Der Handelsimmobilien Report Nr. 284

Der Handelsimmobilien Report Nr 284

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Sie läuft, und läuft und läuft – die Konjunktur im deutschen Immobilien-Markt verliert auch zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzmarktkrise noch nicht wirklich an Schwung. Selbst im Handelsimmobilien-Markt, der 2010 als erster aus der Krise herauskam und der heute mit dem Strukturwandel im Einzelhandel zu kämpfen hat, ist das Transaktionsgeschäft immer noch lebhaft. Auch wenn die Mieten in den innerstädtischen Einkaufslagen das Ende der Fahnenstange erreicht haben. Vor allem aber bleibt der Immobilienmarkt auf Hochtouren durch die entfesselte Geldpolitik der EZB. (Seite 1)
  • 10. Fachmarktimmobilien Kongress – Die Branche bleibt im Fokus der Investoren: Die Einstellung der Investoren zu Fachmarktimmobilien und Fachmarktzentren, die meist weniger durch ihre bauliche Substanz als vielmehr durch ihre etablierten Standorte als wichtige Nahversorger bestechen, hat sich grundlegend gewandelt. Verändern müssen sich aber auch die Lebensmittelmärkte, SB-Warenhäuser, Fachmarktagglomerationen und Fachmarktzentren in Marktaufritt und Angebotsmix, um den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. Mit der Frage, ob hier mehr Gastronomie gefragt ist oder die stark wachsenden Nonfood-Discounter wichtige Mieter sein könnten, befasste sich der 10. Deutsche Fachmarktimmobilien-Kongress in Düsseldorf. (Seite 2)
  • Konsumtypen – Der stationäre Einzelhandel hat seine Kunden: Die Grenzen zwischen Offline- und Online-Handel verschwimmen immer mehr zur Multichannel- und Omnichannel-Strategie – beide Spieler müssen alle Vertriebswege bespielen. Das gilt vor allem mit Blick auf die Digital Natives. Allerdings gibt es durchaus auch wachsende Bevölkerungsgruppen, die mit dem stationären Einzelhandel groß geworden sind und hier auch den Schwerpunkt ihres Einkaufs setzen, wie GfK herausgefunden hat. Identifiziert wurden vor allem drei Käufergruppen, die für den stationären Handel besonders interessant sind. (Seite 6)
  • 9. CoRE Handelsimmobilientag – Der Einzelhandel rüstet sich für die Innenstadt: Der neunte Core-Handelsimmobilientag stand unter dem Motto „Digitalisierung und Re-Urbanisierung“ und griff damit zwei viel diskutierte Trends des Einzelhandels auf: Dazu gehört die zunehmende Polarisierung deutscher Handelsstandorte, die sich durch den Druck des Online-Handels und den rasanten Hyperwettbewerb weiter vertieft. Hinzu kommt der Zuzug in die Großstädte, der sich in einem veränderten Mobilitätsverhalten der Kunden, aber auch in den Expansionsstrategien des Handels (Stichwort: Wohnen über dem Supermarkt) niederschlägt. (Seite 10)
  • Planungs- und Genehmigungsrecht bei Fachmarktzentren – Lange Verfahren können die Existenz gefährden: Die Ansprüche der Konsumenten – insbesondere der Generationen, die nach 1980 geboren sind – verändern sich in immer kürzeren Zyklen. Darauf müssen sich auch Fachmarktzentren auf der grünen Wiese mit ihrem Marken- und Mieterangebot einstellen. Das Problem: Die dafür notwendigen Planungs- und Genehmigungsprozesse dauern – auch auf Grund des Personalmangels bei vielen Behörden – immer länger. Das kann die Existenz von Nahversorgungszentren gefährden. (Seite 14)
  • ECE: Nachhaltigkeit von Shopping-Centern – Der Erfolg liegt im Miteinander der Stakeholder: Die Bilanz in diesem Herbst kann sich für den Shopping-Center-Spezialisten ECE sehen lassen: Bei der Expo Real im Oktober sammelte er 17 Nachhaltigkeits-Zertifikate der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ein – 13 für Shopping-Center, die das Unternehmen im Management hat und vier für Logistikzentren, die es für das Logistik-Unternehmen Hermes entwickelte. Dass Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ist, wird damit dokumentiert. (Seite 16)
  • Logistikimmobilien – Lösungen für Flächen- und Fachkräftemangel: Beim 35. Deutsche Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) unter dem Motto „Digitales trifft Reales“ stand auch die Logistikimmobilienbranche im Fokus. Im Rahmen eines interaktiven Diskussionsformats besprachen Branchenexperten auf Initiative des BVL Themenkreises Logistikimmobilien, Lösungsvorschläge zum Umgang mit Flächenknappheit, dem negativen Image der Branche und der Optimierung von Ansiedlungsprozessen. (Seite 18)
  • Investmentmarkt Logistik – Viele Flächen schon vor Fertigstellung vermietet: Eine konstant hohe Nachfrage, ein nicht entsprechend hohes Angebot und steigende Mieten bei wachsender Neubautätigkeit prägen den Logistikmarkt in Deutschland. Das Ergebnis war in den ersten neun Monaten ein Lager- und Logistikflächenumsatz, den JLL mit 5,2 Mio. qm und BNP Paribas Real Estate mit 5,4 Mio. qm beziffern – im Jahresvergleich ist das ein Rekordwert. Aus Sicht der Experten wird sich an dieser hohen Nachfrage auch im Schlussquartal nichts ändern, so dass für 2018 ein erneutes Rekordergebnis erwartet wird. (Seite 20)
  • Vermietungsmarkt Retail – Das Angebot ist größer als die Nachfrage: Der Vermietungsmarkt für Einzelhandelsimmobilien in innerstädtischen Lagen wird derzeit von einer insgesamt nachlassenden Flächennachfrage, einer stärkeren Konzentration auf die zehn bedeutendsten Städte in Deutschland und einer stagnierenden bis rückläufigen Mietentwicklung geprägt. Das eröffnet aber auch innovativen Konzepten oder kleineren Einzelhändlern neue Chancen. Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. (Seite 22)