Der Handelsimmobilien Report Nr 447
- Schuhmarkt Deutschland: Vor allem bedarfsorientierte Einkäufe und nur noch wenige Impulskäufe: Als Teil des Mode-Handels gehören die stationären Schuhhändler zu den wichtigen Frequenzbringern deutscher Innenstädte. Sie sind die zweitwichtigste Branche, wenn es aus Sicht der Stadtbesucher darum geht, die Attraktivität einer City zu beurteilen. Doch der Schuhhandel hat zu kämpfen. Die Zahl der Schuhhändler ist seit der Jahrtausendwende stark geschrumpft und der Online-Handel weitet seinen Marktanteil aus. Das stellt auch die Innenstädte vor Herausforderungen. (Seite 2)
- Frühjahrsprognose 2025 – Unsicherheiten belasten Aufwärtstrend: So schön sich das Überlebensmotto der Immobilienbranche im Krisenjahres 2023 „Survive till 25“ auch reimte, im zweiten Quartal des laufenden Jahres gibt es noch keine Anzeichen dafür, dass das „rettende Ufer“ inzwischen erreicht ist. Mehr als eine „Aufhellung mit Unsicherheiten“ und erste Erholungstendenzen für die deutsche Wirtschaft konnte auch das Analyseunternehmen Bulwiengesa in seiner Frühjahrsprognose für 2025 noch nicht feststellen. (Seite 7)
- Einzelhandelskonjunktur – Die Inflation bleibt hartnäckig: Für das Jahr 2025 erwartet der Einzelhandel nach der Prognose seines Branchenverbands HDE ein Umsatzwachstum von nominal 2%. Angesichts einer Inflationsrate von zuletzt 2,1% dürfte der Einzelhandelsumsatz demnach im laufenden Jahr real stagnieren. Die Entwicklung in den ersten vier Monaten zeigt bislang ein positives Bild. Doch der Krieg zwischen Israel und Iran könnte die zuletzt gesunkenen Preise für Energie wieder steigen lassen. (Seite 10)
- Kaufkraft für Mod: Die Deutschen sind die Modemuffel unter den Europäern: Weite Teile des deutschen Mode-Handels kämpfen auch drei Jahre nach Abflauen der Corona-Pandemie immer noch mit den Folgen der Verkaufsbeschränkungen. Beim Umsatz wurde das Vor-Corona-Niveau von 2019 noch nicht wieder erreicht und in den ersten vier Monaten 2025 waren die Erlöse rückläufig. Interessant ist in diesem Kontext, dass die Bundesbürger im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich viel Geld für Bekleidung und Schuhe ausgeben, wie eine Studie von NIQ-GfK zeigt. (Seite 12)
- DEFAMA Deutsche Fachmarkt AG – Chancen bei Value-Add-Fachmärkten: Es waren schwierige Jahre für Handelsimmobilien. Corona hatte den Handel im Wandel auf radikale Weise beschleunigt. Die Konzepte sind geschärft, die Lagen etabliert, das Investmentprodukt Handelsimmobilie wieder salonfähig geworden. Gerade in Zeiten, in denen Investoren nicht mit anderen Assetklassen wie Büro umzugehen wissen, zumal unter den derzeit unkalkulierbaren weltpolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen, haben Einzelhandelsimmobilien eine stabile Position. (Bernreuther, Seite 14)
- Elektrohändler Coolblue – Ehrgeizige Pläne für Deutschland: Bei seinen Expansionsplänen für Deutschland hat der führende Elektronikhändler in den Niederlanden und Belgien, Coolblue, die Messlatte nicht gerade niedrig gelegt: Bis 2029 will das niederländische Unternehmen in deutschen Innenstädten 36 neue Läden und bundesweit neun Logistikzentren etablieren und dafür 150 Mio. Euro investieren. Nach dem Markteintritt im Corona-Jahr 2020 betreibt das Unternehmen hierzulande Märkte in Düsseldorf, Essen, Dortmund und Frankfurt. Zwei weitere Filialen sind schon gesetzt. (Seite 16)
- Handelsgastronomie – Hoffnung auf den Trading-down-Effekt: Convenience ist im Lebensmittelhandel inzwischen Trumpf. Dazu gehören die vielen „Fertiggerichte to go“, die in vielen Supermärkten heute schon fast standardmäßig angeboten werden und die das Trockensortiment dominieren. In diesem Kontext wächst auch die Handelsgastronomie weiter – unbeeindruckt vom eher schwachen Konsumklima. (Seite 17)
- Einkauf von Lebensmitteln – Das Pendel schlägt wieder Richtung Preis: Bis zum Aufflammen der Inflation Anfang 2022 war für das Gros der Deutschen der breit sortierte Supermarkt die Einkaufsstätte der Wahl. Die lange Zeit wachstumsstarken Discounter sahen sich gezwungen bei ihren Angeboten – auch in punkto Convenience – zu den Vollsortimentern aufzuschließen. Mit dem drastischen Anstieg der Lebensmittelpreise schlägt das Pendel auch wieder mehr Richtung Discounter und Preisbewusstsein. Aber auch heute ist der Preis nicht mehr alles, wie die Studie Voice of the Consumer Survey 2025“ von PwC zeigte. (Seite 18)