Der Handelsimmobilien Report Nr. 277

Der Handelsimmobilien Report Nr 277

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Die Digitalisierung des Verkaufsprozesses, die bereits Mitte der 1990er-Jahre begann, hat bereits vieles verändert, im positiven wie im negativen. Als das Thema „eCommerce“ in den 1990er-Jahren mit dem Siegeszug der Computer erstmals diskutiert wurde, war die Entwicklung noch völlig unklar. Bücher und Tonträger, standardisierte Produkte also, ließen sich gut vermarkten aber bei Schuhen etwa, die anprobiert werden müssen, blieben schon Zweifel, ob der Online-Verkauf zum Massengeschäft werden könnte. Es dauerte etwa 15 Jahre, bis die Relevanz des Online-Handels auch für den stationären Handel sichtbar wurde. (Seite 1)
  • Innerstädtisches Geschäftsquartier – INGE soll die City von Frankenberg beleben: Städte wie Frankenberg (Eder) mit ihren etwa 18 100 Einwohnern müssen einiges tun, um als Wohn- und Einkaufsstädte attraktiv zu bleiben. Viele Facheinzelhändler schließen – nicht zuletzt, weil sie keine Nachfolger finden. Und das Gros der Filialisten nimmt die Provinzstädte bei ihrer Expansion aus, wenn man von den Lebensmittel-, Drogerie- und Baumarkt-Ketten absieht, die als Nahversorger auch hier eine Existenzgrundlage finden. Doch 15 leer stehende Geschäfte in der Einkaufslage erzeugten in der hessischen Stadt, 80 km südwestlich von Kassel, großen Handlungsdruck. (Seite 2)
  • Das Interview – Großer Erneuerungsbedarf bei Lebensmittelmärkten: Gespräch mit Gregor Volk, Geschäftsführer der Ratisbona Handelsimmobilien aus Regensburg über die Bedeutung der Nahversorgung für die Projektentwicklung, den Bedarf an neuen Lebensmittelmärkten in Deutschland, die wachsenden Ansprüche der Kunden, die Pipeline des Unternehmens und die Zusammenarbeit mit den Kommunen bei der Entwicklung neuer Märkte.(Seite 6)
  • Gewerbliche Immobilienfinanzierung – Die veränderte Anforderungen müssen sich auch in der Finanzierung widerspiegeln: Die hohe Dynamik am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt zeigt sich zur Jahresmitte 2018 ungebremst. Trotz zunehmender Verknappung von Wohn- und Geschäftsimmobilien wurden laut Colliers International im ersten Halbjahr dieses Jahres 25,1 Mrd. Euro mit Transaktionen von Wohn-, Logistik-, Hotel- und Handelsimmobilien sowie Büros umgesetzt. Damit wurde nach 2017 zum zweiten Mal in den vergangenen zehn Jahren ein Transaktionsvolumen von mehr als 25 Mrd. Euro erreicht.(Dreo, Seite 8)
  • Flächenproduktivität in Europa – Deutschland bewegt sich nur im Mittelfeld: Der Online-Handel hat bei der stationären Konkurrenz bereits viel umgekrempelt und sie zum Aufbau eines Online-Vertriebs gezwungen. So erzielt auch der stationäre Einzelhändler heute einen wachsenden Teil seines Umsatzes online. Vor diesem Hintergrund erfährt aus Sicht von GfK Geomarketing das stationäre Geschäft eine Funktionserweiterung. Das relativiert die Aussagekraft der Flächenproduktivität – zumindest bis zu einem gewissen Grad. (Seite 11)
  • Vermietungsmarkt Deutschland – Discounter und Internationale sichern den Markt: Bringt das erste Halbjahr 2018 auf dem Vermietungsmarkt für deutsche Retail Assets eine gewisse Wende? Oder findet der Markt den Boden? Der Immobiliendienstleister JLL jedenfalls schätzt, dass der Markt mit einem Vermietungsumsatz von 239 000 qm bei 521 Abschlüssen (-7%) wieder Boden gefunden hat. BNP Paribas Real Estate sieht bei etwa 300 000 qm Flächenumsatz sowie mehr als 550 Vermietungen und Eröffnungen im langjährigen Vergleich eine unterdurchschnittliche Bilanz. Klar ist, dass (internationale) Marken aus dem Niedrigpreissegment den Vermietungsmarkt derzeit dominieren (Seite 13)
  • Frequenzzählung – Gesamtfrequenz etwas niedriger als 2017: Allenthalben klagen Einzelhändler, dass die Frequenz im Umfeld ihrer Läden in den vergangenen Jahren abgenommen hat. Auch die diesjährige Frequenzzählung von JLL ergab, dass die Zahlen gegenüber dem Vorjahr, als über alle ausgewählten Standorte hinweg 722 780 Passanten gezählt wurden, in diesem Jahr mit 718 880 etwas gesunken sind. Der 5-Jahres-Schnitt liegt bei rund 724 000 Personen. Unter den Standorten, an denen gezählt wurde, liefen die meisten Menschen an den Zählern in der Frankfurter Zeil vorbei. (Seite 17)
  • Werbung in der Mode mit Influencern – Neue Impulse für den Ausbildungsmarkt: Die Internet-affinen jungen Leute und vor allem Smart-Phone-Nutzer sind über viele der traditionellen Werbemedien nicht oder nur noch schwer zu erreichen. Das Medium der Wahl sind heute die Sozialen Netzwerke mit populären Bloggern, You Tubern oder Instagrammern, die machtvolle Trendsetter abgeben. Vor diesem Hintergrund ist es nahliegend, dass bekannte Mode-Marken und auch etliche große Modehändler gerade in diesem Metier mit solchen Avantgardisten zusammenarbeiten, wie der Bundesverband des Textileinzelhandels (BTE) berichtet. (Seite 19)
  • Verbundgruppen – Der Mittelstand blickt optimistisch in die Zukunft: Verbundgruppen sind das Rückgrat des mittelständischen Einzelhandels. Sie bündeln für ihre Mitglieder den Einkauf und können so bessere Konditionen herausholen, übernehmen Haftungsrisiken und entwickeln Marketing- sowie Verkaufskonzepte – um nur einige der Aufgaben zu nennen. Damit haben sie auch eine große Bedeutung für die Mittel- und Kleinstädte, für die der klassische Facheinzelhandel wichtig ist. Nach einer Umfrage aus dem zweiten Quartal ist die Branche derzeit recht optimistisch. (Seite 20)