühjahrsumfrage des Handelsverbands Deutschland HDE ergab. Für das Gesamtjahr erwartet der Verband ein Wachstum von zwei Prozent. Der differenzierte Blick auf die verschiedenen Branchen – insbesondere auf den mittelständischen Facheinzelhandel – ergibt aber ein heterogenes Bild. (Seite 12)
  • Freies WLAN für den Erlebniskauf – Auf die lückenlose Abdeckung kommt es an: Artikel per QR-Code vergleichen, Rabattpunkte mithilfe einer App sammeln oder die Ware auf dem Weg ins Geschäft reservieren: Moderne Kunden schätzen das Smartphone als digitalen Einkaufsbegleiter. Vorausgesetzt, die WLAN-Abdeckung stimmt. Im Kaufhaus mal kurz das Smartphone zücken? Für viele ist das gang und gäbe. Für den Einzelhandel geht es um die Aufenthaltsqualität der Kunden – und darum, die Digitalisierung positiv für sich zu nutzen. Dass Kunden oftmals ihr privates und nicht selten begrenztes Datenvolumen für das Surfen unterwegs verwenden müssen, ist hingegen schwer zu vermitteln. (Stumpf, Seite 15)
  • Hahn Gruppe – Ambitionierte Wachstumspläne für dieses Jahr: Das große Interesse der Investoren an Fachmarktimmobilien – Fachmarktzentren, Baumärkten und Lebensmittelmärkten – spiegelt sich auch in den Zahlen wider, die die Hahn Gruppe aus Bergisch Gladbach für 2016 präsentiert hat. So konnte der Spezialist für dieses Segment 249 Mio. Euro an Eigenkapital einwerben und das Ergebnis vor Steuern (Ebt) von 5,8 Mio. auf 6,5 Mio. Euro steigern. Dass auch das Interesse der Mieter an dieser Immobilien-Klasse ungebrochen ist, zeigt die Vermietungsquote von 98%. Für 2017 sieht das Unternehmen gute Chancen, den Wachstumskurs fortzusetzen. (Seite 17)
  • Wettbewerb – Eine neue Allianz im Lebensmittelhandel: Nach der spektakulären Übernahme der Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann durch Edeka und zu einem kleineren Teil durch Rewe, haben sich andere, kleinere Spieler aus der Branche zusammen getan und das Joint Venture Retail Trade Group (RTG) gegründet. Nach gründlicher Prüfung hat das Bundeskartellamt keine Einwände gegen die Allianz erhoben, wie die Behörde mitteilte. (Seite 18)
  • Einzelhandelsstandort Düsseldorf – Stadt und Handel haben noch viel Potenzial: Seit im November 2007 mitten in der Düsseldorfer City mit dem Bau der sogenannten „Wehrhahn-Linie“, der U-Bahn-Röhre unter der Haupteinkaufsmeile Schadowstraße, begonnen wurde, blieb kein Stein auf dem anderen. Die gut 7-jährige Bauphase, die auch die Verlegung der viel befahrenen Berliner Allee auf Höhe der Schadowstraße in einen unterirdischen Tunnel und den Bau des Geschäftshauses Kö-Bogen umfasste, hat zweifellos das Geschäft des ansässigen Einzelhandels berührt. Gleichzeitig eröffnet die Entwicklung der Innenstadt noch viel Potenzial. (Seite 19)
  • Galeria Kaufhof – Wechsel an der Spitze von HBC Europe: Der Kaufhof-Eigentümer, die kanadische Hudson’s Bay Company (HBC), hat zum 1. Mai die Spitze von HBC Europe, die Galeria Kaufhof in Deutschland, Galeria Inno in Belgien und die niederländischen Warenhaus-Aktivitäten führt, ausgetauscht. So wird der ehemalige leitende Manager der US-Spielwaren-Kette Toys „R“ Us in Europa, Wolfgang Link, als Chief Executive Officer den bisherigen Chef Olivier Van den Bossche ablösen. Der verlässt das Unternehmen Ende April. (Seite 21)