2016 schließt mit Grunderwerbsteuer- und Transaktionsrekord ab

Die Grunderwerbsteuer-Erhöhungen haben den privaten und gewerblichen Transaktionsmarkt nicht gebremst. Profis bezahlen über Share Deals die Grunderwerbsteuer sowieso eher selten bzw. auf ein Zwanzigstigstel verringert. Mit grunderwerbsteuerorientierten Konstruktionen lassen sich diese auf 5% ihres eigentlich vom Gesetzgeber vorgesehenen Wertes reduzieren. Auf den deutschen Immobilienmärkten sind nach Berechnungen des IVD im vergangenen Jahr 240,5 Mrd. o (Vj. 219,4 Mrd. o) investiert worden. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erfassungen 1988. Gegenüber 2015 ist dies ein Anstieg um rund 21 Mrd. o beziehungsweise 9,6%. Demgegenüber stiegen auf Grund der Steuererhöhungen die Grunderwerbsteuereinnahmen um 10,2% auf 12,4 Mrd. o verschafft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Hochrechnung des Immobilienverbands IVD auf Basis des vom Bundesministerium für Finanzen erhobenen Grunderwerbsteueraufkommens. Deshalb dürfte das tatsächliche Transaktionsvolumen noch deutlich höher sein, da das ermittelte Immobilientransaktionsvolumen lediglich private und gewerbliche Immobilientransaktionen erfasst, für die Grunderwerbsteuer zu entrichten war. Nicht erfasst sind Transaktionen, bei denen Erbschafts- und Schenkungssteuer anfallen und eben Share-Deals.

Damit haben sich die Erhöhungsorgien für die Länder bezahlt gemacht. Der Staat profitiere durch die Attraktivität der Immobilienmärkte von einem immer höheren Grunderwerbsteueraufkommen, sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD. Gleichzeitig beklagt der Verbands-Präsident naturgemäß die soziale Ungerechtigkeit einer hohen Grunderwerbsteuer und sieht die Steuererhöhungen als ungerechtfertigt. Das dürften die notorisch knappen Länder wohl anders empfinden.

In 10 Bundesländern sind die Immobilienumsätze mehr oder minder stark gestiegen. Das stärkste Umsatzwachstum hat es im Saarland (+38,5% auf 1,79 Mrd. o), in Nordrhein-Westfalen (+16,3% auf 45,34 Mrd. o) und in Hessen (+15,6% auf 22,16 Mrd. o) gegeben. Im zweistelligen Prozentpunktebereich sind die Transaktionsvolumina auch in Bayern (+13,3% auf 50,83 Mrd. o), Berlin (+14,4% auf 18,31 Mrd. o), Niedersachsen (+10,14% auf 18,17 Mrd. o), Sachsen (+11,9% auf 8,17 Mrd. o) und Sachsen-Anhalt (+15,3% auf 3,08 Mrd. o) gestiegen. Leichte bis starke Umsatzrückgänge zwischen  0,2% und  7,8% waren in Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen zu verzeichnen. Wie in den Jahren zuvor wurden auch 2016 mit 50,83 Mrd. o die höchsten Umsätze in Bayern erzielt. Im Vorjahresvergleich sind die Umsätze noch einmal um 13,3% angestiegen. An zweiter Stelle folgt Nordrhein-Westfalen mit 45,34 Mrd. o – ein Plus von 16,3% gegenüber dem Vorjahr. Auf Platz drei liegt Baden-Württemberg mit einem Umsatz von 31,92 Mrd. o. Hier ist das Transaktionsvolumen um  0,5% leicht gesunken.