3 Fragen an …
Matthias Voss, geschäftsführender Gesellschafter der neu gegründeten Assetando Real Estate GmbH. Seit Beginn des Monats sind in dieser Firma sämtliche Immobilienaktivitäten von HCI Capital AG, der König & Cie. Gruppe sowie der von Voss´ vor einigen Jahren gegründeten Assetando Capital GmbH gebündelt. Über Ziele und Perspektiven dieser hanseatischen Allianz …
Herr Voss, warum war es nötig, eine neue Firma zu gründen? Sie beraten HCI doch ohnehin schon in Immobilienfragen …
Das ist richtig. Seit 2012 hat Assetando Capital viele Immobilienaktivitäten gemeinsam mit HCI koordiniert und gemanagt. Aber wir wollten mit der Unternehmensgründung vor allem das Signal setzen: Wir gehen neue Wege. Die Bündelung von Immobilienkompetenzen an einem zentralen Punkt schafft Synergien. Die steigende Zahl an Beratungsmandaten und die Höhe des zu managenden Immobilienvermögens – wir reden von Eigenkapital in Höhe von mehr als 350 Millionen Euro – haben diesen Schritt aus unserer Sicht zudem notwendig gemacht. Jetzt haben wir eine breitere Basis für künftige Aktivitäten im Fondsmanagement wie auch im Bereich unserer Beratungstätigkeit beim geförderten Wohnungsbau geschaffen. Außerdem können wir so auch weiter wachsen und zusätzliche Beratungsmandate für institutionelle sowie vermögende Privatkunden annehmen.
Wie passt denn das Management geschlossener Fonds mit sozialem Wohnungsbau zusammen?
Nach unserer Auffassung sehr gut. Zu unserem Fondsmanagement-Bestand zählt ja sogar ein Fonds, der in den geförderten Wohnungsbau investiert hat. Am Ende sind Immobilienexpertise und Branchennetzwerk in beiden Bereichen Erfolg entscheidende Faktoren. Neben dem Fondsmanagement wird daher ein Schwerpunkt unserer Beratung auch künftig im Bereich des sozialen Wohnungsbaus liegen. Denn hier gibt es noch reichlich Nachholbedarf. Wir wissen ja, dass es vielerorts an günstigem Wohnraum mangelt. Es geht in diesem Bereich aber nicht darum, klassische Fondsprodukte aufzulegen. Wir möchten vielmehr Investoren beraten, die sich im Bereich des sozialen Wohnungsbaus engagieren wollen. Da haben wir mit Assetando Capital in den vergangenen Jahren viele Erfahrungen sammeln können und sind sicher, dass andere von unserer Lernkurve profitieren werden.
Sie haben sich in Hamburg unter anderem in Tonndorf und Lurup an Sozialwohnungen beteiligt. Was haben Sie gelernt?
Dass die Förderung anfänglich ein Labyrinth sein kann, in dem man sich schnell verlaufen kann. Es fängt schon mit den Förderprogrammen an, die beispielsweise in Hamburg anders aussehen, als in Schleswig-Holstein. Dann kommt die Bundesförderung dazu. Da muss man genau wissen, was miteinander kombinierbar ist und welche Kombination der unterschiedlichen Fördermittel für das Einzelprojekt die beste Struktur darstellt, dabei sind unterschiedlichste Themen möglichst frühzeitig zu bedenken, etwa: Soll barrierefrei, seniorengerecht oder sogar Rollstuhl geeignet gebaut werden? Soll eine Trennung der Baukörper für sozial geförderte und frei finanzierte Wohnungen erfolgen? Wie muss ein Grundriss aussehen, damit die Förderfähigkeit gewährleistet bleibt? Welcher Energiestandard kann erreicht werden? Ist ein Gemeinschaftsraum vorzusehen? Welche Wohnungsgrößen passen? Wir haben etwa gelernt, dass speziell im geförderten Segment kleinere Wohneinheiten besser zu bewirtschaften sind. Wenn die Standortbedingungen es zulassen, würde ich auf Basis unserer Erfahrungswerte eher kleinere, barrierefreie Wohneinheiten mit 45 Quadratmetern Wohnfläche für Senioren empfehlen. Gerade mit dieser Mieterklientel haben wir im geförderten Wohnungsbau sehr gute Erfahrungen sammeln dürfen.