Der Handelsimmobilien Report Nr. 349

Der Handelsimmobilien Report Nr 349

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Nachdem zur Pandemie-Bekämpfung immer wieder das öffentliche Leben heruntergefahren wurde und vieles noch lange nicht wieder normal ist, sind Probleme, die es schon länger gab, besonders sichtbar geworden. Die Experten sprechen gerne vom Brennglas, dass die bestehenden Fehlentwicklungen beschleunigt und diese damit offenkundig gemacht hat. Eines dieser Probleme ist der Zustand deutscher Innenstädte. Die langanhaltenden Zwangsschließungen im innerstädtischen Einzelhandel, dem Hauptakteur in Deutschlands Cities, haben für jeden sichtbar gemacht, dass es hier sonst eigentlich nichts gibt (Seite 1)
  • Entwicklung der Innenstädte – Steinwüsten schaffen keine Aufenthaltsqualität: Die Zwangsschließungen zur Pandemiebekämpfung und ihre Folgen haben aus Sicht von Experten kompromisslos offengelegt, in welchem ernsten Zustand viele deutsche Innenstädte sind. Dabei ist die Pandemie noch nicht vorbei und die Folgen sind noch nicht abschließend abzuschätzen. (Seite 2)
  • Passantenfrequenz – Die Cities haben sich schon wieder gefüllt: Nachdem während des Shutdowns immer mehr Einkäufe ins Internet verlagert wurden, stellte sich für viele Innenstadt-Händler die bange Frage, ob und wie schnell die Konsumenten in die Einkaufslagen zurückkehren werden, wenn Restriktionen wie Einkauf nur mit Termin oder mit negativem Corona-Test wegfallen. Das Kölner Start-up-Unternehmen Hystreet.com, das mit festinstallierten Laserscannern die Frequenzdaten inzwischen in 74 Städten und an 152 Standorten kontinuierlich und automatisiert misst, gibt darauf eine erste Antwort. (Seite 6)
  • Sonntagsöffnung gegen die Krise – Im Grundgesetz liegen die Hürden hoch: Die monatelangen Zwangsschließungen haben in den Innenstädten Spuren hinterlassen und die Besucherfrequenz spürbar versiegen lassen. Eine Chance, den Umsatzverlust auszugleichen und im Wettbewerb mit dem Online-Handel aufzuholen, wäre aus Sicht des Handelsverbands Deutschland (HDE) – ausnahmsweise – bis zum Ende des Jahres die Öffnung an Sonntagen zu erlauben. Grundsätzlich ist die Politik offen für den Sonntagseinkauf, aber die Gewerkschaft Verdi sieht die Sonntagsruhe dogmatisch und das Grundgesetz lässt kaum Spielraum. (Seite 8)
  • GRR Report: Nachhaltigkeit bei Fachmärkten – Noch sehr viel Aufwertungspotenzial: Fachmarktimmobilien mit Schwerpunkt „Lebensmittel“ haben sich in den Portfolien großer Kapitalsammelstellen längste etabliert. Mit Blick auf den Klimaschutz und das Thema Nachhaltigkeit, das auch für Anleger immer wichtiger wird, hat sich die GRR Group in ihrem ersten Basic Retail Report 2021 mit der wachsenden Bedeutung des Themas ESG in dieser Anlageklasse auseinandergesetzt. (Seite 11)
  • Redevco BV – An vorderster Front gegen den Klimawandel: In den Innenstädten ist viel in Bewegung, nicht nur durch den Online-Handel und die gravierenden Folgen der Zwangsschließungen zur Pandemie-Bekämpfung, sondern auch der Klimawandel zwingt Städte, Investoren und Einzelhändler bei der Gestaltung der Cities umzudenken. Denn die Gebäude sind für einen großen Teil des CO2-Ausstoßes verantwortlich, so dass „Impact Investing“, also investieren auch um messbare nachhaltige und soziale Effekte zu erreichen, an Bedeutung gewinnt. (Seite 14)
  • Überseequartier Hamburg – Die ersten Großmieter stehen nun fest: Nach unzähligen, unbeantwortet gebliebenen Journalistenanfragen sind jetzt Neuigkeiten über die ersten großen Mieter des neuen Überseequartiers in der Hamburger HafenCity bekannt gegeben worden. (Richter, Seite 17)
  • Deutsche Euro Shop AG – Der lange Shutdown hinterlässt Spuren: Nachdem die Infektionszahlen mit den steigenden Temperaturen in Deutschland so stark gesunken sind, dass selbst die Bundesregierung ab Mitte Mai ihren rigiden Kurs beenden musste, sieht sich auch der Shopping-Center-Investor Deutsche Euro Shop AG an einem Wendepunkt, der Raum für Optimismus lässt. Der Ausblick auf die Entwicklung des Gesamtjahres 2021 zur Hauptversammlung ist dennoch nicht einfach. (Seite 19)
  • Einzelhandel in Europa – Omnichannel-Händler punkten im Elektrohandel: Während der europäische Einzelhandel mit Gütern des täglichen Bedarfs vom Herunterfahren des öffentlichen Lebens zur Pandemiebekämpfung profitierte und in den 27 EU-Staaten im Schnitt ein Umsatzplus von 5,5% verzeichnete, musste der über weite Strecken geschlossene Nonfood-Handel Umsatzrückgänge von 3,0% verbuchen. Rückläufig war auch die Frequenz. Das sind Ergebnisse aus der GfK-Studie Einzelhandel in Europa über die Schlüsselindikatoren der Branche im vergangenen Jahr. (Seite 22)