Handelsimmobilien Report Nr. 343

Der Handelsimmobilien Report Nr 343

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Je weiter das Jahr 2021 voranschreitet, desto deutlicher zeigen sich die Folgen der zum 16. Dezember angeordneten Zwangsschließungen in den Umsatzzahlen der Einzelhändler. Das wird vor allem beim Vergleich mit dem Corona-Jahr 2020 deutlich, das für den Einzelhandel insgesamt mit einem Plus von nominal etwa 5% noch überraschend gut verlaufen war – obwohl der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren durch den Shutdown im März/April und den Wegfall vieler Veranstaltungen im Gesamtjahr rund 23% seiner Erlöse einbüßte. Doch die Monate Januar und Februar zeigen ein fatales Bild. (Seite 1)
  • Quartiersentwicklungen – Ohne Handel ist kein Blumenstrauß zu gewinnen: Bei der Entwicklung neuer Wohnquartiere ist auch den Stadtverwaltungen klar, „dass ohne Handel kein Blumenstrauß zu gewinnen ist“, wie Hilmar von Lojewski, Beigeordneter und Leiter des Derzernats Stadtentwicklung, Bauen, Wohnen und Verkehr beim Deutschen Städtetag bei einer Diskussionsrunde über Chancen und Grenzen der Nahversorgung in Quartieren feststellte. Mit der Frage, welche Kriterien eine nachhaltige Nahversorgung in Wohnquartieren erfüllen muss, um die Anforderungen der Bewohner – nicht nur der Stadtplaner – zu erfüllen, befasst sich die Studie von Bouwfonds Immobilienentwicklung (BPD) und BBE Handelsberatung. (Seite 2)
  • Konjunktur in Corona-Zeiten – Der private Konsum fällt als Treiber aus: Der deutsche Nonfood-Handel leidet nicht nur unter den staatlich verordneten Zwangsschließungen, die den Bürger immer mehr in den Internet-Handel ausweichen lassen. Vielmehr hat die Corona-Pandemie das Konsumverhalten der Bundesbürger deutlich verändert, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Das wirkt sich auch auf die Ausgaben im Einzelhandel aus, der zudem unter den Folgen des seit etwa 100 Tagen dauernden Shutdowns leidet. (Seite 6)
  • Stadtentwicklung – Über den Mut, die Innenstädte neu zu denken: Unter dem Motto „Heute Zukunft planen – Corona-Stillstand nutzen!“ gaben die Referenten beim Webinar der GMA praktische Tipps, wie die Probleme in Deutschlands Innenstädten gelöst werden können. (Seite 9)
  • Hahn Gruppe – Boom bei Lebensmitteln trägt das Geschäft: Nach einem herausfordernden Jahr 2020 mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 7,5 Mio. Euro, erwartet der Vorstandschef der Hahn Gruppe, Thomas Kuhlmann, in diesem Jahr erneut ein Ergebnis in der Bandbreite von 7,0 bis 8,0 Mio. Euro. Dabei baut er auf die gute Nachfrage nach den Beteiligungsangeboten des Asset- und Investment-Managers – auch wenn das Ebit aus dem Vor-Krisenjahr 2019 mit 9,2 Mio. Euro nicht ganz erreicht wird. (Seite 12)
  • Textil- und Bekleidungshandel – Online-Plus gleicht stationäre Verluste nicht aus: Zwangsschließungen, ein ausgefallenes Ostergeschäft, Weihnachten ohne Feierlichkeiten und ein Berufsleben ohne Reisen, Messen und Kongresse haben die Anlässe für den Kauf neuer Bekleidung im Corona-Jahr 2020 sinken lassen. Ablesen lässt sich dies am deutlichen Umsatzrückgang von 25% im stationären Bekleidungshandel, wie der Bundesverband Textil (BTE) mitteilt. (Seite 13)
  • Schuh- und Lederwarenbranche – Vor einem äußerst herausfordernden Jahr 2021: Die Zwangsschließungen haben den stationären Schuh- und Lederwarenhandel starke Umsatzverluste beschert. Insgesamt ging der Umsatz mit Textilien, Schuh- und Lederwaren nach Feststellung des Statistischen Bundesamtes 2020 um gut 20% zurück. Die gesamten Ausmaße der Shutdowns zeigen sich, wenn man auch auf Hersteller in der Schuhindustrie schaut, die zwar weiterarbeiten können, aber nur schwer Abnehmer finden. (Seite 14)
  • Centermanagement im Fokus – Niedrigere Mieten gegen längere Laufzeiten: Seit 16. Dezember 2020 sind viele der für die Shopping-Center wichtigen Mieter von Zwangsschließungen betroffen. Der Umsatzausfall hat die Centerbetreiber gezwungen, ihren Mietern mit Mietnachlässen unter die Arme zu greifen. Der Frage, wie sich die Stimmung unter den Centermanagern darstellt und welche Folgen der Shutdown für die Center-Branche hat, ist das EHI Retail Institute mit Unterstützung des German Council of Shopping Places (GCSP) in seinem Whitepaper „Centermanagement im Fokus 2021“ nachgegangen. (Seite 15)
  • Social Impact Investing – Mehr als nur finanzielle Rendite: Nach ökologischen und nachhaltigen Investments rollt auf die Immobilienwirtschaft eine weitere Innovation der Finanzwirtschaft zu: „Social Impact Investing“, also wirkungsorientiertes und sozial ausgerichtetes Investieren. (Weber, Seite 18)
  • Corona Consumer Check – Online-Bestellungen Mitte März so hoch wie nie: Mit Einkaufen nach Terminvergabe – kurz: Click & Meet – will die Politik Einkaufen im Nonfood-Handel sicherer machen und Menschenaufläufe verhindern. Wie das IFH KÖLN herausfand, wird diese Form des Einkaufs noch wenig genutzt. Dagegen erreichte der Online-Einkauf Mitte März einen Rekordwert. (Seite 20)