Der Immobilienbrief Nr. 501

Der Immobilienbrief Nr 501

Im Editorial befasst sich Werner Rohmert kurz mit einer neuen mediengehypten Corona-Erkenntnis. Darüber hinaus gleiten wir von der Seuchenangst wieder in den Klimaschrecken. Rohmert entwirft Ideen, wie sich die Pandemie-Managementerfahrungen nahtlos in Klimafragen fortsetzen lässt. Politischer Erfolg ist garantiert. Der Sowieso-Effekt läuft seit Jahrzehnten. Der Autobranchen-Kniefall stützt. Und die Immobilienwirtschaft macht im Umfeld sowieso immer, immer weiter steigender Preise natürlich den übrigens viel sinnvolleren Vorreiter. Die Fusion Vonovia/Deutsche Wohnen wird so zur historischen, gesellschaftlichen Großtat, an denen sich zukünftige Managergenerationen messen lassen müssen. Und last but not least blickt Rohmert noch einmal auf die Nr. 500 und die „Freunde“, die gerne noch Erinnerungen aus Vor-Internet-Zeiten beigesteuert hätten. (Seite 1)

 

  • VONOVIA FUSION „AUS GESELLSCHAFTLICHER VERANTWORTUNG“? – Diesmal dürfte es wohl klappen: Soziale Verantwortung treibt diesmal die Show „Vonovia/Deutsche Wohnen die Dritte“. Vorstände und Pressesprecher springen in ihrer Fusionspressenotiz mit vollem Wortschwamm-Elan des bezahlbaren Wohnens über Klimaschutz, Neubau, Mieterorientierung, gesellschaftliche Verantwortung, Förderung junger Familien, Politik-Partnerschaft, energieeffiziente Modernisierung bis hin zu altersgerechtem Umbau auf den angenommenen Mainstream-Zug gläubiger Presse und Mieter auf. (Rohmert, Seite 3)
  • EUROPAS INSTITUTIONELLE STÜRZEN SICH AUF MEHRFAMILIENHÄUSER – Transaktionen steigen um 27% auf 47 Mrd. Euro: Mittlerweile entfallen 17% des Transaktionsvolumens aller Assetklassen auf den europäischen Immobilienmärkten auf Wohnimmobilien. Vor 10 Jahren waren es lediglich 2%. (Rohmert, Seite 5)
  • AUS UNSERER MEDIENKOOPERATOIN MIT „immobilien intern“: Berliner Grüne wollen einen bundeseinheitlichen Mietendeckel (Seite 6)
  • NACHFRAGE NACH GEWERBLICHEM WOHNEN IN EUROPA BLEIBT HOCH  – Durchschnittliche Kaufpreise und Mieten steigen weiter: Der Europäische Wohnungsmarkt zeigt sich weiterhin unbeeindruckt von der Pandemie und der Sorge um eine möglicherweise ansteigende Inflation und ansteigender langfristiger Zinsen. Der Optimismus gepaart mit dem Anlagedruck im alternativlosen Niedrigzinsumfeld schwemmen das Geld europaweit in das coronaresistente Segment Wohnen. Catella Research registriert in einer aktuellen Untersuchung der gewerblichen Wohnimmobilienmärkte in 19 Ländern Europas so weiter angestiegene durchschnittliche Kaufpreise und Mieten und eine anhaltende Renditekompression. (Wrede, Seite 8)
  • PROJEKTENTWICKLER-STUDIE SIEHT UMLANDFLUCHT – Investor-Development ersetzt klassische Projektentwicklung: Die Projektentwicklungen in den 7 A-Städten waren 2020 im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert, berichtet die 15. Projektentwicklerstudie deutsche A-Städte 2021 von Bulwiengesa. Allerdings sei bereits vor der Corona-Krise eine Stagnation auf hohem Niveau eingetreten, relativiert die Studie. Preise und zunehmende Risiken bremsen. (Rohmert, Seite 10)
  • ETABLIERTE MÄRKTE TROTZEN PANDEMIE – Globale direkte Immobilieninvestments um 13% auf 187 Mrd. USD gesunden: Weltweit reduzierte sich das Transaktionsvolumen in über 50 Ländern im Q1 2021 um 13% im 12-Monatsvergelich auf insgesamt 187 Mrd. US-Dollar. Das Ergebnis liege damit 11% bzw. 2% unter dem Fünf- und Zehnjahresschnitt, so Hela Hinrichs, Senior Director, JLL EMEA Research. (Rohmert, Seite 12)
  • HOMEOFFICE-ERWARTUNGEN RELATIVIEREN SICH IM PANDEMIEVERLAUF – CBD Büros bleiben mit weitem Abstand vor Coworking, Lounge und Homeoffice: Das anfängliche Damoklesschwert der Branche, Homeoffice ersetze bis zu 80% der Büros, ist längst stumpf geworden. Unserer Ansicht nach lag das spürbare Problem eher in Attentismus und in der Gesamtgemengelage aus Konjunktur und wachsendem Angebot. In diese Linie schwenkten die meisten Profis und Verbände ein. Nach einem Jahr Homeoffice hat Catella Research in einer Umfrage Bilanz gezogen. (Rohmert, Seite 13)
