Der Handelsimmobilien Report Nr. 391

Der Handelsimmobilien Report Nr 391

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Die vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für die Inflationsrate im Februar zeigen deutlich: Die Rate bleibt mit 8,7% auf unverändert hohem Niveau, nach gleichfalls 8,7% im Januar. Die vorsichtige Hoffnung vieler Marktakteure im vergangenen Dezember mit einer Teuerungsrate von 8,1% – nach 8,8% im November – nun sei endlich die Trendwende in Sicht, hat sich damit wieder zerschlagen. Nun liegen die Hoffnungen auf eine Trendwende durch die Märzzahlen, die auf Grund der sprunghaft gestiegenen Inflationsrate im Vorjahresmonat – nach Ausbruch des Ukraine-Krieges – schon wegen der hohen Vorlage rein rechnerisch niedriger ausfallen müsste. (Seite 1)
  • Vitale Innenstädte 2022 – Online-Shopper kehren vermehrt zurück: Seit den Zwangsschließungen zur Pandemie-Bekämpfung hat die Diskussion unter den Experten über die richtige Mischung für eine belebte Innenstadt Fahrt aufgenommen. Wie die Bundesbürger auf dieses Thema blicken und wie sie ihre Städte bewerten, hat das IFH Köln in seiner jüngsten Studie „Vitale Innenstädte 2022“ zwischen Mitte September und Mitte November des Vorjahres im Rahmen von fast 69 000 persönlichen Interviews mit Menschen aller Altersklassen in 111 deutschen Städten ermittelt. (Seite 2)
  • Modehandel: Durchwachsenes Jahr 2022 – Verkauf über Internet oft unwirtschaftlich: In den vergangenen Jahren haben viele Textil-, Schuh- und Lederwarengeschäfte ihre Online-Verkaufsaktivitäten forciert – oft als Reaktion auf die Zwangsschließungen und Corona-bedingten Beschränkungen. Nach einer Unternehmerbefragung des BTE im Januar will sich das Gros künftig dennoch allein auf den stationären Verkauf konzentrieren. Dabei gibt es aber Unterschiede, je nach Verkaufsformat bzw. Verkaufskanal. Die wirtschaftliche Lage ist durchwachsen. (Seite 6)
  • Q-Commerce mit Lebensmitteln (Teil 1): Großbritannien – Gestartet um zu bringen, geblieben um zu holen: Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel entfallen nur sehr geringe Umsatzanteile auf den Onlinehandel. Gründe hierfür sind das dicht gesponnene Filialnetz- sowie die polyzentrale Siedlungsstruktur, die für den eFood-Sektor hohe Kosten- und Wettbewerbshürden darstellen. Im Rahmen seiner laufenden Marktbeobachtung hat der auf Nahversorgungsimmobilien spezialisierte Asset Manager Habona Invest auch internationale Märkte im Blick. An dieser Stelle soll erläutert werden, wie sich eFood in Ländern entwickelt, die gänzlich andere Marktbedingungen aufweisen als Deutschland. (Jahn, Seite 10)
  • Leerstand in Hamburg – Jetzt sind kreative Ideen gefragt: Die ganze Republik sorgt sich um ihre Innenstädte. Die Initiativen zu ihrer Rettung sind nicht mehr überschaubar. In Hamburg sind sie besonders nötig. In der wichtigsten Einzelhandelslage, rund um die Mönckebergstraße, bleibt kaum ein Stein auf dem anderen. Im von Karstadt genutzten Thalia-Hause entstehen Wohnungen und Büros, C&A wird abgerissen, hier sollen Flächen für zwei Hotels, Büros und Gastronomie entstehen. Und was mit den seit März 2020 leerstehenden Häusern von Karstadt Sport und Kaufhof geschieht, ist noch unklar. (Richter, Seite 13)
  • Wachsendes Second-Hand-Geschäft – Auf der Nachhaltigkeitswelle: Der Markt für Secondhand-Mode boomt. Die zunehmende Nachhaltigkeitsorientierung, aber auch Preisaspekte haben dazu geführt, dass immer mehr Kunden gebrauchte Bekleidung, Schuhe und Taschen kaufen – online und stationär. Das belegt auch eine kürzlich veröffentlichte Verbraucherumfrage des Industrieverbands German Fashion. Selbst Secondhand-Geschenke sind für die Bundesbürger nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Appinio ein Thema. (Seite 15)
  • Factory-Outlet-Center-Markt Europa – Viele Newcomer und einige Fehlstarts: In der Rangliste der erfolgreichsten Factory resp. Designer Outlet Center (FOC/DOC) in Europa, die auf der Bewertung der 91 nach ihrer Zufriedenheit befragten internationalen Markenherstellern beruht, hat sich ein Wechsel ergeben. Machten die britische Bicester Village bei Oxford und das Designer Outlet Center in Roermond oft den Spitzenreiter unter sich aus, finden sich im jüngsten „Outlet Center Performance Report“ einige ganz neue Namen. Und andere Hoffnungsträger verfehlten nach dem Start zunächst einmal die Erfolgsspur. (Seite 17)
  • Unibail-Rodamco-Westfield – Mehr Flagship-Stores, mehr Erlebnis: Der Investor und Bestandshalter Unibail-Rodamco-Westfield (URW) hat für seine 21 Shopping-Center in Deutschland und die beiden Center in Österreich im vergangenen Jahr 732 Mietverträge neu abgeschlossen oder verlängert. Für sein neues Mischobjekt Hamburg-Überseequartier, das 2024 eröffnet werden soll, beziffert das Unternehmen die Vorvermietungsquote mit 73%. Ein wichtiges Schwerpunktthema beim Vermietungsgeschäft sind derzeit Flagship Stores, auf die immer mehr Mieter setzen. (Seite 19)
  • Peek & Cloppenburg Düsseldorf – Unterm Schutzschirm aus der Krise: Die Zwangsschließungen und die Folgen des Ukraine-Krieges haben den deutschen Bekleidungshändlern schwer zugesetzt, wie die Handelsverbände immer wieder berichten. Nun hat auch Deutschlands führende Mode-Kette Peek & Cloppenburg (P&C) Düsseldorf nach Verlusten beim Amtsgericht Düsseldorf einen Antrag auf die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. (Seite 20)