Der Immobilienbrief Nr. 510

Der Immobilienbrief Expo Real Spezial Nr 510Im erweiterten Editorial macht Werner Rohmert einen kleinen Parforceritt durch aktuelle Themen, relativiert die aktuelle Erholungsjubelstimmung der Märkte durch Blick auf die letzten Jahre und befasst sich als Schwerpunktthema mit der Motivation, sein Geld „mit Immobilien in Sicherheit“ zu bringen. Sicherheit bedeutet Schutz vor Staat, Währung und Inflation. Rohmert belegt, dass es damit nicht so weit her ist, wie institutionelle und private Anleger glauben. Last but not least bleibt die These: Corona ist in der Immobilienwirtschaft noch nicht angekommen. Corona schleicht sich an. Der Fondsbrief unseres Chefredakteurs Markus Gotzi ist diesmal Bestandteil unseres Expo Real Specials. (Seite 1)

  • BÜROVERMIETUNGSMARKT AKKLIMATISIERT SICH – Vor-Corona Werte bleiben aber noch in weiter Ferne: Ende Q3 summiert sich der Büroflächenumsatz in den Big 7 lt. JLL auf insgesamt 2,15 Mio. qm und liegt damit gut 12% über dem coronaverzerrten Vorjahresergebnis. Die anderen Research- und Maklerhäuser melden für die von ihnen untersuchten Märkte ebenfalls Steigerungen zwischen 10% (Colliers) und 17% Cushman & Wakefield (C&W). Spannender ist eigentlich der Blick auf das Vor-Corona Jahr 2019: Da meldete JLL nach Recherche von „Der Immobilienbrief“ noch 3,05 Mio. qm vermietete oder an Eigennutzer verkaufte Flächen, rund 42% (!) mehr als für den aktuellen Berichtszeitraum. (Wrede, Seite 14)
  • INVESTMENT-NACHFRAGE UNGEBROCHEN HOCH – Frustriertes Kapital bleibt im Markt: Im Investmentmarkt mache der Begriff vom „frustierten Kapital“ die Runde, berichtet JLL zu den Quartalszahlen. Das beschreibe die Investoren, die in strukturierten Bieterprozessen bislang nicht zum Zuge gekommen seien. Die Multiplikatoren steigen weiter. Die Transaktionen liegen knapp über Corona-Vorjahr. (Rohmert, Seite 16)
  • „RECHTSWIDRIGE ZWANGSVERSTEIGERUNG“ IN BERLIN – Quartier 206 bleibt in der Familie Jagdfeld: Das in den letzten 10 Jahren unsäglicher Zwangsverwaltung unter die Räder gekommene ehemalige Landmarkobjekt „Quartier 206“ an der Friedrichstraße, eine der ersten Topentwicklungen der Nachwendezeit, bleibt jetzt doch wieder im Besitz der Erbauerfamilie. (Rohmert, Seite 18)
  • BERLINER WOHNUNGSDEAL SIEHT TATSÄCHLICH „WIN-WIN“-SITUATION – Immobilie ist das ideale politische Angriffsziel für schnelle Erfolge: Die pervertierte Zinssituation macht es tatsächlich möglich, ökonomisch eher schwierige politische Aktionen als „win-win“-Situation darzustellen. Berlin macht deutlich, dass sogar verkappte Zwangsmaßnahmen zur Chance werden können. Das zeigt der Kauf von 14.750 Wohnungen von Vonovia und Deutsche Wohnen AG. „Der Platow Brief“ analysierte den Deal kritisch. Für „Der Immobilienbrief“ ergibt sich jedoch mit schmunzelndem, immobilienwirtschaftlichem Blick, ergibt eine „win-win“-Situation. (Rohmert, Seite 19)
  • ZWEI MEGADEALS PUSHEN DEN WOHNINVESTMENTMARKT IN Q3 – Wohninvestmentmarkt auf Rekordkurs: Das Transaktionsvolumen auf dem Wohninvestmentmarkt in Q3 2021 taxiert JLL mit rd. 11,64 Mrd. Euro, das entspricht einem Plus von 270% ggü. dem coronagehemmten Vorjahresquartal von 3,1 Mrd. Euro. (Wrede, Seite 21)
