Der Handelsimmobilien Report Nr. 455

Der Handelsimmobilien Report Nr 455

  • Vermietungsmarkt – Geschäft mit ehemaligen Warenhausflächen zieht weiter an: Der Vermietungsmarkt für Retail Assets hat sich 2025 weiter stabilisiert. Dafür steht, dass schon nach drei Quartalen der durchschnittliche Flächenumsatz der vergangenen fünf Jahre erreicht wurde und das erreichte Vermietungsvolumen in den ersten drei Quartalen über dem fünfjährigen Durchschnittswert liegt. Dabei treiben vor allem internationale Handelskonzepte und das Warenhaus-Segment den Vermietungsmarkt an – trotz der unverändert herausfordernden Rahmenbedingungen. (Seite 2)
  • Eine Innenstadtlage mit Geschichte – Aus Kaufhof wird wieder der Königshof: In den drei Insolvenzen des Warenhausbetreibers Galeria Karstadt Kaufhof zwischen Herbst 2020 und Sommer 2024 wurden zahlreiche Warenhäuser in sensiblen Innenstadtlagen geschlossen, was erneut Diskussionen über die Zukunft dieser prägnanten Großimmobilien auslöste, deren Schließungen regelmäßig gravierende Konsequenzen für die gesamte Nachbarschaft hat. Zu den ersten gehörte bereits Mitte Oktober 2020 Galeria Kaufhof am Willy-Brandt-Platz in Essen. Dabei steht gerade diese Handelsimmobilie exemplarisch für den historischen Wandel, den innerstädtische Standorte im Laufe der Jahrzehnte durchlaufen können. (Seite 6)
  • Mode-Handel – Bekleidungsangebot pro Kopf sinkt: Dem Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung Schuhen und Lederwaren fehlt im Jahr 2025 der Schwung. Allein im August gingen die Erlöse nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Vorjahr real um 1,1% und nominal um 0,6% zurück – in den ersten acht Monaten lag das Minus bei real -2,1% (nominal -1,6%), während der Einzelhandel insgesamt bislang um real 2,4% und nominal um 3,6% zulegen konnte. (Seite 8)
  • Oldenburg unter der Lupe – Hohe Anziehungskraft aufs Umland: Die Universitätsstadt Oldenburg ist mit ihren 176 614 Einwohnern (2024) die nördlichste Großstadt im Bundesland Niedersachsen. Größere Städte wie Bremen und Wilhelmshaven sind 45 bzw. 50 km entfernt. Das erklärt auch die hohe Zentralitätskennziffer, die mit 139,1 die Kennziffer der Millionenstadt Hamburg übertrifft. Und das zeigt, dass die kreisfreie Stadt Oldenburg für ein relativ großes Umland als wichtiger Versorgungsstandort fungiert. Probleme leiten sich aber aus der baulichen Vergangenheit der Stadt ab. (Seite 10)
  • Sonae Sierra – Dienstleistungsgeschäft stark ausgeweitet: Der internationale Shopping-Center-Spezialist mit portugiesischen Wurzeln, Sonae Sierra, hat mit Übernahme des deutschen Real Estate Management-Geschäfts von Unibail Rodamco Westfield (URW) die Zahl seiner Assets under Management um 12 auf 19 mit fast 1 Mio. qm Mietfläche erweitert. (Seite 12)
  • Investmentmarkt Logistik – Weitere Belebung im Jahresverlauf: Nach einem eher schwachen Start ins Jahr 2025 verzeichnete der Immobilienberater CBRE auf dem Investmentmarkt für Industrie- und Logistikimmobilien in jedem weiteren Quartal eine wachsende Marktdynamik. Sorge bereiten eine geschwächte Nutzernachfrage und steigende Leerstände. Impulse könnten von dem Investitionsprogramm der Bundesregierung, dem großen Interesse ausländischer Investoren und der wachsenden Nutzernachfrage aus der Rüstungsindustrie kommen. (Seite 13)
  • Vermietungsmarkt Logistik – Fiskalische Impulse zeigen Wirkung: Nach einer kontinuierlichen Belebung seit dem ersten Quartal 2025 setzen die Marktakteure auf dem Vermietungsmarkt für Industrie- und Logistikimmobilien im weiteren Jahresverlauf – und vor allem für 2026 – verstärkt auf Impulse durch das Sondervermögen für Infrastruktur, für Klimaschutz und die steigenden Ausgaben für die Verteidigung. Der Blick auf das Vermietungsvolumen in den ersten neun Monaten eröffnet bislang ein respektables, aber noch kein rekordverdächtiges Ergebnis. Auf das Schlussquartal blicken die Immobilienberater mit Zuversicht. (Seite 15)
  • Kaufkraft Europa – Sichtbare Grenze zwischen Ost und West: Die 42 von NIQ Geomarketing (vormals GfK Geomarketing) untersuchten Länder Europas von Portugal bis zur Ukraine und Belarus verzeichnen 2025 einen Kaufkraftzuwachs von immerhin 4% auf 20 291 Euro pro Kopf und Jahr. Insgesamt bedeutet das laut NIQ-Studie „Kaufkraft Europa 2025“ ein Kaufkraftvolumen von etwa 13,9 Billionen Euro, das den Europäern für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub, Mobilität oder auch Konsumwünsche zur Verfügung steht. (Seite 17)