Der Handelsimmobilien Report Nr. 67

Editorial von Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“: Als sich die Immobilienbranche im vergangenen Jahr zur Mipim in Cannes traf, konnten sich nur die wenigsten vorstellen, dass der Investmentmarkt 2009 schon wieder Tritt finden werde. Ein Jahr später zeigt sich, dass die wenigen Optimisten, die an die Wende glaubten, Recht behielten. Doch der Weg zurück zur Normalität ist noch lang. Seite 1)

–        Das Hahn-Gruppe: Die institutionellen Investoren fest im Blick: Die Stimmung in der Immobilien-Branche hellt sich weiter auf. Nachdem der Immobilien-Berater Jones Lang LaSalle nach einem erfreulichen 4. Quartal 2009 in weiten Teilen des westeuropäischen Investmentmarkts auch für die nächsten Monate überwiegend optimistisch gestimmt ist, legt nun auch die Hahn-Gruppe aus Bergisch-Gladbach mit ihrem „Update zum Hahn Retail Real Estate Report“ nach: 53,3% der Befragten erwarten für 2010 in Deutschland ein steigendes Transaktionsvolumen. Davon will auch der neue Hahn-Chef Michael Nave profitieren. (Vierbuchen, Seite 2)

–        Görtz Schuhe: Jeder Platz ist attraktiv, man muss ihn nur schaffen: Was will ein Kunde im Schuhgeschäft? Wer jetzt antwortet: Der Kunde will attraktive Schuhe kaufen, der liegt falsch. In einer Überflussgesellschaft, in der die Nachfrage den Markt bestimmt und die Angebotsseite nach diesen Regeln versucht, Kaufanreize zu schaffen, werden Emotionen und Lebensgefühle „verkauft“. „Für den Kunden von heute ist die Erfüllung von Wünschen und Werten wichtiger als die Ware“, stellt Oliver Bernhardi, Leiter Standortentwicklung der Ludwig Görtz GmbH, klar. (Vierbuchen, Seite 4)

 

–        Wiederbelebung der Cities: Was können die Kommunen tun? Der Name des Wesselinger Altbürgermeisters, Günter Ditgens, wird wohl mit dem verzweifelten Kampf deutscher Mittelstädte um die Erhaltung ihrer Hertie-Warenhäuser in die Geschichte eingehen. „Das war Grund genug, für Kommunen und Einzelhandel die Probleme gemeinsam anzugehen“, erinnert sich Ditgens. Das Engagement von etwa 50 der von der Hertie-Pleite betroffenen Bürgermeister und ihr Gang zur Deutsche-Bank-Zentrale, um die Liquidation von Hertie aufzuhalten, zeigt eine neue Qualität kommunaler Stadtpolitik.(Vierbuchen, Seite 7)

 

–        Im Wettstreit der Oberzentren setzt Erlangen klare Akzente: Für City-Manager Christian Frank ist die Lage der Stadt Erlangen sehr komfortabel. Mit einer Leerstandsquote von 3,5% reihe sich die mittelfränkische Stadt in die Riege der 10 besten Städte Deutschlands ein. Selbstverständlich ist das nicht, denn die Siemens-Stadt ist Teil der Metropolregion Nürnberg und der Oberzentren Nürnberg, Fürth, Erlangen, wodurch eine Konkurrenzsituation zwischen 3 Oberzentren entsteht – und Nürnberg überstrahlt alles. In dieser Situation kommt den Erlangen Arcaden eine wichtige Funktion zu. (Vierbuchen, Seite 9)

 

–        Kö-Galerie: Vom behäbigen Glanz zum Business Style: Bei ihrer Eröffnung im Jahr 1986 sorgte die Düsseldorfer Kö-Galerie, erbaut vom renommierten Architekten Walter Brune, für Furore. Das Thema Shopping-Center und Einkaufspassagen war noch relativ jung in Deutschland und die Entwicklung der neuen Passage an Düsseldorfs Edelmeile Kö eröffnete die Chance, die wertvollen Einzelhandelsflächen an der Top-Lage durch die Bebauung in die Tiefe des Grundstücks hinein zu vervielfältigen. 24 Jahre später erhält die „alte Dame“ ein neues Outfit. (Vierbuchen, Seite 12)

 

–        Handelsstandort Bielefeld – Im Wandel der Einkaufsstraßen: Die Stadt Bielefeld ist bei Filialisten genauso begehrt wie bei Investoren. Der Nachfragedruck ließ in der Stadt neue Einkaufsstraßen mit differenziertem Potenzial entstehen. Dabei zeigen auch die Mieten in den Top-Lagen seit Jahren Aufwärtstendenzen. (Götza, Seite 13)

 

–        Photovoltaikanlagen und ihre Gefahren: Nach einer Umfrage des Forsa-Instituts gibt es eine hohe gesellschaftliche Zustimmung für die regenerative Energieerzeugung und den Ausbau der Photovoltaik, wie die GTÜ – Gesellschaft für Technische Überwachung mitteilt. Solaranlagen sind für Immobilieneigner zudem als Geldanlage beliebt. Diese Einschätzung bestätigt auch eine Befragung der PROGEO Monitoring GmbH aus Großbeeren bei Berlin. Doch die Gefahren werden unterschätzt. (Seite 15)

 

–        Metro Group – Rückbesinnung auf den Ursprung: „Back too he roots – Zurück zu den Wurzeln“. Bei der Düsseldorfer Metro Group gilt dieses Sprichwort bei der jüngsten Umstrukturierung im eigentlichen Sinne des Wortes. Die Holding  und die größte Sparte im Metro-Konzern, das Cash & Carry-Geschäft, die in der Metro- bzw. der Schlüterstraße in Düsseldorf ohnehin schon in enger Nachbarschaft residieren, werden ab April zusammengeführt. (Vierbuchen, Seite 16)

Der Handelsimmobilien Report Nr. 67