Die Baugenehmigungszahlen sind in den Großstädten im Jahr 2014 deutlich um 17% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dabei wird der Anstieg in den Großstädten durch die Dynamik im Geschosswohnungsbau getragen, wie aus einer Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung hervorgeht.
Im Jahr 2014 wurde in Deutschland der Bau von knapp 285.000 Wohnungen genehmigt. Dies waren 5,4% oder knapp 14.500 Wohnungen mehr als im Jahr 2013. Dieses Plus an Wohnungen resultiert aus dem Anstieg von Baugenehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (+ 8,8% beziehungsweise +10.400 Wohnungen). Dagegen gab es Rückgänge bei den Genehmigungen für Einfamilienhäuser (–1,4%) und Zweifamilienhäuser (–5,8%).
Damit hat sich die seit 2010 erkennbare positive Entwicklung der Baugenehmigungen weiter fortgesetzt, jedoch mit einer sich gegenüber dem Vorjahr abschwächenden Tendenz. Insgesamt stiegen die Baugenehmigungen in den letzten fünf Jahren im Schnitt um 10% p.a. Dabei waren die Steigerungsraten bei genehmigten Geschosswohnungen mit 17% p.a. deutlich höher als bei genehmigten Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern mit knapp 4% p.a. Die Baugenehmigungszahlen haben sich regional unterschiedlich entwickelt. Am deutlichsten sind sie in den kreisfreien Großstädten mit im letzten Jahr +17% gestiegen. Insgesamt stiegen die Baugenehmigungen hier in den letzten fünf Jahren im Schnitt um 14% p.a. Dabei wird der Zuwachs insbesondere durch die Dynamik im Geschosswohnungsbau (+23% im letzten Jahr; +19% im 5-Jahres-Durchschnitt) getragen. In den städtischen Kreisen und in den ländlichen Kreisen entwickelten sich die Genehmigungszahlen differenzierter: Im letzten Jahr gab es in den städtischen Kreisen einen Rückgang um 4%, im 5-Jahres-Durchschnitt ergab sich ein Anstieg von 7% pro Jahr. In den ländlichen Kreisen stiegen die Baugenehmigungen im letzten Jahr noch um 2%, der 5-Jahres-Durchschnitt beläuft sich auf knapp 10%.
Durch den starken Anstieg der Baugenehmigungen in den kreisfreien Großstädten hat sich dort mittlerweile ein überdurchschnittlich hohes Niveau eingestellt. Bezogen auf 10.000 Einwohner wurden im Jahr 2014 42 Wohnungen genehmigt (bundesweiter Vergleichswert: 35 Wohnungen je 10.000 Einwohner). Vor sechs Jahren lag die Quote mit 21 Genehmigungen noch halb so hoch.