Der Handelsimmobilien Report Nr. 289

Der Handelsimmobilien Report Nr 289

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Der gravierende Strukturwandel im Einzelhandel, der so manches Konzept auf den Prüfstand stellt, betrifft nicht nur die Händler selbst, sondern auch die Cities, wie die jüngste Studie „Vitale Innenstädte“ des Instituts für Handelsforschung (IFH) zeigt. Damit die Besucher eine Stadt attraktiv finden, muss sie demnach nicht nur eine attraktive Kulisse aus Geschäftshäusern, Plätzen, Parks und Sehenswürdigkeiten bieten, sondern ein breites und tiefes Einzelhandelsangebot. Denn der gezielte Einkauf und der freizeitorientierte Einkaufsbummel sind der Hauptgrund für den Gang oder die Fahrt in die Innenstädte. (Seite 1)
  • Lokaler Marktplatz Lozuka Siegen – Ein elementarer Teil der lokalen Wirtschaft: Lokale Online-Marktplätze sind heute ein wesentlicher Teil der lokalen Wirtschaft. Dabei können sie gegenüber den Internet-Riesen durch ihre räumliche Nähe zum Kunden punkten. An der Vielfalt des Angebots und der schnellen Auffindbarkeit im Netz müssen viele aber noch arbeiten. Der Siegener Marktplatz-Betreiber Lozuka plant, sich durch die Umwandlung in die Rechtsform einer Genossenschaft noch enger an die Region, ihre Menschen und die Marktplatzteilnehmer zu binden. (Seite 2)
  • Studie Vitale Innenstädte 2018 – Das Verbesserungspotenzial ist noch beachtlich: Innenstädte müssen vor allem zwei Eigenschaften bieten, um für Besucher attraktiv zu sein. Sie müssen einerseits Ambiente und Flair haben, wie das historisch gewachsenen Städten zu eigen ist und sie müssen ein vielfältiges Einzelhandelsangebot bieten, um die Frequenz zu sichern, wie die aktuelle Studie „Vitale Innenstädte“ des Instituts für Handelsforschung (IfH) in Köln ergeben hat. Insgesamt benoteten die 59 434 in 116 deutschen Städten an zwei Tagen im September 2018 befragten Besucher die Cities durchschnittlich mit 2,6, was der Schulnote 3+ entspricht. (Seite 6)
  • Gerry Weber International AG – Der Vorstand sieht die Insolvenz als Chance: Am Ende hat der Vorstand der Gerry Weber International AG aus Halle in Westfalen die Reißleine gezogen und nach den Worten von Vorstandssprecher Johannes Ehling beim Amtsgericht Bielefeld den Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Vorausgegangen waren langwierige Verhandlungen mit den Schuldscheingläubigern und den Kreditgebern, um die Finanzierung des Bekleidungsherstellers und Händlers auf ein tragfähiges Fundament zu stellen. Die Verhandlungen sind offenbar an der heterogenen Gläubiger-Struktur gescheitert. (Seite 9)
  • GRR Group – Die Zwei-Milliarden-Euro-Marke fest im Blick: Das Ziel der Nürnberger GRR Group ist klar umrissen: In den  nächsten zwei bis drei Jahren, soll der Wert der Assets under Management (AuM) die 2 Mrd. Euro-Marke erreichen. Die Basis dieser Wachstumsstrategie: Trotz des knappen Angebots attraktive Objekte und Portfolios mit Potenzial zu erkennen und durch Aufwertung und Vergrößerung der Verkaufsflächen die vorhandenen Werte zu heben, so dass über das Umsatzwachstum der Mieter auch die Investoren profitieren. (Seite 12)
  • Ausblick 2019 – Es gibt auch am Ende des Zyklus noch Chancen: Der Immobilien-Investmentmanager Nuveen Real Estate, vormals TH Real Estate, sieht in seinem jüngsten Research-Bericht „Think European Cities“, sowohl für etablierte Segmente wie Outlet-Center als auch für alternative Anlagen wie „studentisches Wohnen“ 2019 in Europa noch gute Bedingungen. Dabei wird die Bedeutung von Investitionsansätzen, die sich an den einzelnen Städten orientieren, noch an Bedeutung gewinnen, heißt es. (Seite 14)
  • Vermietungsmarkt 2018 – Die Großstädte gewinnen wieder an Bedeutung: Die Expansionsstrategie vieler Einzelhändler ist im Zeitalter des Internets und der Multichannel-Strategie von Vorsicht und Sicherheitsdenken geprägt. Ablesen lässt sich das auch an der Bilanz, die der Immobilienberater BNP Paribas Real Estate für den Vermietungsmarkt 2018 gezogen hat: Demnach setzen die Händler verstärkt auf die deutschen Top-Standorte, denn die konnten ihren Flächenumsatz mit 193 000 qm in den City-Lagen sowie knapp 430 Vermietungen und Eröffnungen gegenüber 2017 um 14% bzw. 3% erhöhen. Die Magnetwirkung des breiten Angebots in den Großstädten sichert in schwierigen Zeiten die Frequenz. (Seite 15)
  • Logivest-Seismograph – Das Östliche Ruhrgebiet bleibt an der Spitze: Der Handel war auch 2018 wieder eine maßgebliche Stütze des Logistikimmobilienmarktes. Nach der Rangliste des Logistikimmobilien-Seismographs für das vierte Quartal bildete die Branche im Vorjahr die zweitstärkste Gruppe unter den klassischen Nutzern, wie das Beratungsunternehmen Logivest berichtet. (Seite 17)
  • Investmentmarkt Logistik – Die Rallye hat sich 2018 fortgesetzt: Wie schon die Impressionen bei der Immobilienmesse Expo Real im vergangenen Oktober in München zeigten, richteten die Investoren ihr Augenmerk zuletzt auch stärker auf Logistikimmobilien, zumal der wachsende Online-Handel neue Nachfrage nach Flächen generiert und Impulse für die neuen Formate der City-Logistik setzt. Nach Feststellung der Immobilienberater JLL und BNP Paribas Real Estate hat der Bereich Logistik- und Industrieimmobilien 2018 hierzulande denn auch sein zweithöchstes Transaktionsvolumen erreicht. (Seite 18)
  • Tourismus in Hamburg – Geht das Wachstum in der Hansestadt weiter?: In punkto Tourismus ist Berlin mit seinen historischen Bauten die Nummer eins unter den deutschen Metropolen, gefolgt von München. Aber auch in Hamburg gewinnt die Branche an Bedeutung, wie das „Politische Neujahrstreffen“ im neuen Holiday Inn in der Hafen City zeigte, in das die ECE, Union Investment, die Inter Continental Hotels Group und die Tristar-Hotelgruppe etwa 100 Experten und Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Tourismus geladen hatten. (Seite 20)
  • Karstadt Kaufhof – Erste Konturen der Fusionsstrategie: Nur wenige Tage bevor das Bundeskartellamt im November 2018 die Fusion von Karstadt und Kaufhof unter Führung von Karstadt genehmigt hat, umriss Claudia Reinery, Chief Operating Officer (COO) der Karstadt Warenhaus GmbH, die bevorstehende Aufgabe mit den Worten: „Wir haben mit Kaufhof schon ein sportliches Programm vor uns.“ Diese Einschätzung leitet sich schon aus der Tatsache ab, dass zwei Unternehmen mit unterschiedlichen Kulturen, die sich Jahrzehntelang als harte Konkurrenten gegenüber standen, zu einer Einheit zusammengeführt werden müssen. Dabei fallen auch Stellen weg. (Seite 21)