Der Handelsimmobilien Report Nr. 285

Der Handelsimmobilien Report Nr 285

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Mit der erteilten Freigabe der geplanten Fusion von Karstadt und Kaufhof durch das Bundeskartellamt ist vorerst die letzte Hürde genommen. Es hat aber sicher auch niemand erwartet, dass die Wettbewerbshüter ein Verbot aussprechen würden. Mit ihrem vielfältigen Warenangebot bilden die Unternehmen einen großen Teil des Einzelhandelsangebots ab, so dass es viele Wettbewerber gibt und eine regionale Marktmacht kaum entstehen kann, selbst an Standorten, an denen Karstadt und Kaufhof Nachbarn sind. Die viel größere Herausforderung ist es, ein Gesamtunternehmen mit zukunftsfähigem Konzept zu schaffen. (Seite 1)
  • Deutscher Modehandels-Kongress – Caparros: Die Testkultur muss für uns Alltag sein: Der endlos lange Sommer in diesem Jahr hat vielen in der Mode-Branche bewusst gemacht, was schief läuft in ihrem Geschäft. C&A-Europa-Chef Alain Caparros sprach beim Deutschen Modehandels-Kongress vom notwendigen Weckruf und davon, was sich bei C & A ändern wird. Aber es wurden auch Beispiele für einen ganz anderen stationären Einzelhandel präsentiert und über mögliche Lösungen diskutiert. (Seite 2)
  • 24. Mapic – Click & Mortar unter einem Dach: Neun Jahre nachdem mit der Erfindung der ersten mobilen Endgeräte die Dynamik im Online-Handel nochmals zugelegt hatte, zeichnet sich immer klarer ab, wohin die Reise für den stationären Einzelhandel und seine Herausforderer aus dem eCommerce geht. Die 24. Internationale Handelsimmobilien-Messe Mapic in Cannes brachte es mit ihrem Motto „Physical retailing in the digital age“ auf den Punkt. Es geht immer mehr um die Annäherung beider Vertriebswege, aber auch um die Themen Freizeit & Unterhaltung als ganz wichtige Beimischung zum Einzelhandel. (Seite 6)
  • Potsdamer Platz Shopping Arkaden Berlin – Highstreet-Flair unter gläsernem Dach: Als die Mall of Berlin im Herbst 2014 auf dem Areal des legendären Wertheim Kaufhauses am Leipziger Platz eröffnet wurde und in punkto Architektur und Shopping neue Zeichen setzte, sorgte das in der Bundeshaupt für viel Aufsehen – zweifellos auch beim nicht weit entfernten Nachbarn Potsdamer Platz Shopping Arkaden Berlin. Die 1998 eröffneten Arkaden bekamen den neuen Wettbewerber deutlich zu spüren. 20 Jahre nach der Eröffnung soll nun ein neues Konzept mit High Street-Shopping, Gastronomie, Freizeit & Unterhaltung auf 40 000 qm für neuen Schwung – und Abgrenzung zum Nachbarn – sorgen. (Seite 10)
  • Die Gastronomie im Fokus – Das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft: Die Mode-Branche verliert in Einkaufslagen und Shopping-Centern ihre dominante Stellung. Essen gehen und Freizeit werden immer wichtiger. In Shopping-Centern entwickelt sich eine ganz neue Form von Gastronomie-Zonen. Im europäischen Vergleich hat Deutschland in punkto Gastronomie aber noch viel Potenzial.(Seite 12)
  • Die neue Food-Hall im Park Lake Center – Eine klare Botschaft an den Online-Handel: In der Shopping-Center-Szene ist alles im Fluss. Selbst bei neu eröffneten Objekten geht der Erfahrungs-, Lern- und Veränderungsprozess weiter. Denn mit Blick auf die veränderten Ansprüche der Konsumenten muss immer weiter nachjustiert werden. Das zeigt auch das Park Lake, das im September 2016 in Bukarest eröffnet wurde und seither testet, wie sich ein Center gegen den Online-Handel behaupten kann. (Seite 16)
  • Kaufkraft in Europa – Arm und Reich liegen noch weit auseinander: Die Kaufkraft der Bürger in den 42 von der GfK untersuchten Ländern von Liechtenstein bis Ukraine ist 2018 weiter gewachsen. Nach 9,4 Bio. Euro 2017 standen den Konsumenten gemäß Studie „GfK Kaufkraft Europa 2018“ insgesamt 9,7 Mio. Euro – oder 14 292 Euro pro Kopf – für Konsum und Sparen zur Verfügung. Das waren 2,5% mehr als im Jahr zuvor mit 13 937 Euro. Die Kaufkraft umfasst das verfügbare Einkommen ohne Steuern und Sozialabgaben inklusive Transferleistungen wie Renten und Arbeitslosengeld. (Seite 19)
  • Citylogistik in der Handelsimmobilie – Die (Teil-)Umnutzung von Retail in Logistik: Durch den Druck des Online-Handels auf den stationären Handel bei zeitgleich scheinbar ins Unendliche steigenden Grundstücks- und Mietpreisen werden große Verkaufsflächen an städtischen B- und C-Standorten über kurz oder lang unattraktiver für ihre Nutzer. Diesem Trend kann man durch alternative Nutzungskonzepte früh entgegenwirken, so z. B. durch eine Verkleinerung und teilweise Umnutzung in urbane Logistikflächen. Rechtlich gesehen, erfordert dies vor allem eine Genehmigung bei der Kommune und eine zielgerichtete Anpassung des Mietvertrags. (Gaßner, Schäuble, Seite 21)
  • Factory Outlet Center Report – Outlet Stores fungieren oft als Profit-Center: Das Fabrikverkaufszentrum von Hugo Boss in Metzingen hatte in der deutschen Factory– Outlet-Center-Szene Berühmtheit erlangt – nicht zuletzt, weil kein Bekleidungseinzelhändler im Umkreis die Kollektionen des Herrenausstatters im Sortiment führte, aus Protest gegen die großen Preisnachlässe. Metzingen war lange ein Symbol für den Konflikt zwischen Einzelhandel und Fabrikverkauf resp. Factory Outlet Center (FOC). Inzwischen gibt es hierzulande 14 Factory und Designer Outlet Center. Und ihre Bedeutung für die Markenhersteller ist beachtlich. (Seite 23)