Der Handelsimmobilien Report Nr. 298

Handelsimmobilien Report Nr 298

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Die Europawahl ist gelaufen, ohne dass sich der befürchtete Durchmarsch der Rechts- und Links-Populisten ins EU-Parlament realisiert hat – auch wenn die Europa-Kritiker in Italien, Großbritannien und Frankreich stärkste Partei geworden sind. Die herben Verluste der etablierten Parteien zeigen dennoch, wie viel sich seit der Europa-Wahl 2014 verändert hat. Auch so haben die Europäer ihre Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien und den Politikern zum Ausdruck gebracht. (Seite 1)
  • Shopping-Center-Markt – In einer Dekade der Transformation: Der Blick auf den deutschen Shopping-Center-Markt zeigt ein heterogenes Bild und spiegelt die gravierende Veränderung durch die Digitalisierung wider. Auf dem Investmentmarkt zeigt der leichte Anstieg der Spitzenrenditen, dass die Investoren zurückhaltender geworden sind und die Kaufpreise leicht nachgeben. Bei den Bestandsobjekten sind Revitalisierungen das Kernthema, wie die Pipeline mit 44 Objekten zeigt. Und die Neuentwicklungspipeline umfasst gemäß „EHI Shopping Center Report 2019“ etwa 25 Objekte. Davon könnten zwölf Center ab 2020 entstehen. (Seite 2)
  • Das Interview: Shopping-Center in Ostdeutschland – Starker Zuzug von der Peripherie in die Cities: Nach dem Fall der Mauer und der Vereinigung der beiden deutschen Staaten hat der westdeutsche Einzelhandel sehr schnell versucht, die fehlende Produktvielfalt im Einzelhandelsangebot der ehemaligen DDR zu beseitigen und mit neuen Filialen die besten Lagen zu besetzen. Die ungeklärten Eigentumsverhältnisse in vielen Innenstädten führten dazu, dass viele Shopping-Center an der Peripherie angesiedelt wurden. Shopping-Center in den neuen Bundesländern haben – neben dem Strukturwandel durch die Digitalisierung und der Krise im Mode-Handel – noch weitere Probleme zu bewältigen. Darüber sprach der Handelsimmobilien Report mit Lars Jähnichen, Geschäftsführer IPH Handelsimmobilien und Frank Pöstges Pragal, Geschäftsführer der IPH Centermanagement. (Seite 6)
  • Sonntagsöffnung nach der Novelle des LÖG NRW – Die Klagewelle ist noch nicht eingedämmt: Seit der Online-Handel, der nicht durch Ladenöffnungszeiten begrenzt wird, in immer mehr Branchen des Einzelhandels Fuß fasst, fordert der stationäre Einzelhandel bei den Ladenöffnungszeiten mehr Wettbewerbsgleichheit – zumindest an den in vielen Bundesländern geplanten Sonntagsöffnungen. Dem stehen häufig die Klagen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi entgegen, die für ihre Mitglieder die verfassungsrechtlich geschützte „Arbeitsruhe“ an Sonntagen und staatlichen Feiertagen einfordert. Mit der Novellierung des Ladenöffnungsgesetzes wollte die nordrhein-westfälische Regierung deshalb Rechtssicherheit schaffen. (Seite 9)
  • Convenience-Markt – Rewe Group will Lekkerland übernehmen: Der Anteil der Bundesbürger, der noch regelmäßig zu Hause frühstückt, bevor er etwa zur Arbeit geht, oder der zu Hause zu Mittag isst, wird immer kleiner. Der Außer-Haus-Verzehr ist hierzulande ein Wachstumsmarkt, von dem auch der Lebensmittelhandel, der sein Convenience-Geschäft kontinuierlich ausbaut, profitieren will. Das gilt selbst für die Discounter, die dieses Angebot erweitern. Rewe und Lekkerland wollen in diesem Segment nun zusammenwachsen. (Seite 12)
  • Modefachhandel – Auch nach 377 Jahren noch erfolgreich: Die Zahl der Modefachhändler geht seit Jahren kontinuierlich zurück und reißt Lücken ins Angebot. Dass es auch nach Jahrhunderten möglich ist, sich im Wettbewerb zu halten, zeigt der Modefachhändler „Kraus am Eck“. (Seite 13)
  • Touristen als Kunden – Ein wichtiger Faktor für den Einzelhandel: Den Anfang hatte der Think Tank des German Council of Shopping Centers vor einigen Jahren beim Deutschen Shopping Center Forum gemacht, als die Mitglieder in einem Impulsvortrag auf die Bedeutung der Touristen für den stationären Einzelhandel hinwiesen. Gerade in Zeiten des wachsenden Online-Handels ist dies ein Markt, in dem der reale Handel einen uneinholbaren Wettbewerbsvorteil hat. Inzwischen hat das EHI Retail Institute zusammen mit dem Tax-Free-Shopping-Dienstleister Global Blue das Potenzial für den hiesigen Einzelhandel untersucht. (Seite: 15)
  • Online-Handel – Zwischen Retouren und schneller Lieferung: Der Online-Handel als Herausforderer und Alternative zum stationären Geschäft hat im Einzelhandel schon sehr viel bewegt. Händler und Handelsimmobilienexperten arbeiten seit Jahren an Lösungen und Multichannel-Strategien, um sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Aber auch beim Online-Handel läuft der Betrieb nicht so reibungslos, wie sich das im Idealfall darstellt. Für die Online-Händler hat dieser Vertrieb auch seinen Preis, wie die Studie „Versand- und Retourenmanagement im eCommerce 2019“ des EHI Retail Institutes zeigt. (Seite 17)
  • Metro AG: Verkauf von Real ist eine Zäsur – Nach gut 30 Jahren schließt sich wieder der Kreis: Mit dem geplanten Verkauf des SB-Warenhausbetreibers Real geht bei der Metro AG eine Ära zu Ende, die in den 1980er-Jahre mit dem Einstieg ins Einzelhandelsgeschäft begann. Zu diesem Zeitpunkt war das Kerngeschäft der damaligen Metro-SB-Großmärkte GmbH & Co. KG der Cash & Carry-Großhandel mit einem Umsatz von etwa 10 Mrd. DM in Deutschland. Die Gründungsidee war die Einführung der Selbstbedienung in den Großhandel. Die ersten „Großmärkte“ wurden 1963 in Essen-Vogelheim und 1964 in Mülheim an der Ruhr eröffnet. (Seite 19)