Handelsimmobilien Report Nr. 342

Der Handelsimmobilien Report Nr 342

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Zum Glück hat vergangene Woche die europäische Arzneimittelbehörde EMA ein Machtwort gesprochen und sich hinter den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astra-Zeneca gestellt, so dass das Impfprogramm in Deutschland weiterlaufen kann. Denn das ist derzeit alles, was zählt, um einen konstruktiven Weg aus der Pandemie zu finden. Dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach der EMA-Empfehlung vollmundig erklärte, die Behörde habe seine Entscheidung, die Impfung auszusetzen, bestätigt, spricht für sein unbedingtes Bestreben, sich nach jedem Rückschlag immer wieder ins beste Licht zu rücken. (Seite 1)
  • Investmentmarkt Europa – Corona hat deutliche Spuren hinterlassen: Mit einem Transaktionsvolumen von 37,2 Mrd. Euro zeigte der europäische Investmentmarkt für Retail Assets 2020 eine sehr moderate Entwicklung. Das war gegenüber 2019 ein Minus von 17% – und der zweitniedrigste Wert seit 2010. Nur 2012 war das Volumen mit 33 Mrd. Euro noch niedriger. Dass das Geschäft nicht stärker eingebrochen ist, war dem guten Start im ersten Quartal vor allem in Deutschland zu verdanken – als die Corona-Pandemie Europa noch nicht so fest im Griff hatte. Auch bei Renditen und Mieten zeigt die Krise Spuren. Seite 2)
  • Handel in der Corona-Pandemie -Mit jedem Monat Lockdown wird es schlimmer: Die zaghaften Öffnungsperspektiven für den Nonfood-Einzelhandel mit Einkaufen nach Terminvereinbarung (Click & Meet) bieten der Branche nach Feststellung des Handelsverbands Deutschland (HDE) keinen Ausweg aus ihrer Existenznot. So hätten die Erlöse in der zehnten Kalenderwoche um 25% unter der bereits von der Pandemie beeinflussten Vorjahreswoche gelegen. Vor allem aus der Textilbranche sieht sich knapp die Hälfte der Unternehmen ohne weitere Hilfe 2021 vor dem Aus. Wie es um den Handel nach den Zwangsschließungen steht, hat die Wirtschaftsauskunftei Creditsafe auf Basis von Jahresabschlüssen untersucht. (Seite 6)
  • Oberverwaltungsgericht des Saarlandes – Gericht kippt Einkauf nur nach Terminvergabe: Das Oberverwaltungsgericht (OVG) des Saarlands in Saarlouis hat mit Beschluss vom 9. März 2021 den § 7 Abs. 3 der Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie (VO-CP) in der Fassung vom 6.3.2021 vorläufig außer Vollzug gesetzt (Az. 2 B 58/21). Die Landesregierung hat daraufhin die Beschränkungen für den Einzelhandel aufgehoben und die Bürger aufgerufen, sich freiwillig testen zu lassen, um das Infektionsrisiko einzuschränken. (Seite 9)
  • Global Retail Attractivness Index – GRAI – Leichte Erholung nach kollektivem Schock: Nach einem historischen Absturz des Global Retail Attractivness Index (GRAI) im zweiten Quartal 2020 auf den Tiefststand von 89 Punkten als Folge des ersten europaweiten Shutdowns im Frühjahr 2020 hat sich das Barometer der europäischen Einzelhandelsbranche zum Jahresende wieder erholt und einen Wert von 100 erreicht. Ein tieferer Absturz des Index wurde damit vorerst abgewendet. (Seite 11)
  • Folgen der Corona-Pandemie – Die Fläche wird zum Kommunikationselement: Die Auswirkungen der Corona-Krise machen sich auch bei den Handelsimmobilien bemerkbar. Welche Herausforderungen warten auf die Branche? (Jähnichen, Seite 13)
  • Bundeskartellamt: Entscheidung zu Real – Edeka darf nur 51 Standorte übernehmen: Die Pläne des Edeka-Verbunds, von der SCP Retail S.a.r.l., dem neuen Eigentümer der Real GmbH, 72 Standorte zu übernehmen, sind nicht ganz aufgegangen. Nach gründlicher Prüfung der regionalen Märkte hat das Bundeskartellamt nur die Übernahme von 45 Märkten ohne Auflagen erlaubt. Bei 21 Standorten gab es wettbewerbsrechtliche Bedenken und bei sechs Märkten müssten Teilflächen an Wettbewerber abgegeben werden. Hier hat Edeka aber schon angekündigt, an diesen Standorten stattdessen die eigenen Filialen zu schließen. Damit kann Edeka insgesamt 51-Real-Märkte übernehmen. (Seite 15)
  • Baukultur bei Fachmärkten – Kauflands attraktive „Standortinszenierung“: Nach Jahrzehnten des Kampfes um den günstigsten Preis hat sich der deutsche Lebensmittelhandel darauf besonnen, dass auch der Einkauf von Gütern des täglichen Bedarfs heute mit Erlebnis, Qualität und Freizeit verbunden sein muss. Das berücksichtigt auch der Lebensmittelhändler Kaufland mit seinem neuen Konzept in Bergkamen-Rünthe, das jüngst mit dem Fachmarkt Star prämiert wurde. (Seite 17)
  • City Docks – Immer näher an Innenstädte und Kunden: Mit dem „City Dock“-Konzept schafft Panattoni einen neuartigen Ansatz für dringend benötigte Gewerbeflächen in den Ballungsräumen und Stadtzentren. Mittlerweile realisiert der Projektentwickler gleich drei der Business Parks am Standort Berlin, weitere entstehen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Die Nutzung steht einer breiten Zielgruppe aus den Bereichen Handel, Produktion und Gewerbe in wirtschaftlichen Top-Regionen offen. (Seite 19)
  • Lokale Online-Marktplätze – Die Kunden schätzen ein großes Sortiment: Nach einer Befragung des IFH Köln ist das Interesse der Kunden aller Altersgruppen an lokalen Onlinemarktplätzen zuletzt spürbar gewachsen. Und auch die tatsächliche Nutzung hat im Zuge der Pandemie zugenommen – vor allem bei den Jüngeren. Von den zahlreichen Initiativen zur Stärkung des lokalen Handels haben aber nur wenige Erfolg. (Seite 21)