  • WOHN- UND GEWERBE-PREISE DRIFTEN IMMER WEITER AUSEINANDER – vdp-Gewerbeindex zum ersten Mal seit 11 Jahren negativ: Das Zahlenwerk des vdp Verband Deutscher Pfandbriefbanken erinnert an die Jahrtausendwende, als die Gewerbepreise abschmierten, während sich Wohnen halten konnte. Diesmal gibt das Zahlenwerk aber keine Absturzperspektiven her, sondern lediglich eine zunehmende Spreizung zwischen Boom bei Wohnen und Konsolidierung bei Gewerbe. Zinsen, Demografie, Digitalisierung und Homeoffice sind die Angelpunkte der Entwicklung. (Rohmert, Seite )
  • DR. ANDREAS KNEIPP ÜBERGIBT AUFSICHTSRATSVORSITZ DER CATELLA REAL ESTATE AN TIMO NURMINEN: Als „Gründungsvater“ der Catella Real Estate AG hat Herr Andreas Kneip 2007 den Geschäftsbereich des institutionellen Investment Managements in der Catella Gruppe initiiert und damit den Grundstein für den heutigen Erfolg des gesamten Property Investment Management Bereiches in der Catella AB gelegt. (Seite 15)
  • PREISE FÜR WOHNEIGENTUM STEIGEN IM ERSTEN QUARTAL 2021 WEITER – Mietpreise stagnieren und sind keine Preistreiber mehr: Der F+B-Wohn-Index Deutschland als Durchschnitt der Preis- und Mietentwicklung von Wohnimmobilien für alle Gemeinden in Deutschland stieg, befeuert von den weiter steigenden Preisen im Eigentumssegment, in Q1 2021 um 1,9% im Vergleich zu Q4 2020 und sogar um deutliche 4,3% im Jahresvergleich. (Wrede, Seite 17)
  • NACHFRAGE NACH SENIORENIMMOBILIEN STEIGT DEUTLICH – Ambulant betreute Wohnformen besonders attraktiv: Zu Beginn der Pandemie mit hoher Mortalität in Pflegeheimen, Besuchsverboten und Isolation in den Zimmern wurden Befürchtungen laut, das könne sich auf das Nutzerverhalten von Seniorenimmobilien auswirken. Wie wir aus dem Background hören, waren Erstreaktionen durchaus spürbar. An der Statistik der Demographie und Pflegebedürftigkeit hat sich jedoch nichts Grundlegendes geändert, macht jetzt der Terranus Pflege Report 2020 deutlich. Insbesondere die Investoren bleiben bei ihrer Strategie.  (Rohmert, Seite  18)
  • CORONA SORGT FÜR BAUBOOM BEI EIN- UND ZWEIFAMILIENHÄUSERN – Auch diese Krise pusht wieder Immobilienattraktivität: Nachdem die Finanzkrise die Immobilie in den privaten Investitionsfocus zurückholte, zeigt sich jetzt wieder derselbe Effekt. Auf Basis der Recherche von Aengevelt Research prognostiziert Studienleiter Professor Volker Eichener einen Bauboom bei Ein- und Zweifamilienhäusern, deren Genehmigungen deutlich gegenüber dem Vorjahr gestiegen seien. (Rohmert, Seite 19 )
  • SCHWEIZER ERWARTET STEIGENDE WOHNUNGSPREISE UND STABILE MIETEN – Büromarkt bleibt unter Druck: Die optimistischen Erwartungen der schweizerischen Immobilienbranche-Experten im Bereich Wohneigentum verstärken sich: Während im Herbst 2020 etwa 40% der 690 Teilnehmer der halbjährlichen FPRE Umfrage zum Schweizer Immobilienmarkt steigende Preise in den kommenden 12 Monaten erwarteten, sind es aktuell rund 62%. (Wrede, Seite 20)
  • METROPOLEN-HOTELS BLEIBEN IN DER TURBULENZ – 76 Hotels mit 13.000 Zimmern in Top 6 in der Pipeline: Bereits in der Quo Vadis Berichterstattung zitierten wir einen prominenten Hotelier „2020 war ein hartes Jahr, 2021 wird ein härteres Jahr“. Dennoch regen sich die ersten Investoren mit Optimismus. (Rohmert/Götza, Seite 21)
  • ANALYSE: ALSTRIA OFFICE REIT-AG  – Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2020: Die alstria office REIT-AG ist eine deutsche Aktiengesellschaft in der Rechtsform eines Real Estate Investment Trust (REIT), die in Büroimmobilien in den wichtigsten Wirtschaftszentren Deutschlands investiert. Die angestrebte Performance basiert dabei nicht auf marktbedingtem Mietwachstum, sondern auf einer maßgeschneiderten Beschaffenheit der Büroflächen, die dem Mieter einen Mehrwert bieten und zugleich der Schlüssel für nachhaltige Mietsteigerungen ist. (Fanderl, Seite 22)
  • STEIGENDE ZINSEN GEFÄHRDEN BOOM DER IMMOBILIENMÄRKTE – Inflationsängste steigen: : Zwar stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland 2020 nur um 0,5 Prozent, es werden aber höhere Inflationsraten erwartet, auch die Europäische Zentralbank (EZB) sieht kurzfristig einen Anstieg von über 3 Prozent. In der volkswirtschaftlichen Diskussion werden vor allem zwei Faktoren genannt, die zu einer stärkeren Preissteigerung führen. (Vornholz, Seite 24)