Handelsimmobilien Report Nr. 333

Handelsimmobilien Report Nr 333

Editorial von Ruth Vierbuchen: Bis Ende Oktober bestand noch der Eindruck, die maßgeblichen Entscheidungsträger aus Bundes- und Landesregierungen hätten aus den gravierenden Folgen des Shutdowns in Frühjahr gelernt und erkannt, dass solche undifferenziert angelegten Zwangsschließungen großen volkswirtschaftlichen Schaden anrichten. Das in der vergangenen Woche beschlossene Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens durch die Schließung von Gaststätten, Freizeiteinrichtungen und Hotels für touristische Reisen (nicht für Geschäftsreisen) hat die Öffentlichkeit nun eines Besseren belehrt. (Seite 1)

  • Mixed Use im Fokus – Auf die richtige Mischung kommt es an: Mit den Vor- und Nachteilen von Mischobjekten befasste sich der 11. Münchner Handelsimmobilientag, der in diesem Jahr komplett virtuell ausgetragen wurde. Deutlich wurde, wie facettenreich das Thema tatsächlich ist. (Seite 2)
  • Das Interview – Wir möchten die Europäische Kommission auf die Herausforderungen hinweisen: Gespräch mit Joost Koomen, General-Secretary des neu gegründeten European Council of Shopping Places (ECSP) über die Pläne und die Ziele der europäischen Organisation für die Unternehmen der Handelsimmobilienwirtschaft, die am 8. Oktober 2020 in Brüssel als Sprachrohr des europäischen Marktes für Retail Assets gegründet wurde. (Seite 6)
  • Vermietungsmarkt: Verfügbarkeitsquote verdoppelt – Es ist heikel, aber nicht hoffnungslos: Die Lage für den Einzelhandel ist zwar heikel, aber sie ist nicht hoffnungslos, urteilt BNP Paribas Real Estate beim Blick auf den Vermietungsmarkt von Handelsimmobilien. Insgesamt war der Flächenumsatz Corona-bedingt im bisherige Jahresverlauf rückläufig, doch hat sich der Einzelhandelsvermietungsmarkt nach Feststellung von JLL im dritten Quartal „wieder etwas stabilisiert“. (Seite 8)
  • Corona Consumer Check – Verunsicherung der Bürger wächst wieder: Schon als die Zahl der Corona-Infektionen in der Urlaubszeit wieder leicht angestiegen war, wuchs unter den Bundesbürgern auch die Angst vor einem zweiten Shutdown und der Hang, Vorräte anzulegen. Seit die Covid-19-Infektionen mit den kühleren Temperaturen täglich um fünfstellige Zahlen zulegen, nehmen Anspannung und Unsicherheit deutlich zu. (Seite 12)
  • Vermietungsmarkt Logistik – Lebhaftes Geschäft im Schlussquartal erwartet: Die Logistikbranche hat die Folgen der Covid-19-Pandemie bislang viel besser verkraftet als andere Anlageklassen des Gewerbeimmobilienmarkts. Das belegt das Vermietungsvolumen von 2,29 Mio. qm im dritten Quartal, wodurch der Vermietungsumsatz in den ersten neun Monaten laut BNP Paribas Real Estate auf 5,02 Mio. qm gestiegen ist, nur 5% weniger als im Rekordjahr 2019. Treiber sind der eCommerce und der Lebensmittelhandel. Es gibt aber auch Schattenseiten. (Seite 13)
  • Galeria Karstadt Kaufhof – Regionalisierung trifft den Nerv der Kunden: Am Mittwoch, den 15. Oktober um 10.00 Uhr öffnete Galeria Kaufhof an der Hamburger Mönckebergstraße nach 53 Jahren zum letzten Mal. Viele Stammkunden kamen, um ein paar Schnäppchen zu ergattern, viele aber auch, um Abschied zu nehmen von dem einst so stolzen Warenhaus, das als „Tor zur wichtigsten Einkaufsstraße der Stadt“ bezeichnet wurde. (Richter, Seite 16)
  • Logistik aus kommunaler Sicht – Besonders wichtig ist ein konkretes Verkehrs- und Nachhaltigkeitskonzept: Logistikzentren gehören für die Bürger in der Nachbarschaft nicht unbedingt zu den beliebtesten Industrieansiedlungen. Starke Belastungen durch Verkehrslärm, ein hoher Verbrauch, an Flächen, wenige Arbeitsplätze und geringe Gewerbesteuereinnahmen sind Argumente der Gegner. Dagegen ergab eine gemeinsame Umfrage des Deutschen Städte- und Gemeindebundes sowie der Logistikinitiative Logix, dass für das Gros der befragten Kommunen die Branche „systemrelevant“ ist, gerade auch mit Blick auf die Corona-Krise. (Seite 19)
  • Kaufkraft Europa – Die Corona-Krise hinterlässt deutliche Spuren: Die Covid-19-Pandemie und die Folgen der europaweiten Zwangsmaßnahmen zur Eindämmung der Infektionsraten haben auch Spuren bei der Kaufkraft der Bürger in den 42 von der GfK untersuchten europäischen Ländern hinterlassen. In diesem Jahr stehen ihnen – im Durchschnitt betrachtet – mit 13 894 Euro insgesamt 773 Euro weniger zur Verfügung als noch im Jahr 2019. In den 42 Ländern summiert sich der Betrag auf 9,5 Bio. Euro. (Seite 21)
  • RICS Global Commercial Property Monitor – Mieter sind pessimistischer als Investoren: Die Lage auf den Immobilienmärkten bleibt mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie angespannt, wie die Ergebnisse des RICS Global Commercial Property Monitor, der die Miet- und Investitionserwartungen zusammenfasst, zeigen. Auch wenn sich der Markt im dritten Quartal etwas weniger pessimistisch gibt, so bleiben die wichtigsten Stimmungsindikatoren deutlich im negativen Bereich. (Seite 23)