Handelsimmobilien Report Nr. 324

Der Handelsimmobilien Report Nr 324

Editorial von Ruth Vierbuchen: Der Blick auf die Liste mit den geplanten Schließungen von Karstadt- und Kaufhof-Standorten lässt selbst Branchenexperten ratlos zurück: So werden an einigen Doppelstandorten in Großstädten die Premium-Häuser geschlossen, in anderen namhaften Einkaufsstädten werden beide Filialen geschlossen wie in Dortmund und Essen und in anderen bleiben alle Häuser offen. (Seite 1)

  • Fashion-Emotion 4.0 – Der stationäre Einzelhandel ist unabdingbar, aber ohne Digitalisierung geht es nicht: In seiner Begrüßungsrede zum BTE-Kongress „Fashion-Emotion 4.0“, der diesmal ganz im Zeichen der Corona-Zeit als virtuelles Webinar durchgeführt wurde, sparte Verbands-Präsident Steffen Jost nicht mit drastischen Worten und Bildern: Die Corona-Krise sei ein „epochales Ereignis“, das die Mode-Branche tief ins Mark getroffen habe. Wie viele Unternehmen diese schwierige Situation überleben werden, hängt aus Sicht des Experten, der gleichzeitig Inhaber der Modehäuser Jost ist, von der Umsatzentwicklung in den nächsten Monaten ab. Denn der Verkauf kommt nur langsam wieder in Schwung (Seite 2)
  • Deutsche Euro Shop AG – Center-Investor steuert vorsichtig in die Zukunft: Nach einem operativ ordentlichen Geschäftsjahr 2019 und einem guten Jahresstart 2020 blickt der Shopping-Center-Investor Deutsche Euro Shop in eine von Unsicherheit geprägte Zukunft, wie Vorstand Wilhelm Wellner bei der virtuellen Hauptversammlung in diesem Jahr darlegte. Um diese zu bewältigen, hat das Unternehmen die Themen „Liquidität“ und „Finanzierung“ in den Mittelpunkt der Strategie gerückt. Denn die Lage einiger Mieter bleibt noch ungewiss. (Seite 6)
  • Temporäre Mehrwertsteuersenkung – Händler glauben nicht an die Abfederung der Krise: Die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze von 19 auf 16% resp. von 7 auf 5% zum 1. Juli 2020 ist ein Kernelement des zweiten Corona-Steuerhilfegesetzes der Bundesregierung. Durch die Steuererleichterungen sollen Händler und Konsumenten mehr Liquidität erhalten, um auf breiter Front den Konsum anzukurbeln. Obwohl der Nonfood-Handel durch den Shutdown große Umsatzausfälle hinnehmen musste, stößt diese Maßnahme auf ein geteiltes Echo, wie eine Umfrage der BBE Handelsberatung unter 283 stationären Händlern zeigt. (Seite 10)
  • Trendentwicklung „Quartiere“ – Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen: Der Strukturwandel im innerstädtischen Einzelhandel, der durch den Shutdown im Zuge der Covid-19-Pandemie noch verschärft wird, belebt die Diskussion über Mischobjekte resp. „Quartiere“ als lebendige, urbane Orte, in denen sich die verschiedenen Nutzungsarten gegenseitig beleben – und beim Investor für Risikostreuung sorgen sollen. Das gilt bei Revitalisierungen, aber auch bei Neubauquartieren. Mit der Frage, wie sich die nachhaltige Qualität solcher Quartiere beurteilen lässt, hat sich das Hamburger Marktforschungsinstitut Bulwiengesa befasst. (Seite 12)
  • Frequenzmessung – Die Zahlen erholen sich im Mai nur langsam: Die Frequenz in Deutschlands Innenstädten entwickelt sich seit den Lockerungsmaßnahmen durchaus positiv, doch „längst ist nicht alles beim Alten“, konstatiert Engel & Völkers Commercial nach Auswertung der Daten von 113 Standorten in 55 Städten, die Hystreet.com gemessen hat. Zwar ist die Frequenz in den Top-Einkaufslagen im Mai stetig gestiegen, doch beim Vergleich mit den Vorjahreszahlen ist noch Luft nach oben und die regionalen Unterschiede sind deutlich. (Seite 14)
  • Panattoni Europe – Entwickler sieht für sich noch viel Potenzial: Der europäische Ableger der Panattoni Development Company mit Hauptsitz in Kalifornien, die weltweit zu den größten Entwicklern von Logistik- und Industrieimmobilien gehört, startete seinen Eintritt in den europäischen Markt im Jahr 2005 mit einer Niederlassung in Warschau. 15 Jahre später ist der Entwickler außerdem in Deutschland, Großbritannien, der Tschechischen Republik, der Slowakei sowie neuerdings in den Niederlanden, Spanien und Portugal vertreten und hat in Europa über 10 Mio. qm Gewerbe-, Industrie- und Logistikflächen entwickelt. (Seite 16)
  • Galeria Karstadt Kaufhof – Die Schließung der 62 Filialen wirft Fragen auf: Galeria Karstadt Kaufhof will 62 Filialen schließen. Ein schlüssiges Konzept ist hinter der Auswahl nicht unbedingt zu erkennen, außer, dass Filialen der Signa-Gruppe von der Schließung weniger betroffen sind, es sei denn, es gibt schon ein neues Konzept für eine andere Verwendung. (Seite 17)
  • Corona Consumer Check: Maskenpflicht stört – Kunden gehen wieder öfter in die Geschäfte: Im deutschen Einzelhandel und bei den Konsumenten bleibt seit dem Shutdown Mitte März und den anschließenden Lockerungsmaßnahmen alles im Fluss: Wachsendes Interesse am Online-Kauf und geringere Frequenz in den Einkaufslagen prägten die vergangenen Wochen. Nun registriert das IFH Köln wieder mehr Frequenz im stationären Handel, auch wenn die Maske beim Einkaufen stört. Die Mehrwertsteuersenkung wird skeptisch gesehen. (Seite 20)