Der Handelsimmobilien Report Nr 379
- Editorial von Ruth Vierbuchen: Beim geldpolitischen Treffen in Jackson Hole präsentierten die beiden Wirtschaftswissenschaftler Francesco Bianchi und Leonardo Melosi ihre – hochaktuelle – Arbeit über die Zusammenhänge zwischen Inflation und Staatsverschuldung, wie die FAZ berichtete. Danach ist Nachhaltigkeit bei der Staatsverschuldung die Voraussetzung dafür, dass die Notenbank ihre Geldpolitik an der Erhaltung der Geldwertstabilität ausrichten kann – sprich: dass sie die Zinsen so erhöhen kann, wie es für die Eindämmung der Inflation notwendig ist. (Seite 1)
- Leitbild Handel Innenstadt – Köln sucht seinen Weg in die Zukunft: Mit seinem weltbekannten Dom findet sich Köln auf jeder Reiseroute internationaler Deutschlandbesucher. Und auch für Inländer ist die Stadt am Rhein immer eine Reise wert. Doch auch die Magnetwirkung des sakralen Bauwerks kann nicht verhindern, dass der Strukturwandel im Einzelhandel und veränderte Konsumgewohnheiten in der Stadt Spuren hinterlassen. Vor gut einem Jahr hat das Kölner Amt für Stadtentwicklung und Statistik die Initiative ergriffen, um mit den Innenstadtakteuren ein neues Leitbild für Handel und Innenstadt zu entwickeln. (Seite 2)
- Das Interview – Eine der härtesten und aggressivsten Rabattschlachten der vergangenen Jahre: Mit Blick auf die nahende Eröffnung des neuen Mega-Centers von Unibail-Rodamco-Westfield wächst in Hamburg die Sorge um die Innenstadt. Insbesondere die Mönckebergstraße, Hamburgs wichtigste Einzelhandelslage, gerät zunehmend unter Druck. Im Gespräch mit dem Handelsimmobilien Report warnt Andreas Bartmann, Präsident des Handelsverbands Nord und Globetrotter-Geschäftsführer, vor einer Verslumung der Straße. (Richter, Seite 6)
- Konsum- und Geschäftsklima – Die Stimmung bleibt im Keller: Die Stimmung unter deutschen Verbrauchern und Unternehmern ist im Keller. Das ist die gute Nachricht, denn dadurch bleibt wenig Spielraum für ein weiteres Abgleiten der Konjunkturindikatoren nach unten. Das GfK-Konsumklima und der Ifo-Geschäftsklima-Index spiegeln im August vor allem die gesellschaftliche Verunsicherung in einer Zeit des gravierenden Wandels wider. (Seite 11)
- Schuheinzelhandel – Licht und Schatten liegen in Zeiten von Corona und Krieg eng beieinander: Der deutsche Schuheinzelhandel zeigt derzeit ein sehr heterogenes Bild. Einerseits hat die Branche im ersten Halbjahr 2022 nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes gegenüber 2021 ein Umsatzplus von 60% erzielt und damit die Einbußen durch die Pandemie-bedingten Zwangsschließungen wieder etwas ausgeglichen. Andererseits blieb der Schuhhandel damit noch um 10% unter dem Vor-Corona-Jahr 2019. Nach der kräftigen Erholung in den ersten Monaten 2022 kam der Aufwärtstrend im Verlauf des Monats Mai wieder ins Stocken, nachdem die Konsumstimmung eingebrochen ist. (Seite 13)
- RICS Global Commercial Property Monitor – Stimmungsumschwung in Deutschland: Nachdem die lockere Geldpolitik den Immobilien-Boom lange Jahre am Laufen gehalten hat, kommt mit der Verfestigung der Inflationsraten und der Erkenntnis, dass diese durch eine Erhöhung der Zinsen eingedämmt werden müssen, auch die Erkenntnis bei den Immobilieninvestoren an, dass der Aufschwung ein Ende findet. So zeigen die Ergebnisse des RICS Global Commercial Property Monitor (GCPM) für das zweite Quartal 2022, „dass die Verbesserung der Stimmung der letzten Quartale auf globaler Ebene zum Stillstand gekommen ist“. In Deutschland war die Investorenstimmung bereits im ersten Quartal 2022 deutlich gesunken. (Seite 16)
- Wisag Facility Service Holding – Klimawandel und ESG-Reporting bieten noch gute Wachstums-Perspektiven: Trotz der Irritationen, die das Corona-Jahr 2021 mit sich brachte, ist es dem Dienstleister Wisag Facility Service Holding gelungen, den Umsatz um 4% auf 1,223 Mrd. Euro zu steigern. Zu diesem Erfolg haben fast alle Bereiche beigetragen. Leichte Spuren hinterließ das Corona-Jahr noch im Bereich Catering. (Seite 18)
- RICS Global Construction Monitor – Massiver Gegenwind für den Bausektor vor allem in Europa: Mit Blick auf die Herausforderungen durch den Klimawandel und die Notwendigkeit, künftig energieeffizient zu bauen und die Bestandsgebäude energetisch nachzurüsten, sind die Ergebnisse des RICS Global Construction Monitor für das zweite Quartal 2022 keine gute Nachricht. Denn danach spricht vieles dafür, dass sich die Dynamik in vielen Teilen der Welt, aber vor allem in Europa und Deutschland, abschwächt. (Seite 19)
- Bankfilialen in den Innenstädten – Netzbereinigung eröffnet viele Chancen: Die jahrelange Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), hohe Mieten und hohe Personalkosten sowie die Konkurrenz von FinTechs und Direktbanken haben beim Filialnetz der deutschen Kreditinstitute deutliche Spuren hinterlassen. Nach der jüngsten Studie des Immobilienberaters CBRE über den „Bankensektor im Wandel“ wurden von den mehr als 38 000 Bankfilialen im Jahr 2010 inzwischen rund 14 000 geschlossen. (Seite 21)