2018 wird bestes Jahr für Boardinghäuser

Wohnungsknappheit und mangelnde Neubauflächen in den Innenstädten der Top-Metropolen Deutschlands haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass sog. Boardinghäuser immer beliebter bei Nutzern und auch Investoren wurden. Diese hybride Wohnform soll in diesem Jahr mit 235 Mio. Euro Transaktionsvolumen einen neuen Rekordwert aufstellen meint Catella Research in seinem neuesten Market Tracker.

Boardinghäuser bieten gerad ein den teuren Innenstädten viele Vorteile. Sie sind möbliert, haben eine überschaubare Größe, eine gute Lage und Anbindung an die Infrastruktur und gehören gleichzeitig zum qualitativ hochwertigen Segment des städtischen Wohnungsbestands. Zudem nimmt die Zielgruppe der Boardingshausbewohner stetig zu. Zu ihnen gehören neben Pendlern, die einer neuesten Studie zufolge immer weitere Wege zwischen Arbeit und Wohnen in Kauf nehmen, insbesondere auch Studenten oder auch Geschäftsreisende.

In Deutschland gibt es derzeit rd. 35.500 Apartments in Boardingshäusern, die sich auf 588 Gebäude verteilen. Bei einem durchschnittlichen Auslastungsgrad von 77% bleiben die Bewohner im Schnitt 41 Nächte. Offiziell zur Assetklasse Hotel gehörend, machen sie dort einen Marktanteil von 3% aus. Dominiert wird der Markt von nationalen Anbietern, die aber zunehmend auch mit internationalen Unternehmen konkurrieren. Die größten Anbieter sind Derang – The Living Hotels mit 3.060 Apartments sowie Apartment Residenz mi 1.800 Apartments. Die 5 größten Anbieter kommen zusammen auf einen Marktanteil von 22%. In Europa sind derzeit rd. 10.500 Apartments in der Pipeline, so Catella. Davon allein 3.500 in Deutschland. Auch ein Grund, warum Investoren derzeit so an Boardingshäusern interessiert sind, könnte deren Renditeerwartungen sein, denn Boardingshäuser bringen zwischen 4,6 und 5,2% Rendite und damit deutlich mehr als die klassische Core-Gewerbeimmobilie in der Innenstadt.

Catella Research geht davon aus, dass der Anteil der Boardingshäuser am Hotelmarkt deutlich steigen wird. Bis 2030 soll ihr Anteil bei 10% liegen. Dafür sprechen auch Konzepte wie Co-Working und höhere Flexibilität bei Arbeitszeiten und Projektarbeiten. Bis zum Jahresende soll daher auch das Transaktionsvolumen von 235 Mio. Euro in Deutschland und 525-575 Mio. Euro in Europa steigen.