Der Handelsimmobilien Report Nr. 304

Der Handelsimmobilien Report Nr 304

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Die Unsicherheiten im Markt bleiben vorerst bestehen. Das Drama um den Brexit wird Europa noch eine ganze Weile beschäftigen und wie die mögliche Trennung aussehen wird, ist derzeit kaum einzuschätzen. Auf die wirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien und auch in den übrigen europäischen Ländern werden sich die Unsicherheiten zweifellos auswirken – genauso, wie die übrigen Krisenherde in der Welt wie der USA-China-Konflikt oder die Kontroversen um das Atomabkommen mit dem Iran. In diesem Umfeld ist der Einzelhandel erstaunlich stabil (Seite 1)
  • Investmentmarkt Europa – Fachmarktzentren mit Nahversorgung können sich auch im Internet-Zeitalter behaupten: Bereits zur Jahresmitte 2018 zeigte sich am Rückgang des Transaktionsvolumens auf dem europäischen Markt für Handelsimmobilien, dass die Anleger den Fuß vom Gas genommen haben. Mit einem Volumen von 16,3 Mrd. Euro unterbot der Wert im ersten Halbjahr 2019 das Vorjahresniveau von etwa 21 Mrd. Euro. 2017 hatte der Wert noch bei etwa 24 Mrd. Euro gelegen. Bei Retail Assets zeigen die Investoren laut BNP Paribas Real Estate größere Vorsicht. Der Online-Handel zeigt Wirkung. (Seite 2)
  • Shopping Center Industrie Europa – Der Markt ist in der Konsolidierungsphase: Beim Blick auf die Neuentwicklungen im europäischen Shopping-Center-Markt zwischen 1997 und 2018 springt die extrem hohe Zahl neu entwickelter Center-Flächen zwischen 2005 und 2008, dem Boom insbesondere in den Ländern Mittel- und Osteuropas, ins Auge, und anschließend der kontinuierliche Abschwung insbesondere zwischen 2013 und 2018. In der Projektion für die Jahre 2019 bis 2021 sieht Regio Data Research einen weiteren Rückgang. (Seite 6)
  • Schuhmarkt Deutschland – Günstiger Ausblick für das Schuhjahr 2019: Nach dem endlosen Sommer des Jahres 2018 kann der Handelsverband Schuhe (BDSE) zur Halbzeit Entwarnung geben: „Anders als im vergangenen Jahr, als das Frühjahrsgeschäft praktisch ausfiel, kann das Wetter in diesem Jahr bislang als saisongerecht bezeichnet werden“, konstatierte Verbandspräsidentin Brigitte Wischnewski bei der Pressekonferenz zur Gallery Shoes in Düsseldorf. Dass der Schuheinzelhandel im ersten Halbjahr ein kleines Umsatzplus verzeichnete, sei sicher auch auf den „jahreszeitlich angemessenen Witterungsverlauf“ zurück zu führen. (Seite 8)
  • Nachhaltige Quartiersentwicklung – Alternatives Mobilitätskonzept in der Mitte Altona: Die Mitte Altona ist mit rund 4 900 neuen Wohnungen eines der größten Städtebauprojekte in Hamburg. Die ersten Pläne auf Flächen des ehemaligen Altonaer Güterbahnhofs und nicht mehr benötigten Gleisanlagen stammen schon aus den 1990er-Jahren. Jahrelang hatte die Stadt mit den Investoren über das Bauvorhaben verhandelt – ein zäher Prozess. Denn die Mitte Altona soll Vorbild sein für die Stadtentwicklung in der Hansestadt. Deshalb wurden hohe Ansprüche an das Quartier gestellt: An die Gestaltung der Stadträume und Gebäude, an die Beteiligung und Einbindung aller Bewohner sowie an eine zukunftsweisende Mobilität. (Richter, Seite 11)
  • Das Smartphone und die Innenstadt – Cities müssen auch digital erlebbar sein:  Viele Konsumenten sind „always on, zwischen Smartphone und Social Media“. Um sich in die Customer Journey einzuklinken, müssen deshalb auch stationäre Händler da sein, wo ihre Kunden heute sind. Das stellt gemäß der IFH-Studie „Digitalisierungatlas Handel“ an den Einzelhändler vor Ort die Anforderung, in den Online-Bewegungsräumen der Konsumenten – an den relevanten Kontaktpunkten ihrer Customer Journey präsent zu sein und entscheidende Impulse/Anreize zu setzen – etwa in den für die eigene Zielgruppe relevanten sozialen Medien. Aber auch die Städte sind mehr gefordert. (Seite 14)
  • Frequenz-Zählung mit Laserscannern – München mit zwei Einkaufsstraßen ganz vorn: München führt mit gleich zwei Einkaufsstraßen das bundesweite Ranking der am stärksten frequentierten Shoppingmeilen an. Neben der Neuhauser Straße ist das die Einkaufsmeile Kaufingerstraße. Dies ist das Ergebnis der Passanten-Frequenzmessung durch das Kölner Start-up-Unternehmen Hystreet.com, das jetzt auch die Kaufingerstraße und die Luxuslage Maximilianstraße automatisch mit fest installierten Laserscannern misst – 24 Stunden täglich und 365 Tage im Jahr. (Seite 16)
  • Forum Schwanthalerhöhe – Positive Bilanz nach den ersten 100 Tagen: Das Areal an der Schwanthalerstraße im Münchner Westen, auf dem zunächst ein Warenhaus stand und später ein leer stehendes Möbelhaus, sollte als Einzelhandelsstandort und Treffpunkt für die Bewohner des Stadtteils neu belebt werden. Mit dem Shopping Quartier „Forum Schwanthalerhöhe“, das vor 100 Tagen eröffnet wurde, ist das gelungen. Wie das Center-Management der HBB Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft in seiner ersten Bilanz berichtet, loben die Besucher die angenehme hochwertige Atmosphäre und das vollständige Angebot. (Seite 18)
  • Einzelhandelskonjunktur – Die Fundamentaldaten sind weiterhin günstig: Während sich die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe weiter eintrübt, ist die Stimmung der Bundesbürger unvermindert stabil und damit auch die Entwicklung im deutschen Einzelhandel. Ablesen lässt sich das daran, dass der Umsatz zwischen Januar und Juli 2019 nach Feststellung des Handelsverbands Deutschland (HDE) um 3,1% gewachsen ist (real etwa 1,5%) und damit die Verbandsprognose von nominal 2% auf 306,5 Mrd. Euro deutlich übertroffen wurde. (Seite 19)