Der Handelsimmobilien Report Nr. 374

Der Handelsimmobilien Report Nr 374

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Die Irritationen in der Realwirtschaft und insbesondere im Energiebereich sowie die rasant steigenden Bauzinsen kommen auch immer mehr im Immobilienmarkt an. So registriert der Immobilienberater Savills einen regelrechten „Zinsschock“, was nicht verwundern kann, da die extrem niedrigen Zinsen zuletzt der einzige Treiber für den langanhaltenden Boom in Teilen des deutschen – und des europäischen – Immobilienmarktes waren. Zum Teil drastische Übertreibungen vor allem in den gefragten Segmenten wie Wohnimmobilien sind dann unausweichlich, so dass eine Marktberuhigung auch eine positive Seite hat. (Seite 1)
  • Investmentmarkt Europa – Shopping-Center in Frankreich gefragt: Nach einem Jahr 2021, das von den Restriktionen der Pandemie-Bekämpfung und dem wachsenden Online-Handel geprägt war, profitierte der europäische Investmentmarkt für Handelsimmobilien im ersten Quartal 2022 von der Belebung der Marktaktivitäten. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der Zinswende im weiteren Jahresverlauf sind aber noch nicht eingepreist. (Seite 2)
  • Immobilienmarkt: Im Zinsschock – Wendepunkt im Immobilienzyklus erreicht: Nach Jahren des Booms am deutschen Immobilienmarkt sind die Zeichen für die Zinswende unübersehbar. Die drastisch steigende Inflation und die Erhöhung der Leitzinsen vor allem durch die US-Notenbank haben auch in Deutschland die Bauzinsen inzwischen auf über 3% steigen lassen. Der Immobilienberater Savills sieht den Immobilienmarkt unter „Zinsschock“. (Seite 6)
  • Global Retail Attractiveness Index – Das abrupte Ende der Erholung: Nach dem Corona-Schock im Frühjahr 2020 mit einem Tiefststand von 89 Punkten hatte sich der Global Retail Attractiveness Index (GRAI) mit den Fortschritten bei der Impfquote und Lockerungen in Europa 2021 wieder auf 113 Punkte verbessert. Ein Jahr und einen Kriegsausbruch später ist der von Union Investment und GfK gemeinsam ermittelte Index erneut auf Kurssuche. (Seite 9)
  • Stores of the Year: Görtz gewann in der Kategorie „Fashion“ – Die neuen Gesetze des Einzelhandels: Gemessen an den alten Gesetzen des Einzelhandels macht der Schuhhändler Görtz mit seinem Flagshipstore in Düsseldorf alles falsch: Der Kunde kommt im Eingang erstmal auf einen Marktplatz mit Café, wo auch mal ein neues Elektroauto von VW ausgestellt wird. Und dringt er weiter in den Laden vor, wandert er über enorme freie Flächen, die nicht mit Ware vollgestellt sind. Dass der Kunde sich in einem Schuhgeschäft befindet, merkt er jedenfalls nicht sofort. Und deswegen macht Görtz gemessen an den neuen Gesetzen des Einzelhandels alles richtig. (Gerth, Seite 11)
  • Einzelhandel in Europa – Eine gute Ausgangsbasis für einen Weg in eine unsichere Zukunft: Insgesamt betrachtet ist der europäische Einzelhandel nach zwei Jahren Corona-Krise in einer soliden Position, um den kommenden Herausforderungen zu begegnen, urteilt GfK in der neuen Studie zum Einzelhandel in Europa, in der die wichtigen Schlüsselindikatoren der Branche untersucht werden. Immerhin sind die Erlöse in den 27 Staaten der Europäischen Union im vergangenen Jahr im Schnitt um 6,8% gewachsen, nachdem sie selbst im schwierigen Jahr 2020 noch um 1,5% zugelegt hatten. Doch die Inflation schmälert die Kaufkraft. (Seite 13)
  • Deutsche Euro Shop AG – Otto und Oaktree wollen die Mehrheit: Beim börsennotierten Shopping-Center-Investor Deutsche Euro Shop, an dem die Familie Otto bislang mit 20% beteiligt ist, bahnt sich eine Änderung der Eigentümerstruktur an. Konkret hat die Management- und Unternehmensberatung Hercules BidCo GmbH, München, den Aktionären der Gesellschaft ein Übernahmeangebot unterbreitet. Die Frist läuft bis zum 7. Juli. (Seite 16)
  • HDE-Online-Monitor 2022 – Schlechte Verbraucherstimmung dämpft auch den Online-Handel: Nach den Rekordwerten in den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 stößt in diesem Jahr auch das Umsatzwachstum im Online-Handel an seine Grenzen. Der Grund ist die schlechte Konsumstimmung nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine. Die Erlöse werden zwar weiterwachsen, doch senkt der Handelsverband Deutschland (HDE) seine Prognose für 2022 um eine Milliarde Euro. (Seite 17)
  • Nachhaltige Textilien – Workshops für praktikable Lösungen: Die Corona-Pandemie mit ihren Restriktionen hat viele nachdenklich gestimmt. Zu den Ergebnissen dieser Einkehr gehört auch, dass laut HDE Monitor das Thema Nachhaltigkeit für viele Bundesbürger beim Modekauf an Bedeutung gewinnt. Mit Blick auf die Umweltschäden bei der Produktion gibt es hier noch viel Nachholbedarf. Politik und Branche wollen Abhilfe schaffen. (Seite 18)
  • Zalando SE – Online-Händler senkt Prognose für 2022: Dass auch im Online-Handel die Bäume nicht in den Himmel wachsen, zeigt die jüngste Entwicklung beim Mode-Händler Zalando. Mit Blick auf das gesunkene Verbrauchervertrauen in Europa und die schwierige geopolitische Lage als Folge des Ukraine-Konflikts hat das Unternehmen seine Prognosen für 2022 deutlich gesenkt – nach Rekordzahlen im Corona-Jahr 2021. (Seite 19)