Der Immobilienbrief Nr. 484 mit Köln

Der Immobilienbrief Nr 484

Im Editorial befasst sich Werner Rohmert mit der Hiobsbotschaft des heutigen Tages. Donald und Melania sind positiv getestet worden. Arme Frau. Gibt das Donald mit seinem Superspreader-Wahlkampf-Team die Möglichkeit, die Wahl bis zur Beendigung der Krise um 4 Jahre zu verschieben? Macht COVID-Donald den nächsten Pleite-Lehman? Trumps Steuererklärung weckt Mitleid. Hochgeschwindigkeitshandel und Computer-Gläubigkeit machen Angst. Drei Beispiele in 3 Tagen. Wenn Rohmert nicht dabei gewesen wäre, wären es Fake News. Last but not least: Mündet der reich machende „perfect storm“ der Immobilienwirtschaft für die Branchen-Warmwasserschwimmer jetzt in einen Immobilien-Hurricane? Wie löst sich der Konflikt zwischen Haltung und Denken? (Seite 1)

 

  • Büromarkt leidet weiter unter Lockdown-Folgen: -41% in 2020:  – Q3 Marktbelebung bleibt ohne Abschlüsse: Nach wie vor ist die Zukunft des Büromarktes Kaffeesatz-Leserei. Die Corona-Pandemie hat den Büromarkt weiterhin fest im Griff, berichtet eher wenig überraschend German Property Partners (GPP). Wenig überraschend brechen die Umsätze weg. (Rohmert, Seite 3)
  • Top-7-Investmentmärkte im Q3/2020 – Coronavirus dämpft alle Märkte: Das Transaktionsvolumen an den deutschen Top-7-Standorten ist im 3. Quartal 2020 im Vorjahresvergleich um 20% zurückgegangen. Einzig Hamburg und Düsseldorf verzeichneten Zuwächse. (Rohmert, Seite 5)
  • Droht die „pandemieresistente“ Assetklasse „Wohnen“ zu überhitzen? – Pandemie-Folgen nicht eingepreist – UBS sieht München und Frankfurt in Gefahr: Wohnen und Logistik wurde in den letzten Wochen und Monaten als krisenresistente Trotzer der Pandemie in den Analysen und Berichterstattungen gefeiert. Allerdings sollten aller Euphorie zum Trotz auch die Warnsignale nicht außer Acht gelassen werden. (Wrede, Seite 8)
  • Platow-Forum zeigt gemischtes Immobilienbild- – Perfect Storm Dekade? Platow Awards an Bundesbank BVK, Catella RE und EBZ Business School: Die zentralen Fragestellungen der Veranstaltung waren aktuell naturgemäß der ungeplante Paradigmenwechsel durch Covid-19 und die Perspektiven als Chance oder Herausforderung, die Qualitätssicherung von Fonds in schwierigen Zeiten, Anlagealternativen im Zweitmarkt und in den USA und die Herausforderungen neuer Regulatorik zu Sustainable Finance bzw. nachhaltige Anlagen als neuer sicherer Hafen. (Rohmert, Seite 10)
  • Fondsprodukte für institutionelle Anleger – Insti-Trend birgt Überraschung: nach der Finanzkrise und dem Einbruch des klassischen Fondsmarktes hat sich nahezu jeder mehr oder minder renommierte Strukturierer von Publikumsfonds auf die Fahne geschrieben, zukünftig institutionelle Anbieter zu bedienen. Aktuell stünden lt. Wüest Partner den institutionellen Immobilieninvestoren in Deutschland 264 zeichenbaren Immobilienfonds zur Verfügung. Es war und ist eben sehr oft deutlich einfacher, Projektentwicklungen bereits frühzeitig an institutionelle Anleger zu Preisen zu veräußern, die unter Berücksichtigung der Vertriebskosten und der Bearbeitungskosten am Markt für private Investoren nicht zu erzielen sind. (Rohmert, Seite 16)
  • Immobilienfinanzierungsindex wird von positiven Erwartungen getragen – Negative Stimmung bleibt, Hotels größte Pandemieverlierer: Der aktuelle Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) von JLL und dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, der vierteljährliche Stimmungsindikator für gewerbliche Immobilienfinanzierungen in Deutschland, stieg im Q3 wieder an, bleibt aber vom Corona-Quartal Q2 abgesehen nach wie vor weiter im Rekordminus des seit 2011 erfassten Index. (Wrede, Seite 18)