  • AUS UNSERER KOOPERATION MIT „IMMOBILIENINTERN“: Mehrheit der Berliner fordert Wohnungsenteignungen. (Seite 22)
  • LEBENSMITTEL ONLINE-HÄNDLER GEWINNT IN DER KRISE AN BEDEUTUNG: Der Online-Handel mit Lebensmitteln (E-food) führte in Deutschland lange ein Nischendasein. Während UK oder Frankreich bereits E-Food-Umsatzanteile von 7% bzw. 5% erreichten, lag der Wert in Deutschland 2019 noch bei 1,4%, während der Online-Anteil beim Einzelhandel insgesamt 10,8% betrug. Allerdings war das Wachstum im E-Food-Bereich, ausgehend von einem niedrigen Niveau, bereits vor der Krise deutliche stärker als im Non-Food-Segment. (Wellstein, Seite 24)
  • IMMOBILIEN, STEUERN UND FORDERUNGEN AN DIE NEUE BUNDESREGIERUNG – Aktuelle Situation und Historie der Immobilienbesteuerung: Immobilien sind die Visitenkarte eines Landes, an Ihnen erkennen wir sofort den Charakter der Stadt und des Landes: Wohlstand oder Verfall oder gar Armut. Dennoch genießen die Immobilien und ihre Eigentümer seit langem den Argwohn statt das Wohlwollen der deutschen Steuerpolitik. Die letzte deutliche steuerliche Begünstigung erfolgte zum Wiederaufbau der neuen Bundesländer einschließlich (Gesamt-)Berlins von 1991 bis 1998 durch das Fördergebietsgesetz. Jetzt muss die Immobilienwirtschaft klare Forderungen an eine neue Bunderegierung richten.(Loritz, Seite 25)
  • AUSWIRKUNGEN DES KLIMAWANDELS AUF IMMOBILIEN – AUCH NACH DER EXPO REAL 2021: Dass der Klimawandel sich als Prozess darstellt, der sich über einen sehr langen Zeitraum als zyklisch artikuliert, ist Lehrmeinung. Auch in der aktuellen Diskussion, angefacht durch die Überflutungen in Deutschland, die Murenabgänge in Österreich oder die Brände im Mittelmeerraum, ist der Klimawandel mehr als Ergebnis, denn als prozessuale Veränderung durch die Abweichung des bisher „Normalen“ zu verstehen. Die Thematik hat heute sämtliche Wirtschaftszweige erreicht und dringt tief in die Gesellschaft ein – mit voller Wucht auch in die Bau -& und Immobilienwirtschaft. (Beyerle, Seite 28)
  • DIE BÜROMÄRKTE IM DETAIL:
    • BEWEGUNG AM FRANKFURTER BÜROMARKT – Leerstand pendelt sich ein, Spitzenmiete steigt leicht. (Wrede, Seite 31)
    • MÜNCHNER BÜROIMMOBILIENMARKT IM 3. QUARTAL 2021: Markterholung bei Investitionen und Vermietungen. (Döbel, Seite 31)
    • BÜROMARKT HAMBURG: UMSATZ HOLT KRÄFTIG AUF. (Richter, Seite 33)
  • STEIGENDES TRANSAKTIONSVOLUMEN BEI EIGENTUMSOBJEKTEN: Wie bei der institutionellen Nachfrage ist auch bei privaten Investoren unverkennbar, dass Anlagen in Wohneigentum in Zeiten von Niedrigzins und auf Bankvermögen anfallende Strafzinsen, profitieren. Gesucht und gekauft werden nach den Lockdown-Erfahrungen und der anhaltenden Diskussionen rund um das zukünftige Home-Office besonders größere Wohnflächen im attraktiven Umland der Metropolen, wie eine aktuelle Analyse der Transaktionen von Eigentumswohnungen (ETW) und Einfamilienhäuser (EFH) für das Jahr 2020 von Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) ergab. (Wrede, Seite 35)
