Der Handelsimmobilien Report Nr. 382

Der Handelsimmobilien Report Nr 382

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Dass die nächsten Wochen und Monate für den Einzelhandel schwierig werden, ist nicht von der Hand zu weisen. Vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft, das in vielen Branchen bis zu 20 bis 30% des Jahresumsatzes und -ertrags ausmacht, wird die Branche immer noch von Lieferengpässen geplagt. Gemäß einer Untersuchung des Münchener Ifo Instituts klagten im August 77,5% der Einzelhändler über Nachschubprobleme, nach 77,3% im Juli. Ausgerechnet im Spielwarenhandel hatten im Juli noch 100% der Befragten über Lieferengpässe geklagt, dass der Anteil im August auf 73,5% gesunken ist, lässt für die nächsten Monate zumindest hoffen. (Seite 1)
  • Investmentmarkt – Gemischter Ausblick auf das Jahresende: Die Lage im Handelsimmobilienmarkt bleibt angespannt. Stark steigende Verbraucherpreise und Kaufkraftverluste werden den mietenden Einzelhandel belasten, was sich auch auf den Investmentmarkt für Retail Assets auswirkt. Dass das dritte Quartal in diesem Umfeld dennoch recht erfolgreich ausfiel, lag ausgerechnet am Verkauf eines Shopping-Center-Portfolios. Da mit den steigenden Zinsen die Volatilität an den Finanzmärkten zunimmt, gewinnt das Thema „Preisanpassungen“ an Gewicht. (Seite 2)
  • Das Interview – Es gibt Mieter, die weiterhin expandieren: Im Gespräch mit dem Handelsimmobilien Report äußert sich André Stromeyer, Geschäftsführer der HBB Centermanagement GmbH & Co. KG, über die Zusammenarbeit mit der jüngst übernommenen Facility Systems sowie über die neuen Herausforderungen für die Shopping-Center-Szene und das Vermietungsgeschäft nach Corona. (Seite 6)
  • Expo-Schlussbericht – Neuorientierung in der Zeitenwende: Nach zwei Corona-Jahren kann die Messe München für die Expo Real 2022 eine gute Bilanz ziehen. Mit knapp 40 000 Besuchern aus 73 Ländern knüpfte die Beteiligung laut Messe München nahezu an das Vor-Corona-Jahr 2019 an – trotz Ukraine-Krieg. In sieben Hallen präsentierten sich 1887 Aussteller aus 33 Ländern. Die Zeitenwende bei den Zinsen und damit bei der Finanzierung hat viele zum Gedankenaustausch nach München reisen lassen. (Seite 9)
  • Investmentmarkt Logistik – Die Investoren werden wählerischer: Trotz abklingender Konjunktur lief der Investmentmarkt für Logistikimmobilien auch im dritten Quartal 2022 auf den ersten Blick weiter rund. Mit 1,7 Mrd. Euro lag das Transaktionsvolumen laut Savills auf dem Niveau des zweiten Quartals, aber deutlich unter dem ersten Quartal. BNP Paribas Real Estate ermittelte für die ersten neun Monate bereits ein Volumen von 8,5 Mrd. Euro. Damit könnte selbst bei einer verhaltenen Jahresendrally in diesem Jahr noch ein neuer Rekordwert erreicht werden. Doch auch bei Logistikimmobilien zeigt die Großwetterlage ihre Schattenseiten. (Seite 12)
  • Sonae Sierra – Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts: Der Spezialist für Handelsimmobilien, Sonae Sierra mit Stammsitz im portugiesischen Maia, hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres sein Dienstleistungsgeschäft ausgebaut. So konnte das Unternehmen in Europa und Marokko 23 neue Verträge abschließen, davon elf für Property Management Dienstleistungen und zwölf für Vermietung. Zudem dehnt Sierra seine Aktivitäten auf andere Asset-Klassen aus. (Seite 14)
  • Handelsgastronomie – Auf die Frequenzsteigerung kommt es an: Mit wachsendem Wohlstand und der Verlagerung reiner Zweckkäufe ins Internet gewann in den vergangenen Jahren auch im Einzelhandel die Gastronomie an Bedeutung – als wichtiges Rahmenprogramm, das aus dem Einkauf einen Erlebniskauf und eine Freizeitbeschäftigung machen soll. Prominente Beispiele sind Ikea mit seinen berühmten Restaurants, aber auch die Warenhäuser boten ihren Kunden schon immer Restaurants, in denen sie sich nach dem Gang durch die vielen Abteilungen stärken und ausruhen können. (Seite 15)
  • Zentralität und Einzelhandelsumsatz – Viele Hidden-Champions in der Provinz: Die Top 7 unter Deutschlands Städten gelten als Top-Standorte für den Einzelhandel und ihre Geschäftshäuser für die Investoren als Core-Objekte. Doch weit darüber hinaus gibt es zahlreiche Mittelstädte, die relativ gesehen mehr Kaufkraft aus dem Umland anziehen als die Metropolen und mithin eine höhere Einzelhandelszentralität aufweisen – auch wenn die großen Städte in absoluten Zahlen die höchsten Umsätze auf sich vereinen. Für den Einzelhandel bieten solche Mittelstädte aber gute Chancen (Seite 18)
  • Galeria bittet um staatliche Unterstützung – Sind hohe Energiekosten das Problem? Nachdem Galeria Karstadt Kaufhof im Herbst 2020 sein Insolvenzverfahren nach dem massiven Forderungsverzicht der Gläubiger abschließen konnte und Anfang 2021 sowie Anfang 2022 aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zur Abfederung der Verwerfungen durch die Pandemie 460 Mio. Euro und dann nochmals 220 Mio. Euro erhalten hatte, hat das Unternehmen mit Blick auf die aktuelle Krise erneut staatliche Unterstützung beantragt, wie berichtet wird. (Seite 20)