  • Ernüchternde Schlaglichter aus der Hotellerie- „The Show Must Go On!“ oder „Wie tot ist der Hotelmarkt?“: Alles ist jetzt gelähmt. Die Show ist vorbei. Kommt die Pleitewelle? Seit dem 1.10.2020 gilt wieder die Pflicht bei Zahlungsunfähigkeit Insolvenz zu beantragen, doch staatlich verordnete Eingriffe wie das verlängerte Kurzarbeitergeld und die Überbrückungshilfen werden die Leidensphase vieler nicht überlebensfähiger KMUs künstlich sinnlos verlängern. Jeder Tag, mit dem Ende vor Augen, ist für Selbständige keine Hilfe sondern Leidenszeit und das Ende der Lebensplanung. (Völcker, Seite 19)
  • Hedonische Modelle können den administrativen Aufwand bei der Grundsteuererhebung optimieren: Bundesweit müssen rund 35 Millionen Grundstücke neu bewertet werden. Vor diesem Hintergrund befürchten viele Bundesländer, dass das Bundesmodell einen hohen bürokratischen Aufwand nach sich ziehen könnte. Es werden nun also unterschiedlichste Reformmodelle diskutiert um die Sisyphos-Aufgabe gerecht bewältigen zu können (Fahrländer, Seite 22)
  • Immobilieninvestoren und Bestandshalter unterschätzen Risiken aus Nachhaltigkeitsregulierung: Mit Umsetzung der „EU-Taxonomie“ könnte es geschehen, dass Immobilien oder ganze Portfolien mangels Einhaltung der Taxonomiekriterien nicht mehr – oder nur mit erheblichem finanziellen Aufwand – handelbar sind. Nationale Gesetzesinitiativen verstärken noch die Risiken für Projektentwickler, Investoren und Bestandshalter. (Eberhardt, Seite 24)
  • Negative Zinsen im Immobilienbereich nicht mehr ausgeschlossen – Trend ins Umland der Großstädte stärken den Wohnungsmarkt: Die Perspektiven für den deutschen Wohnimmobilienmarkt sind günstig. Diese optimistische Botschaft verkündete Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) anlässlich seines Vortrags bei der »10. Fränkischen Nacht« des PROJECT Unternehmensverbunds. (Rohmert, Seite 27
  • Das Orakel von Savills: Leerstandsraten sollen niedrig bleiben- Keine Leerstandsanstiege in europäischen Kernmärkten erwartet: Zwar spielen die Bürozahlen des Q2 nur noch für retrograde Statistikfetischisten eine Rolle, jedoch hat Savills daraus Perspektiven für europäische Leerstände herausgearbeitet. Aus Sicht von „Der Immobilienbrief“ ist es viel zu früh, spezifische Aussagen zu machen. Zu viele gegenläufige Trends werden in den kommenden beiden Jahren evident werden. (Rohmert/ Wrede, Seite 27)
  • Im Ruhrgebiet tut sich immer mehr und mehr – Das Ruhrgebiet ist vom Bauvolumen mit den A-Städten München und Hamburg vergleichbar : Erstmals beleuchtet die Projektentwicklerstudie Ruhr 2020 von bulwiengesa den Markt für Projektentwicklungen im Ruhrgebiet. Die wichtigsten Ergebnisse: Über alle Immobiliensegmente hinweg summiert sich das gesamte Projektentwicklungsvolumen auf 11,1 Mio. qm. Fast die Hälfte des Volumens (46%) konzentriert sich auf die vier größten Städte Bochum, Duisburg, Dortmund und Essen. (Wrede, Seite 28)
  • JLL fordert Masterplan statt Regulierungswahnsinn – Viele Kommissionsköche verderben den Brei: Eine Vielzahl an Kommissionen sind in der laufenden Legislaturperiode gebildet worden, die eher konsensual, aber weniger im Rahmen einer kohärenten Gesamtstrategie gearbeitet hätten. (Rohmert, Seite 29)
