Der Handelsimmobilien Report Nr. 387

Der Handelsimmobilien Report Nr 387

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Der Blick in die Glaskugel ist zu Beginn des Jahres 2023 nicht schwer. Da sich Krisen nicht an Kalender oder Jahreszeiten halten, geht es nach der abrupten Zinswende als Folge der – für viele unerwartet stark ansteigenden Inflation – zunächst einmal so weiter wie bisher. Sprich: Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung auf dem Immobilienmarkt bleibt das vorherrschende Thema. Bisherige Geschäftsmodelle funktionieren nicht mehr. Und nach einer Niedrig-Zins-Periode, die immerhin länger als eine Dekade gedauert hat, gibt es nicht wenige Marktakteure mit reichlich Berufserfahrung, die sich in einer Welt mit Finanzierungszinsen von 4% und mehr neu orientieren müssen. (Seite 1)
  • Investmentmarkt 2022 – Hoffnung auf die Wende im zweiten Halbjahr: Seit die Europäische Zentralbank (EZB) im dritten Quartal 2022 mit den ersten Zinsschritten auch in Europa die Zinswende eingeläutet hat, haben sich die Vorzeichen auf den Immobilienmärkten spürbar verändert. Headlines wie „Die fetten Jahre sind vorbei“ oder „Investmentmarkt beendet 2022 mit angezogener Handbremse“ markieren die Zeitenwende in der zweiten Jahreshälfte 2022. In diesem Umfeld blieb der Markt für Handelsimmobilien über Vorjahresniveau aber unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. (Seite 2)
  • Grundlagenstudie zu „Transformationsimmobilien“ – Ein zentraler Baustein der neuen Realität: Bauschutt ist in doppelter Hinsicht ein Ärgernis. Zum einen macht er etwa die Hälfte des deutschen Mülls aus und zum andern verrotten Beton und Stahl, bei deren Produktion viel CO2 freigesetzt wurde, nur langsam, während neues Baumaterial immer knapper und teurer wird. Zudem wird bei der Produktion von neuem Beton und Stahl wiederum CO2 freigesetzt. Vor diesem Hintergrund passt die aufkeimende Diskussion über die Transformation von Bestandsimmobilien, statt Abriss und Neubau, zum wachsenden Bewusstsein für Umwelt und Klimaschutz in der Immobilienwirtschaft. (Seite 6)
  • Modehandel – Nach der Belebung im Jahr 2022 folgt der sorgenvolle Blick auf 2023: Die niedrigen Temperaturen, die bestens zur Jahreszeit passen, stimmen den deutschen Modehandel optimistisch, im Jahr 2022 wieder an die Vor-Corona-Zeit aufschließen zu können. So rechnet der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren (BTE) für das Vorjahr mit einem deutlichen Plus gegenüber 2021. (Seite 8)
  • Ceconomy AG – Mit Zuversicht ins neue Geschäftsjahr: Nach einem Corona-bedingt moderaten Start ins Geschäftsjahr 2021/22 findet der Vorstand, dass die Ceconomy AG mit ihren beiden Vertriebslinien Media Markt und Saturn in einem schwierigen Umfeld Widerstandskraft gezeigt hat. Umsatz und Ertrag blieben im abgelaufenen Geschäftsjahr im oberen Bereich der Prognosen und Segmente wie Service & Solutions (Dienstleistungen/Reparaturen) sowie das von den Zwangsschließungen getragene Online-Geschäft erwiesen sich als Wachstumstreiber. Beim Blick in die Zukunft erwartet der Vorstand ein herausforderndes Umfeld. (Seite 11)
  • Refurbishment: „Manage to Future“ – Der Modernisierungsbedarf ist immens: Frischzellenkur für Handelsimmobilien – das ist im Jahr 2022 mehr als ein neuer Anstrich und schmucke Design-Elemente. Welche Faktoren sind beim Refurbishment von Handelsstandorten derzeit besonders wichtig, um eine Investition in diese Immobilien (auch) dauerhaft nachhaltig zu machen? (Wege, Seite 13)
  • Großes entsteht im Kleinen – Vom Pop-up-Store zum festen Standbein: Wenn der Einzelhandel in den Innenstädten und Shopping-Centern weiter fortbestehen soll, brauchen wir innovative Konzepte, heißt es so schön. Diesen Worten müssen Taten folgen – so geschehen in den von uns gemanagten „Stachus Passagen“ in München und im „Das Gerber“ in Stuttgart: Mehrere Pop-up-Stores feierten dort auf kleiner Fläche den Beginn ihrer Erfolgsstory. (Eggers, Seite 16)
  • MLP Business Park Wien – Industriebrache erwacht zu neuem Leben: Ähnlich wie in Deutschland wird der Logistikmarkt in Österreich immer attraktiver und die City-Logistik gewinnt an Bedeutung. Doch auch in der Alpenrepublik sind Gewerbe- und Logistikflächen in urbanen Lagen knapp, weshalb Revitalisierungen vorangetrieben werden müssen. Mit der Realisierung des MLP Business Park Wien liefert die MLP Group ein anschauliches Beispiel dafür, wie man ein vergessenes Grundstück wieder zum Leben erweckt und für die City-Logistik nutzbar machten kann. (Seite 18)
  • Flexoffices – die Rettung der Shopping-Center? – Zukunftsfähige Shopping-Center sind eigene kleine Quartiere: In vielen Städten verschwimmen längst die Grenzen zwischen früher bewusst getrennten Nutzungen: Wohnen, Büro, Kultur, Gastronomie, Hotel, Einzelhandel etc. werden in einer Immobilie oder einem Quartier gemischt. (Lehmann, Seite 20)
  • Kaufkraft in Deutschland – Unter dem Strich bleibt 2023 weniger: Über den Kaufkraftgewinn von nominal 3,3% auf durchschnittlich 26 271 Euro pro Kopf, den die neue GfK-Studie zur Kaufkraft 2023 in Deutschland prognostiziert, können sich die Bundesbürger nur wenig freuen. Denn nach Abzug der Inflation, die hierzulande zuletzt bei 8,6% lag, bleibt unter dem Strich ein satter realer Rückgang. Am Ende können sie sich für mehr Geld weniger leisten. (Seite 21)