Chancen besser nutzen durch Ausrichtung auf professionelle Investoren

Interview mit Karl Benno Nagy, Geschäftsführer Walton Europe GmbH

Vorab zum Unternehmen: Walton ist als bankenunabhängiger Anbieter einer der führenden nordamerikanischen Baulandentwickler. Das 1979 gegründete Unternehmen ist geprägt durch die Werte eines renommierten Familienunternehmens unter der Führung des Firmenlenkers Bill Doherty. Die derzeit in der Entwicklung befindlichen Projekte sowie bereits abgeschlossene, belaufen sich auf einen Wert von mehreren Milliarden US-Dollar. Mit seinen Beteiligungen bietet Walton dabei Investoren die Möglichkeit an, von der Umsetzung von Farmland zu Bauland zu profitieren.

Karl Benno Nagy

Karl Benno Nagy

Die Walton Unternehmensgruppe ist hierbei spezialisiert, diesen meist mehrere Jahre dauernden Prozess über alle Beteiligte
hinweg zu steuern. Walton bietet dabei von der Identifikation der richtigen Grundstücke, über die gesamte infrastrukturelle
Planung bis zum letztendlichen Verkauf des dann entwickelten Baulands, alle Leistungen durch eigene Fachleute an. Diese
Art der Umsetzung kann durchaus als einzigartig betrachtet werden. Weltweit betreuen mehr als 600 Angestellte über 70.000 Kunden. Auch in dieser Hinsicht zählt Walton also zu den
Big Playern am Markt. Über die zum Sommer hin zu vollziehende konsequentere Ausrichtung auf institutionelle Partner unterhielt sich „Der Immobilienbrief“ mit Karl Benno Nagy, dem Geschäftsführer von Walton Europe GmbH.

„Der Immobilienbrief“: Der Markt der geschlossenen Fonds mit amerikanischen Immobilien hat in 2010 im zweiten Jahr in Folge sehr gelitten. Worin sehen Sie denn die Chancen einer Strategieänderung begründet?

Nagy: Lassen Sie mich zunächst einmal diese Entscheidung erklären. Walton als international tätiger Konzern betrachtet Finanzmärkte analytisch im Hinblick auf die Chancen, ein dreistelliges Millionenpotential innerhalb von fünf Jahren realisieren zu können. Als Walton 2005/2006 die Entscheidung traf, in den deutschen Retail-Fondsmarkt zu investieren, geschah das vor dem Hintergrund, dass es sich hier um einen Milliardenmarkt handelte. Aktuell, also in 2010, lagen wir bei einem Gesamtumsatz über alle Anbieter hinweg von 45 Mio. Euro. Das ist wohl deutlich. Wenn Sie mich also nach den Chancen fragen, sehen wir diese immer noch, glauben jedoch durch eine Ausrichtung auf professionelle Investoren diese Ziele effektiver erreichen.

„Der Immobilienbrief“: Warum sind Sie generell der Meinung, dass Landentwicklungen ins Portfolio gehören?

Nagy: Für professionelle Investoren war das Investieren in den Grund und Boden schon immer ein wichtiger Teil einer ausgewogenen Anlagestrategie, da hier die höchste Wertschöpfung im Zyklus der Immobilienwirtschaft erreicht werden kann. Der Standort USA bietet sich dabei in besonderem Maße an, da es sich nicht nur um die wichtigste Wirtschaftsnation der Welt handelt, sondern die USA im Hinblick auf die Bevölkerungszahl kontinuierlich wächst und somit Nachfrage nach Immobilien und Bauland schafft. In diesem Geschäft bietet Walton für Investoren durch sein besonderes und einzigartiges Spezialwissen einen echten Mehrwert.  

„Der Immobilienbrief“: Walton International meldet ein gutes Jahresergebnis insbesondere durch hohe Umsätze in Asien, Kanada und USA. Warum ist das deutsche Publikumsgeschäft so schwierig?

Nagy: Vielleicht ist es eine Mentalitätsfrage, wie man mit Problemen umgeht. Die Amerikaner haben nach der Finanzmarktkrise die Ärmel hochgekrempelt und wenn Sie heute in den USA sind, spüren Sie nahezu nichts mehr von der Krise. In Deutschland sucht man immer noch den Schuldigen. Diesen haben Teile der Presse und der Politik in den Vereinigten Staaten gefunden. Gegen diese negative Stimmungsmache mussten unsere Berater ankämpfen, da die meisten Privatanleger prozyklisch anlegen. Institutionelle Investoren gehen da analytischer vor, sie bewerten Marktdaten, Fakten, Entwicklungen und kommen zu dem Ergebnis, dass jetzt genau der richtige Zeitpunkt ist, in Landentwicklungen in den USA zu investieren.

„Der Immobilienbrief“: Hilft Ihnen denn bei Ihrer Ansprache von institutionellen Investoren Ihre jetzige Positionierung in Europa?

Nagy: In jedem Fall. Es ist uns in den Jahren gelungen, die Marke Walton, die in den USA ein Begriff ist, auch in Europa zu positionieren. Die hierdurch geschaffene Ausgangsbasis bietet viele Vorteile. So zählen in den USA und Kanada namhafte Banken, Versicherungen, Pensionskassen zu den Geschäftspartnern von Walton. Alle diese Partner haben nicht nur sehr genaue Marktkenntnisse, sondern auch eine sehr umfängliche Due Dilligence vorgenommen, bevor sie sich für eine Zusammenarbeit mit Walton entschieden. Die gleichen institutionellen Investoren finden uns nun auch in Europa, so haben wir aktuell Anfragen aus mehreren Teilen Europas. Es handelt sich hierbei um Family Offices, Stiftungen, vermögende Privatkunden. Wir wachsen also von mehreren Seiten in dieses Geschäftsfeld hinein.