  • HEALTHCARE PROFITIERT VON AMBULANTISIERUNG – Steigende Ansprüche an Qualität, Individualität und Selbstständigkeit: Demographische Entwicklungen haben weitreichende Implikationen für den Gesundheitssektor. Im Jahr 2060 könnte nach Schätzungen von Quantum Research ein Drittel der deutschen Bevölkerung 65 Jahre oder älter sein. Es werden doppelt so viele 70-Jährige leben, wie Kinder geboren werden. (Rohmert, Seite 37)
  • HOTELMARKT-ERHOLUNG ERST 2024 – Hohe Inlandsnachfrage rettet Markt: Wir berichteten im Immobilienbrief Nr. 509 über die Invesco-Hotel-Investitionsstrategie in opportunistische Gelegenheiten. Wann es zu einer Erholung kommen würde, schien Invesco unsicher. Jetzt wir CBRE konkreter. (Rohmert, Seite 38)
  • IMMOBILIENFONDS-ZWEITMARKTPREISE STEIGEN DEUTLICH – Nachfrageüberhang hält an: In Q3 übertraf der Handelsumsatz an der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG mit 55,48 Mio. Euro nicht nur das Corona-gedämpfte Vorjahresquartal, sondern lag auch deutlich über dem Vergleichsquartal aus dem Jahr 2019. (Wrede, Seite 39)
  • INDUSTRIE UND GEWERBE TRIFFT KULTUR IM CREATIVQUARTIER FÜRST LEOPOLD IN DORSTEN: Die letzte Fläche aus dem Bestand der RAG Montan Immobilien auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Fürst Leopold 1/2 in Dorsten ist verkauft: Das Marler Unternehmen Maroli plant am Hainichenring auf rund 2.000 qm ein modernes und nachhaltiges Gewerbeobjekt mit variablen Nutzungsmöglichkeiten. Mit diesem jüngsten Verkaufsabschluss findet zwei Jahrzehnte nach Stilllegung des Bergwerks ein groß angelegter Transformationsprozess im Stadtteil Hervest einen gelungenen Abschluss. (Wrede, Seite 40)
  • IMMOBILIENFINANZIERUNGSINDEX DIFI ERSTMALS SEIT 2017 POSITIV – Erwartungen an die Finanzierungssituation in den kommenden 6 Monaten bleiben unverändert: Der vierteljährliche Stimmungsindikator für gewerbliche Immobilienfinanzierungen in Deutschland, der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI)* von JLL und dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung setzt seine Aufwärtsentwicklung zum fünften Mal in Folge fort und überschreitet erstmals seit Q4 2017 wieder die Nullmarke. (Rohmert, Seite 42)
  • HANDELSIMMOBILIEN-NEUBEWERTUNG LOCKT OPPORTUNISTISCHE INVESTOREN – Struktureller Wandel erfordert Repositionierung um Umwidmung (Wrede, Seite 44)
  • WOHNEN STATT PARKEN: Ein marodes Parkhaus in der Hamburger Innenstadt wird von einer Genossenschaft in ein buntes Wohn- und Gewerbeprojekt verwandelt. (Richter, Seite 44)
  • DER NÄCHSTE AUFSCHWUNG HAT BEGONNEN – Zukunft hat man nicht, man schafft sie sich. In Der Immobilienbrief Nr. 492, mitten im längsten Lockdown, war bereits zu lesen, was wir heute erleben: „Wir werden unser Geld mit vollen Händen ausgeben! Wir werden mit allen Schikanen essen gehen und verreisen. Es wird lustig, wenn der Spuk vorbei ist.“ Wo stehen wir und was kommt? (Völcker, Seite 47)
  • Fondsbesprechung (Gotzi, Seite 48)