Handelsimmobilien Report Nr. 328

Handelsimmobilien Report Nr 328

Editorial von Ruth Vierbuchen: Vier Monate nach dem Ende des Shutdowns und dem Beginn der Lockerungsmaßnahmen registrieren auch die Unternehmen eine erste Wende zum Besseren. Abzulesen ist das daran, dass Vermieter wie die Deutsche Euro Shop wieder eine deutlich verbesserte „Collection Ratio“ verzeichnen. Das heißt, die Mieter können es sich nach dem Totalausfall während der Zwangsschließung leisten, wieder mehr Miete zu zahlen. Die Gänge der Shopping-Center beleben sich und die Händler und Gastronomen spüren das in ihren Kassen. Das ist ein kleiner Lichtblick (Seite 1)

  • Lehren aus der Corona-Krise -Qualität zahlt sich in Krisenzeiten besonders aus: Der Shutdown im März und April hat viele deutsche Innenstädte verändert und – zumindest vorübergehend – die Gewichte von den Großstädten in die kleineren, auf die Nahversorgung fokussierten Städte verlagert. Das spüren viele typische Innenstadt-Mieter aus dem Bereich Mode, die um Frequenz und Umsatz kämpfen. Die Corona-Pandemie beschleunigt den Veränderungsdruck in den Cities. Nach Beobachtung der BBE Handelsberatung ergeben sich daraus für viele Kommunen neue Erfahrungen und wichtige Lerneffekte. (Seite 2)
  • Das Interview – Alle müssen jetzt rasch an einem Strang ziehen: Gespräch mit dem Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, über die Einrichtung eines Innenstadtfonds und die Gründe, weshalb Deutschlands Innenstädte dringend Unterstützung brauchen und die Haltung der Politik zu diesem Thema. (Seite 6)
  • Immobilien-Investitionsklimaindex Europa – Die Risikobereitschaft ist deutlich gesunken: Seit der Befragung von institutionellen Investoren aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien vor einem halben Jahr hat sich die Welt verändert. Lautete die Schlagzeile im Januar noch, dass die Anleger 2020 ein lebhaftes Geschäft erwarten, heißt die Schlagzeile im August, dass die Corona-Krise zu deutlichen Veränderungen in den Anlagestrategien führt und die Risikobereitschaft sinkt. Für das Gros lautete das Motto nun: „Weniger Risiko, geringere Rendite“. (Seite 8)
  • Einkaufsstadt Düsseldorf – Weitere Belastungen für die Schadowstraßen: Die Entscheidung der Stadt Düsseldorf, unter der Einkaufsmeile Schadowstraße eine U-Bahn-Linie und im Stadtzentrum zwei Großimmobilien mit Einzelhandel und Büros zu bauen, hat die Innenstadt für mehr als ein Jahrzehnt in eine Großbaustelle verwandelt. Die Großprojekte sind weitgehend fertig, mit der Neugestaltung wird jetzt begonnen. Nun sollen zwei Warenhäuser geschlossen werden. (Seite10)
  • Deutsche Euro Shop AG – Nach dem Shutdown geht es wieder bergauf: Seit dem Tiefpunkt im zweiten Quartal 2020 mit der Zwangsschließung der meisten Geschäfte in den 21 Shopping-Centern verzeichnet der Hamburger Center-Investor Deutsche Euro Shop AG einen stetigen Aufwärtstrend. Die Spuren, die der Shutdown bei den Mietern und damit auch beim Vermieter hinterlassen hat, sind im Halbjahresergebnis aber unübersehbar. Eine Prognose mag der Vorstand in der aktuellen Lage noch nicht abgeben. (Seite 15)
  • ECE Real Estate Partners – Ein neuer Fonds für anspruchsvolle Anleger: Die Fonds-Management-Gesellschaft ECE Real Estate Partners hat einen neuen ECE Preferred Eauity Fonds aufgelegt und ein Portfolio von drei deutschen Nachbarschaftszentren mit einem Marktwert von 500 Mio. Euro eingebracht. Der neue Fonds konnte Kapitalzusagen institutioneller Investoren von mehr als 100 Mio. Euro einwerben. (Seite 16)
  • Douglas Group – Das Filialnetz wird nicht so bleiben, wie es ist: Mithilfe seines eCommerce-Vertriebs ist der Premium Beauty-Händler Douglas nach den Worten von CEO Tina Müller gut durch die Corona-Krise gekommen. Dem Umsatzrückgang von 17,2%, den das Unternehmen auf Grund der angeordneten Filialschließungen europaweit in den ersten neun Monaten im stationären Geschäft hinnehmen musste, stand ein Plus von 39,6% in der eCommerce-Sparte gegenüber. Nun soll das Filialnetz genau überprüft werden. (Seite 17)
  • Fahrradmarkt Deutschland – Auf der Sonnenseite der Corona-Krise: Zwischen 2015 und 2019 ist der deutsche Fahrradmarkt kontinuierlich gewachsen. Nach den Zahlen des „Branchenfokus Fahrräder“ von IFH Köln und BBE Handelsberatung verzeichnet die Branche ein Plus von 20,3% auf 5,03 Mrd. Euro im Vorjahr. Während viele Nonfood-Händler immer noch unter den Folgen des Shutdowns leiden, gehören die Fahrradhändler zu den Gewinnern in der Krise. (Seite 19)
  • Ceconomy AG – Das Online-Geschäft ist deutlich gewachsen: Der Umsatz der Düsseldorfer Ceconomy AG, Dachgesellschaft der Fachmarkt-Ketten Media Markt und Saturn, ging im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 (30.9.), das in die Monate April bis Juni fällt, um 8,4% auf 4,1 Mrd. Euro zurück. Nach der Zwangsschließung vieler Filialen im April hat sich das Geschäft nach Angaben des Vorstands mit den Lockerungsmaßnahmen in den Monaten Mai mit +3% und vor allem im Juni mit +12% wieder deutlich belebt. (Seite 20)
  • Metro AG – Vorstandschef Koch geht zum Jahresende: Nachdem mit dem Verkauf des SB-Warenhaus-Betreibers Real an die SCP Group die letzte Sparte aus dem Einzelhandels-Portfolio der Metro verkauft wurde, will auch Vorstandschef Olaf Koch das Unternehmen vorzeitig verlassen. Obwohl sein Vertrag noch bis zum 1. März 2022 läuft, will er schon Ende dieses Jahres gehen. Der Aufsichtsrat stimmt mit Bedauern zu und sucht nun im Rahmen eines geordneten Verfahrens einen Nachfolger. (Seite 21)