Der Immobilienbrief Nr. 546

Der Immobilienbrief Nr 546 vom 3 März 2023

  • HÖCHSTER STAND BEI BÜRO-UNTERVERMIETUNGSFLÄCHEN SEIT 20 JAHREN – Homeoffice-Recherchen werden bestätigt: Während die Gesundbeter der Szene immer noch auf die Überschätzung des Homeoffices hinweisen, reagiert jetzt nach 3-jähriger Findungsphase der Markt. In allen Backgroundgesprächen hören wir von „Abmietungen“ der Unternehmen. Die neuesten JLL Zahlen zum Untervermietungsangebot stützen die Überlegungen. (Rohmert, Seite 3)
  • ALLENSBACH SIEHT NACHHALTIGE VERÄNDERUNG DER ARBEITSWELT – Büroflächenreduktion kommt sicher: Zwar sei inzwischen die Mehrheit der Bürobeschäftigten wieder an den Arbeitsplatz zurückgekehrt, jedoch habe die Pandemie die Arbeitswelt in den Büroberufen tiefgreifend verändert. 92% der Spitzenkräfte halten die zunächst durch die Pandemie erzwungenen und übrigens von „Der Immobilienbrief“ bereits in den 90er Jahren vorhergesagten Entwicklungen für nachhaltig. Die Bedeutung des Homeoffices für den Büroflächenbedarf ist in der Branche nach wie vor umstritten. (Rohmert, Seite 4)
  • DIE HÄLFTE DER INVESTOREN GEHT NICHT VON EINER MARKTBELEBUNG IN 2023 AUS – Dekabonisierungsstrategien bevorzugt: Im Februar befragte Catella Research 250 Immobilieninvestoren, wann wieder eine spürbare Marktdynamik zu erwarten sei. Das könnte, wie auch „Der Immobilienbrief“ befürchtet, noch etwas dauern. Rund die Hälfte der Befragten befürchten, dass das Marktgeschehen erst im 1. Halbjahr 2024 (rd. 29%) oder sogar noch später (20%) wieder an Dynamik gewinnt. (Rohmert/ Wrede, Seite 5)
  • REGULATORISCHE FRISTEN ERHÖHEN GEFAHR VON STRANDED ASSETS – Aktuelle Verbots- und Enteignungsdrohungen sind übertrieben: Wie in der Immobilienwirtschaft üblich, stößt die Maklerzunft Drohungen zur energetischen Zukunft und zu möglichen Gefahren zu „stranden“ bzw. unvermietbar zu werden, aus. Vermietungsverbote und sogar Enteignungen werden kolportiert. So richtig fehlt „Der Immobilienbrief“ hier aber der juristische Glaube. (Rohmert, Seite 6)
  • 91% DER RICS-BEFRAGTEN SEHEN DEUTSCHLAND IN ABSCHWUNGPHASE – Sowohl Investoren- als auch Mieterstimmung sinkt weltweit: Die Stimmung am weltweiten Immobilienmarkt verschlechtert sich bei Investoren und jetzt auch bei Nutzern immer weiter. Die Ergebnisse des RICS Global Commercial Property Monitor decken sich mit unseren Erwartungen, dass nach allen Erfahrungen die Entwicklungen des Umfeldes mit bedeutenden Änderungen im Nutzerverhalten bei gleichzeitig absehbarem Höhepunkt der Fertigstellungen nicht ohne Folgen für die Nutzernachfrage sein können. (Rohmert/ Wrede, Seite 7)
  • ADI FEIERT 25-JÄHRIGES-JUBILÄUM: Die ADI Akademie der Immobilienwirtschaft feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Das bedeutet ein Vierteljahrhundert Weiterbildung in der Immobilienwirtschaft auf höchstem akademischem Niveau, Praxisnähe sowie Forschung in einem gelebten Netzwerk. (Rohmert, Seite 9)
  •  HANDELSMIETEN AN EUROPAS TOP-STANDORTEN HALTEN SICH – Fast die Hälfte der teuersten 15 Handelslagen liegen in Deutschland: Nach der Corona-Welle, zu deren größten Verlierern der hochwertige Einzelhandel gehörte, hätten die Spitzenmieten lt. JLL- in den deutschen Handelsmetropolen lediglich leichte Korrekturen hinnehmen müssen. (Wrede, Seite 10)
  •  REKORDINVESTITIONSVOLUMEN AUF DEM KANADISCHEN IMMOBILIEN-MARKT – Problemlage ähnlich wie in Deutschland: Das Investitionsvolumen auf dem kanadischen Immobilienmarkt hat 2022 laut RECan Global Group mit 63 Mrd. kanadischen Dollar ein neues Rekordhoch erreicht. Die bevorzugteste Anlageklasse waren unbebaute Grundstücke für die Entwicklung von Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien. (Wrede, Seite 11).