  • Wohnungsbaufinanzierungen halten bislang der Pandemie stand- Gewerbeimmobilienfinanzierung geschockt – aber noch nicht in der Krise: Aktuelle Erhebungen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zeigen, dass pandemiebedingte Stundungsmaßnahmen vor allem im Zeitraum zwischen Anfang April und Mitte Mai erfolgten, dann aber bis Ende Juni erheblich nachgelassen haben. Der Anteil der von Stundungen betroffenen Darlehen am gesamten Wohnimmobilienkreditbestand der Pfandbriefbanken lag zum 30.Juni. bei lediglich 2,0%.  (Wrede, Seite 30)
  • Pandemischer Dämpfer für Gewerbefinanzierungen – German Debt Project : Die Analyse für 2019 ergab eine erneute zweistellige Zunahme des Neugeschäft der gewerbeimmobilienfinanzierenden Banken. Für das Jahr 2020 gehen die Banken aber von einem deutlichen pandemiebedingten Rückgang aus. (Rohmert/ Wrede, Seite 30)
  • Wechselbad Immobilienindex: Stimmung jetzt marginal positiv – Immobilienindex in Lauerstellung: Die Achterbahnfahrt der Gefühle in der Corona-Krise geht weiter. Sah der Deutsche Hypo-/bulwiengesa-Index im Juni das „Immobilienklima auf Erholungskurs“, „stoppte“ der Index den Erholungskurs“ im Juli schon wieder, „ächzte“ im August unter der Hitze und erholt sich aktuell erneut leicht. (Wrede, Seite 31)
  • Mieten für studentische Musterwohnung ziehen wieder an – Prekäre Lage am Wohnungsmarkt für Studierende: Die Corona-Pandemie belastet Studierende finanziell gleich doppelt: Sie führt zu erneut steigenden Mieten bei oftmals verschlechterter Einkommenssituation. Die durchschnittlichen Mieten, bereinigt um Qualitäten und Lagen („Studentenwohnpreisindex“), sind im vergangenen Jahr an 29 der 30 untersuchten Hochschulstandorte gestiegen. (Götza, Seite 32)
  • Studie sieht Logistik als nachhaltigen Krisengewinner- Logistik entwickelt sich zur Systemrelevanz: Im Gegensatz zu Einzelhandels- oder Hotelimmobilien zählen Logistikimmobilien in der Corona-Pandemie zu den Krisengewinnern, bestätigt eine Studie von bulwiengesa. Die Systemrelevanz der Logistik sei in der Krise sichtbar geworden. Die Nachfrage nach Logistik- und Lagerflächen verzeichnete durch den zunehmenden Marktanteil des Onlinehandels einen zusätzlichen Schub. (Rohmert, Seite 32)
  • Aus unserer Medienkooperation mit „immobilien intern„: Der nicht zur Veröffentlichung bestimmten Beschluss des BFH, den die Finanzverwaltung am liebsten verstecken würde: 15-%-Fallbeil kann vertraglich ausgehebelt werden! (S. 33)
  • Immobilienmarkt Italien – Trendwende in Mailand und Rom: Die Coronavirus-Pandemie hat zu einem größeren Bedarf an Immobilien mit Außenflächen und zusätzlichen Räumen geführt, die eine Arbeit aus dem Homeoffice ermöglichen. (Götza, Seite 34)
  • Immobilienpreise in Stadionnähe im Vergleich: Nun rollt seit September der Ball wieder über den grünen Rasen: Die Bundesliga startet Corona-bedingt verzögert – statt wie geplant schon im August. ImmoScout24 hat hierfür die Kauf- und Mietpreise der Wohnungen rund um die Fußball -Stadien von Berlin, Bremen, Hamburg und Leipzig untersucht. (Krentz, S. 35)
  • Bauboom durch „Aufbau Ost“ (1991-1995) bis heute unerreicht: Der zeitweilige Bauboom in Deutschland, etwa durch den „Aufbau Ost“, hat sich langfristig nicht positiv auf die Erwerbstätigenzahl im Baugewerbe ausgewirkt. (Krentz, S. 35)
  • Bund und Länder müssen mehr für bezahlbares Wohnen tun – trotz Corona: Anlässlich des Treffens der Bauminister von Bund und Ländern in Weimar ruft Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, alle Akteure dazu auf, ihr Engagement für bezahlbares und zukunftsfähiges Wohnen zu verstärken. (Krentz, S. 36)
  • Köln-Logistik: Markterholung nach Corona (Junghanns, S. 38)