Der Handelsimmobilien Report Nr. 393

Der Handelsimmobilien Report Nr 393

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Mit einem Wert von 7,4% hat die Inflationsrate nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes im März – gegenüber Januar und Februar mit je 8,7% – spürbar abgenommen. Auf den ersten Blick scheint der Preisauftrieb damit gebrochen und das könnte auf eine Trendwende hindeuten. Auf den zweiten Blick ist eine Inflationsrate von 7,4% nach einem Anstieg von 7,3% im März 2022 immer noch sehr hoch. Ein verlangsamter Anstieg der Energiepreise auf +3,5% statt 19,1% vor einem Jahr und staatliche Stützungsmaßnahmen werden von anderen Preistreibern wie Lebensmitteln, die sich im März um 22,3% verteuerten, kompensiert. Was bedeutet das für die weitere Entwicklung? (Seite 1)
  • Deutscher Handelsimmobilien-Gipfel – Innenstädte in der Transformation: Zum 15. Mal fand der Deutsche Handelsimmobilien-Gipfel statt. Diesmal trafen sich die Teilnehmer in Stuttgart in den Designoffices Eberhardhöfe. Im Fokus standen so vielschichtige Themen wie Stadtplanung bei Planungsunsicherheit und der Umgang mit Handelsimmobilien, die in die Jahre gekommen sind oder den Zyklus schon hinter sich haben und transformiert werden müssen. Anregungen und Positivbeispiele sind in schwierigen Zeiten gefragt. (Seite 2)
  • Emerging Trends in Real Estate: Ausblick 2023 – Die Banken verhalten sich abwartend: Mit großer Verunsicherung blicken die globalen Immobilienexperten in die Zukunft: Steigende Zinsen sowie der Mangel an verfügbarem Fremd- und Eigenkapital haben die Karten auf den Immobilienmärkten neu gemischt. So fasst der Bericht des Urban Land Institutes (ULI) und von PwC, „Emerging Trends in Real Estate® Global Outlook 2023“, die Erwartungen der weltweit führenden Unternehmen der Branche für den globalen Immobilienmarkt sowie die Investitions- und Entwicklungstrends zusammen. (Seite 6)
  • Galeria: Gläubiger stimmen Sanierungsplan zu – Scheitern ist keine Option mehr: Der Ausgang der Gläubigerversammlung von Galeria Karstadt Kaufhof am 27. März in den Essener Messehallen stand im Grunde schon vorher fest: Die Gläubiger hatten die Wahl zwischen Totalverlust ihrer Forderungen bei Ablehnung des Sanierungsplans oder einer Insolvenzquote zwischen 2 und 3,4% bei Zustimmung – sie nahmen das „Etwas-Mehr-als-Nichts“. Nach zwei Schutzschirmverfahren in drei Jahren lastet auf dem neuen CEO Olivier van den Bossche nun aber der massive Druck, das Unternehmen mit 82 verbliebenen Filialen zum Erfolg zu führen.
  • Q-Commerce mit Lebensmitteln: Südkorea – Klein und flink schlägt groß und träge: Südkorea gilt als das Land mit dem höchsten eFood-Anteil weltweit. Rund 18% des Lebensmittelumsatzes ging 2021 auf Online-Bestellungen zurück. Die Struktur des Lebensmitteleinzelhandels ist dabei kaum vergleichbar mit europäischen oder nordamerikanischen Märkten. Vielmehr ist der Handel noch stark von traditionellen kulturellen Mustern geprägt, die sich allerdings – wie auch die südkoreanische Gesellschaft selbst – in einer schroffen Transformationsphase befinden. Landflucht, Urbanisierung und der Anstieg der Single-Haushalte begründen einen sehr dynamischen und 2021 auf rund 118 Mrd. $ angewachsenen Lebensmittelmarkt. (Jahn, Seite 12)
  • Hahn-Immobilien-Beteiligungs AG – Aktionäre sollen vom Erfolg profitieren: Vor allem der deutliche Anstieg der Asset-Management-Erträge hat dazu beigetragen, dass die Hahn-Immobilien-Beteiligungs AG ihr Konzernergebnis im vergangenen Jahr deutlich verbessern konnte. Konkret erhöhte sich der Gewinn vor Steuern (Ebt) 2022 nach Unternehmensangaben von 11,7 Mio. Euro auf 24,1 Mio. Euro. Für 2023 ist der Vorstand unverändert zuversichtlich. Die Aktionäre sollen eine höhere Dividende erhalten. (Seite 14)
  • Deutsche Euro Shop AG – Center-Investor lässt Pandemie hinter sich: Nachdem die Restriktionen zur Pandemiebekämpfung im Jahr 2022 spürbar zurückgefahren wurden und Zwangsschließungen im stationären Einzelhandel kein Thema mehr waren, spürte auch der Shopping-Center-Investor Deutsche Euro Shop AG eine operative Aufhellung. Im laufenden Jahr stellt sich die Geschäftsführung jedoch darauf ein, dass die Inflationsrate vorerst hoch bleiben wird und dadurch das Geschäft belastet werden könnte. (Seite 15)
  • Ratisbona Handelsimmobilien – Massenmarktfähige Nachhaltigkeit: Der Entwickler und Investor Ratisbona Handelsimmobilien aus Regensburg hat 2022 in Deutschland 24 Lebensmittelmärkte fertiggestellt, davon knapp drei Viertel in Holzbauweise und 61% mit Photovoltaik-Anlagen. Zusammen mit den Projekten in Spanien und Portugal wurden 57 000 qm Einzelhandels- und Gewerbefläche realisiert. Mit der „Ratisbona Eco Bauweise“ soll das Thema Nachhaltigkeit beim Bau und Betrieb von Lebensmittelmärkten forciert werden. (Seite 17)
  • Logistikmarkt Europa – Zwischen hoher Flächennachfrage und steigenden Finanzierungskosten: Der europäische Logistikimmobilienmarkt bewegt sich in einem Spannungsfeld, in dem Licht und Schatten dicht beieinander liegen. Einerseits profitiert die Branche von der großen Flächennachfrage und entsprechend steigenden Mieten, andererseits erzeugen die steigenden Finanzierungskosten Druck auf die Preise, sodass die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern auseinanderfallen. Vor diesem Hintergrund entwickeln sich der Vermietungsmarkt und der Investmentmarkt auseinander. (Seite 18)
  • Textil- und Modehandel: Gravierende Folgen der Pandemie: Nach zwei schwierigen Corona-Jahren konnte der Einzelhandelsumsatz mit Bekleidung (ohne Schuhe) sowie Haus- und Heimtextilien im vergangenen Jahr die Pandemie-bedingten Dellen etwas ausgleichen. Treiber des Aufwärtstrends war vor allem der Bereich Haus- und Heimtextilien. Der stationäre Bekleidungshandel blieb dagegen noch hinter den Vor-Corona-Zahlen von 2019 zurück. Sorgen bereiten der Branche die gehäufte Zahl von Insolvenzen und Geschäftsaufgaben in der jüngeren Vergangenheit. (Seite 21)