Der Handelsimmobilien Report Nr 317
- Editorial von Ruth Vierbuchen: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Bundesbürger ist in den vergangenen beiden Wochen eklatant gestiegen. Das von der Bundesregierung und den Länderregierungen ausgesprochene Kontaktverbot und die Schließung der meisten Geschäfte des Nonfood-Handels, Gastronomiebetrieben, Freizeitstätten und Dienstleistern führt zwangsläufig zu einem erheblichen wirtschaftlichen Kollateralschaden. Um den Schaden abzufedern, hat Bundesfinanzminister Scholz ein großes Hilfsprogramm aufgelegt – bislang aber ohne überzeugende Exit-Strategie. (Seite 1)
- Investmentmarkt Europa 2019 – Der deutsche Markt bleibt an der Spitze: Ein lebhaftes Geschäft mit vielen Abschlüssen und einem Transaktionsvolumen von 15 Mrd. Euro im Schlussquartal 2019 sorgte dafür, dass auf dem europäischen Investmentmarkt für Retail Assets nach Berechnung von BNP Paribas Real Estate am Ende ein Transaktionsvolumen von knapp 43 Mrd. Euro erreicht wurde. Das hohe Volumen im vierten Quartal bedeutet gegenüber 2018 zwar ein Plus von 5,5%, doch blieb der Jahreswert um 17% unter dem Niveau des Jahres 2018 mit 51 Mrd. Euro. (Seite 2)
- Corona-Krise im Nonfood-Handel – Schließung kostet täglich 1,15 Mrd. Euro Umsatz: Die Anordnung der Bundesregierung, dass im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus alle Geschäfte jenseits von Nahversorgern, Apotheken und Banken geschlossen bleiben müssen, trifft den Nonfood-Einzelhandel wie den mittelständischen Bekleidungs- und Schuhhandel aber auch die großen Ketten und die Warenhäuser mit ihren hohen Fixkosten mit großer Wucht. Null-Umsatz bei weiterlaufenden Kosten in kürzester Zeit erfordern aus Branchensicht kreative Lösungen mit den Vermietern und schnelle Hilfen von Seiten der Politik. (Seite 6)
- Das Interview – „Wir müssen mehr Eigeninitiative wagen“: Gespräch mit Andreas Fleischer, Vorstand der Dietz Fleischer Industrial Partners AG (DFI), über die zunehmenden Widerstände bei der Ansiedlung von Logistikhallen, Beispiele für gute Lösungsansätze, die wachsende Bedeutung der Nachhaltigkeit und von Nachhaltigkeitsstandards bei Logistikhallen, neue Logistikimmobilien-Konzepte und die Pläne der DFI. (Seite 8)
- Redevco setzt neue Wachstumsstrategie auf – Größere Investorenbasis und Diversifizierung: Der private europäische Immobilien-Investment-Manager Redevco will seine Wachstumsstrategie forcieren. Konkret will der Investor, der Assets im Wert von 7,5 Mrd. Euro under Management hat, das Volumen bis 2025 auf etwa 10 Mrd. Euro steigern und das Portfolio über Handelsnutzung hinaus diversifizieren. Dabei setzt Redevco auch auf die Mittel von Drittinvestoren mit gleichgelagerten Interessen und auf Investitionsvehikel wie etwa Joint Ventures aber auch andere sind vorstellbar. (Seite 11)
- Habona Report Nahversorgung – Das Zeitmanagement spielt eine große Rolle: Lange Jahre prägte – angetrieben von den Discountern – der günstigste Preis den deutschen Lebensmittelmarkt und seine Immobilien. Mit den jungen Konsumenten, die Familie, Beruf, Freizeit und „Quality Time“ unter einen Hut bringen wollen, verändern sich die Ansprüche an die Standorte der Märkte, ihre Aufenthaltsqualität und ihre soziale Funktion, wie der neueste Habona Report zeigt. (Seite 14)
- Deutsche Euro Shop AG – Dividendenzahlung für 2019 einmalig ausgesetzt: Nach den vorläufigen Zahlen konnte die Deutsche Euro Shop AG (DES) ihre Prognosen für 2019 teilweise übertreffen. Klar ist mit Blick auf 2020 aber auch, dass die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie den Nonfood-Handel trifft und damit auch die Lage in den 21 Shopping-Centern der DES. Hier war die Frequenz bis zum 13. März im Schnitt um 15% zurückgegangen. Trotz guter Liquiditätslage soll die Dividende für 2019 ausfallen. (Seite 17)
- Logistik-Branche und Corona-Krise – Die Branche zeigt ein gegensätzliches Bild: Auch die Logistik-Branche blickt nach dem Ausbruch und der schnellen Verbreitung der Corona-Virus-Infektion auf die weltweite Entwicklung. Nach einer Blitz-Umfrage des Immobilienberaters Colliers International unter den Marktakteuren aus der Transport- und Logistikbranche, dem Handel, den Herstellern, Projektentwicklern und Investoren zeigt sich bislang ein sehr heterogenes Bild. (Seite 18)
- Schuhmarkt Deutschland -Gutes Jahr 2019 – Viel Ungewissheit für 2020: Abgesagte Messen, Fußballspiele ohne Zuschauer und ein Verbot für Veranstaltungen mit mehr als 1 000 Teilnehmern waren Themen, mit denen sich die Öffentlichkeit mit Blick auf die Ausbreitung des Coronavirus in der zweiten Märzwoche noch befasste. Getragen vor allem vom Interesse namhafter Aussteller sowie der Genehmigung durch das Landkreisamt Neuss und das Gesundheitsamt Düsseldorf fand die Messe Gallery Shoes vom 8. bis 10. März noch statt, bevor inzwischen die Regeln mit der bundesweiten Kontaktsperre verschärft wurden. Dabei kann der Schuheinzelhandel auf ein zufriedenstellendes Jahr 2019 blicken. Der Start 2020 war durch die Epidemie schwierig und das Jahr könnte problematisch werden. (Seite 19)