Handelsimmobilien Report Nr. 335

Der Handelsimmobilien Report Nr 335

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: In Zeiten der Covid-19-Pandemie lernt der Bürger viel Neues, beispielsweise auch, dass ein bis zwei qm Verkaufsfläche mehr oder weniger in einem Geschäft bei der Eindämmung der Infektionszahlen einen Unterschied machen. In Läden mit bis zu 800 qm darf seit 1. Dezember jeweils ein Kunde pro 10 qm eingelassen werden, bei Geschäften ab 801 qm nur noch ein Kunde je 20 qm. Nach Adam Riese darf der Kundenandrang in kleinen Läden somit also doppelt so hoch sein wie auf größeren Einzelhandelsflächen, die im Fall der Kauf- und Warenhäuser in die zig-Tausende gehen und sich auf verschiedene Etagen verteilen, was eine beachtliche Entzerrung ermöglicht. (Seite 1)
  • Die neue Zukunft des Einzelhandels – Handelslagen müssen neu gedacht werden: Die zweite Welle der Corona-Pandemie in den Herbst- und Wintermonaten in Verbindung mit den gesellschaftlichen Beschränkungen stellt einige Handelsbranchen, viele Innenstädte und Einkaufszentren vor große Ungewissheit. Doch die genaue Analyse der aktuellen Rahmenbedingungen bietet die Chance, die Zukunft weiter aktiv zu gestalten, wie Kaufland anhand seiner fünf Thesen für die Zukunft des Handels und der Handelsimmobilien herausgearbeitet hat. (Seite 2)
  • Novembergeschäft im „Lockdown light“ – Hilfe durch die Bundesregierung gibt Hoffnung: Die Folgen des „Lockdown light“ in Deutschland seit Anfang November sind offenbar psychologischer Natur. Schon in der ersten Woche sackte die Frequenz in den Cities ab, obwohl die Geschäfte des Einzelhandels offen waren. Eine Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter 580 Einzelhändlern ergab, dass die Umsätze im innerstädtischen Einzelhandel in der dritten Novemberwoche um ein Drittel unter dem Vorjahresniveau lagen. Nun gibt die Zusage der Bundesregierung, den Einzelhandel in die Nothilfen einzubeziehen, neue Hoffnung. (Seite 6)
  • Creditreform: Zahlungsmoral in der Corona-Krise – Weniger Schulden, aber auch weniger Konsum: Inkassounternehmen registrieren seit Ausbruch der Corona-Pandemie eine für sie überraschende Entwicklung: Die Zahlungsmoral der Verbraucher steigt und auch die Haltung zum Thema „Schulden machen“ verändert sich. Viele Menschen bemühen sich sehr viel ernsthafter als zuvor, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Zudem ist die Zahl derjenigen, die es grundsätzlich ablehnen, Schulden zu machen, zuletzt deutlich gestiegen. (Weber, Seite 10)
  • OVG Münster – Keine Sonntagsöffnung im Advent für NRW: Um den durch die Corona-Krise arg gebeutelten innerstädtischen Einzelhandel zu unterstützen, hatte die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen (NRW) in ihrer Corona-Schutzverordnung die Öffnung der Geschäfte an den vier Advents-Sonntagen vor Weihnachten sowie am 3. Januar erlaubt. Dagegen hatte die Gewerkschaft Verdi geklagt und beim Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster einen Eilantrag gestellt – und vom 13. Senat, der für das Infektionsschutzrecht zuständig ist, Recht bekommen. (Seite 12)
  • GRR Group – Gute Position im harten Wettbewerbsumfeld: Die erste Corona-Welle hat der Nahversorgungsspezialist GRR Group aus Nürnberg gut überstanden und kann für das Geschäftsjahr 2019/20 (31.5.) gute Zahlen präsentieren. Auf Grund der erfreulichen Entwicklung im Segment Nahversorgung, das mit seinen systemrelevanten Objekten ohne Zwangsschließungen durch die Pandemie kommt, sieht der Vorstand auch gute Wachstumschancen für das laufende Jahr – auch wenn die Wachstumsdynamik wegen der unübersichtlichen Lage in Corona-Zeiten etwas abnehmen könnte. (Seite 15)
  • Panattoni Europe – Vorsichtiger Optimismus für das Jahr 2021: Weite Teile der Logistikbranche sind bislang gut durch die Covid-19-Pandemie gekommen. Davon zeugt auch der gute Wert des Logistiklimas. Zu den erfolgreichen Vertretern dieser Branche gehört auch der führende Projektentwickler für Industrie- und Logistikimmobilien in Europa, Panattoni, der für 2020 bislang eine gute Bilanz und für 2021 eine gut gefüllte Pipeline präsentieren kann. (Seite 17)
  • Studie: Nachnutzung von Warenhäusern – Vieles spricht künftig für eine Mischnutzung: Die großen Warenhäuser in den Top-Lagen namhafter Innenstädte wecken die Phantasien vieler Investoren: architektonisch imposante Gebäude in innerstädtischer Best-Lage mit riesigen Flächen. Dennoch befindet sich der Vertriebstyp „Kauf- und Warenhaus“ im Allgemeinen seit Jahren im Niedergang, verliert seit seinen Glanzzeiten in den 1960er- und 1970er-Jahren stetig Marktanteile. Der genaue Blick auf die Flaggschiffe des Einzelhandels zeigt aber auch, dass Warenhaus noch lange nicht gleich Warenhaus ist. (Seite 18
  • Kartellamt – Online-Handel und Buchpreisbindung sorgen für Wettbewerb im Buchmarkt: Das Bundeskartellamt hat den Zusammenschluss von Deutschlands größtem Bucheinzelhändler Thalia mit 312 Filialen und der süddeutschen Buchhandels-Kette Osiander mit 72 Buchhandlungen im Vorprüfverfahren freigegeben. Neben dem stationären Geschäft sind beide Unternehmen im Online-Handel aktiv. (Seite 22)