Der Handelsimmobilien Report“ Nr. 275

Der Handelsimmobilien Report Nr 275

 

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Das „historische Aus“ der Nationalmannschaft bei der -Weltmeisterschaft hat Fußball-Deutschland zweifellos in eine sportliche Identitätskrise gestürzt: Nach dem Gewinn der WM 2014 – ausgerechnet im Land des Fußball-Königs Brasilien – und dem Sieg beim Confederation Cup im vergangenen Jahr hielt sich die Nationalmannschaft offenbar für unbesiegbar – war in der Vorrunde mit den Gedanken womöglich schon im Finale. Aber Erfolg ist immer mit Mühe verbunden – auf dem Gipfel des Ruhms wird das gern vergessen. Im Einzelhandel und in der Handelsimmobilienwirtschaft prägt derzeit Kärrnerarbeit das Geschäft. (Seite 1)
  • 7. Deutscher Logistikimmobilien-Kongress – Der beschwerliche Weg der Logistik in die City: Der wachsende Online-Handel beflügelt und verändert auch das Logistik-Geschäft. Der 7. Logistikimmobilien Kongress von Heuer Dialog bei der Hypo Vereinsbank in München mit 120 Teilnehmern zeigte, vor welche speziellen Herausforderungen die Belieferung des Endverbrauchers auf der letzten Meile die Branche stellt. Und welche Rolle die Kommunen dabei spielen. (Seite 2)
  • Karstadt/Kaufhof – Gibt es Gespräche zwischen den Konkurrenten?: Der österreichische Immobilieninvestor und Karstadt-Eigentümer, René Benko, bleibt hartnäckig. Nach zwei vergeblichen Anläufen, den Kölner Warenhausbetreiber Galeria Kaufhof nebst zahlreicher Immobilien zu übernehmen – im Sommer 2015 wurde er hinter dem Mitbewerber Hudson’s Bay Company (HBC) zweiter Sieger – und erst vor wenigen Monaten wiesen die Kanadier eine erneute 3 Mrd. Euro schwere Offerte zurück, gibt es nun Berichte, dass beide Partner über eine Zusammenarbeit im schwierigen deutschen Warenhausgeschäft sprechen. Offiziell bestätigt wurde das von den beteiligten Unternehmen bislang nicht. (Seite 6)
  • Vermietungsmarkt Hamburg – Eigentümer zu Kompromissen gezwungen: Leerstand war in den Top-Einkaufslagen der neun größten Einkaufsstädte Deutschlands in den vergangenen Jahren praktisch kein Thema. Vielmehr versuchten sich namhafte Einzelhändler bei Top-Lagen durch die Zahlung von Key Money (Schlüsselgeld) gegenseitig auszustechen. Doch seit der Online-Handel – nach Büchern, Tonträgern und Elektroartikel/Computer – auch beim Verkauf von Bekleidung an Bedeutung gewinnt, hat der Expansionsdruck in der Branche nachgelassen. Namhafte Unternehmen stecken zudem in der Konsolidierungsphase. Das spüren inzwischen selbst Weltstädte wie Hamburg. (Seite 9)
  • Einzelhandelszentralität – Trier bietet alles, was eine Einkaufsstadt braucht: Dass Bayern ein Flächenstaat ist, lässt sich schon an der hohen Einzelhandelszentralität ablesen, die viele Mittelstädte aufweisen. Städte wie Passau oder Würzburg generieren nach einer GfK-Studie das Doppelte ihrer Einzelhandelskaufkraft an Umsatz – sprich: die Einzugsgebiete der Städte sind sehr groß. Und bayerische Mittelstädte finden sich regelmäßig in großer Zahl in der Städte-Rangliste mit der höchsten Zentralität. Aber in diesem Jahr schob sich mit Trier eine Stadt aus Rheinland Pfalz auf den Spitzenplatz. (Seite 12)
  • City-Logistik – Setzt die Logistik dem Online-Handel Grenzen?: Seit Jahren setzt der Online-Handel die stationäre Konkurrenz unter Druck, deckt Schwachstellen auf, löst einen Strukturwandel aus und wächst in einigen Nonfood-Branchen – beispielsweise Mode – mehr, in anderen weniger. Experten erwarten im Nonfood-Segment in den nächsten Jahren einen Online-Anteil am Einzelhandelsumsatz von etwa 20%. Doch mit wachsendem Lieferaufkommen und dem Anspruch der schnellen Zustellung wachsen auch hier die Probleme mit „der letzten“ und der „allerletzten Meile“ zum Kunden. (Seite 15)
  • Smart Shopping – Den Kunden geht es vor allem um Schnelligkeit: Die Einführung der mobilen Endgeräte haben dem Online-Kauf vor einigen Jahren nochmals einen kräftigen Schub verliehen. Inzwischen entfallen fast 30% des Onlineumsatzes, den der Handelsverband Deutschland HDE für 2017 mit 48,7 Mrd. Euro bezifferte, auf Käufe mit dem Smart Phone. Und da die Nutzung der mobilen Endgeräte weiter fortschreitet, wird dies das Onlinekaufverhalten beeinflussen und Smart Phones werden auch während des Einkaufens im realen Geschäft eingesetzt, heißt es im HDE-Online-Monitor 2018. (Seite 17)
  • Ceconomy AG – Media Markt orientiert sich in Russland neu: Die Ceconomy AG aus Düsseldorf mit den beiden Kernmarken Media Markt und Saturn hat ihr Russlandgeschäft ganz neu aufgestellt. Da die Elektrofachmarkt-Kette Media Markt hier mit 46 Stores, 90 Shop-in-Shops in Metro Cash & Carry-Märkten sowie ihren nationalen Online-Plattformen „Media Markt“ und „003.RU“ nur auf einen Marktanteil von 3% kommt, hat die Muttergesellschaft eine strategische Beteiligung von 15% am führenden russischen Händler für Consumer Electronics PJS M.Video erworben und ihr eigenes Geschäft auf den Mehrheitsgesellschafter Samfar übertraben. (Seite 19)
  • Textileinzelhandel – Mehr Zurückhaltung bei Rabatt-Aktionen: Seit Jahren prägen zwei zentrale Themen das Geschäft des deutschen Textileinzelhandels: Das große Überangebot an Ware, das bei etwa 30 bis 40% liegt und die daraus folgende Notwendigkeit, mit massiven Preisnachlässe den Lagerdruck abzubauen. Verschärft wird das Problem durch die Strategie der Hersteller, den Einzelhandel meist schon lange vor Beginn der eigentlichen Saison zu beliefern. Die Rabatt-Aktionen starten dann oft schon in der eigentlichen Saison. (Seite 21)
  • 16. ECE Retailer Meeting – Die „Digital Mall“ wird weiter ausgerollt: ECE-Chef Alexander Otto nutzte die Plattform des 16. Internationalen Retail Meetings in der Fischauktionshalle in Hamburg, um eine Bilanz für die Aktivitäten des Shopping-Center-Spezialisten zu ziehen. Etwa 600 Top-Entscheider nationaler und internationaler Handelsunternehmen waren gekommen, um sich auf „Europas größtem Branchentreffen“ (ECE) über Chancen und Trends im Handel auszutauschen. Den Retailer Award 2018 holte sich die Traditionsmarke Levis.