  •  US-IMMOBILIEN: BOLLWERK IN STÜRMISCHEN ZEITEN: Interview mit Martin Stoß, Geschäftsführer USA,  BVT Holding zu den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in den USA und dem amerikanischen Wohnungsmarkt. (S.12)
  • IMMOBILIENMARKT IN DER SCHWEIZ FÄLLT WIE IN DEUTSCHLAND – Jahresbilanz aber noch positiv: Im Q4 2022 fielen auch in der Schweiz die Preise sowohl für Mehrfamilienhäuser als auch für Büroimmobilien. Sofern die Schweizerische Nationalbank einen weiteren Zinsschritt vornehme, dürften die Renditeerwartungen weiter steigen. Da der Zinseffekt aber stärker sei als der ausgleichende Mieteffekt durch gute Nachfrage, geht FPRE für 2023 von mehrheitlich sinkenden Preisen für Mehrfamilienhäuser aus. (Rohmert, Seite 15)
  •  AUS UNSERER KOOPERATION MIT IMMOBILIEN INTERN: IW Köln entlarvt Falschmeldungen zur Indexmiete (Seite 16)
  •  DEUTSCHER LIFE-SCIENCE MARKT NUR MITTELMASS: Europaweit haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Agglomerationen von Life Science Forschungsinstituten und -unternehmen gebildet, die deutschen Standorte gehören lt. aktueller JLL-Studie allerdings nicht zu den Hot-Spots.  (Wrede, Seite 17)
  • GESCHICHTE DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT – Schriftenreihe des Instituts für ImmobilienÖkonomie: Der erste Band der Schriftenreihe des Instituts für ImmobilienÖkonomie ist erschienen. Darin werden die Entwicklung von Immobilienwirtschaft und -märkte in Deutschland seit dem II. Weltkrieg analysiert. (Vornholz, Seite 18)
  •  WELCOME TO MIPIM AWARDS 2023: Kann die Immobilienwirtschaft dazu beitragen die Welt zu verbessern? Diese und andere Fragen will die MIPIM 2023 stellen u.a. mit der Auswahl der Finalisten zu den MIPIM Awards 2023. (Escher, Seite 20)
  • JEDER DRITTE DEUTSCHE DENKT ÜBER UMZUG, JEDER FÜNFTE ÜBER AUSWANDERUNG NACH – Gründe sind manigfaltig, Home-Office macht es möglich: Eine aktuelle Remax Studie zeigt, dass sich die Umzugswahrscheinlichkeit in den vergangenen 12 Monaten für rund die Hälfte der Europäer (44,9%) erhöht hat. (Wrede, Seite 22)
  • IMMOSCOUT24 WOHNBAROMETER – In welchen Großstädten findet man die besten Immobilienangebote: Für Deutschlands 7 Metropolen zeigt das ImmoScout24 WohnBarometer im Jahresvergleich Preiskorrekturen um durchschnittlich 5% bei Neubau-Eigentumswohnungen. „Alles halb so wild“, könnte man bei Lesen der Studie denken: Solange die Angebotspreise nicht heruntergehen und keine niedrigpreisigeren Transaktionen bekannt werden und eingepreist werden müssen, bleiben die Angebotspreise natürlich oben. Wer geht schon freiwillig herunter. (Götza/ Rohmert, Seite 22)
  • SIGNA BAUT DIE NEUE GÄNSEMARKTPASSAGE – Statt Einkaufsquartier lebendige Mischnutzung: Über 40 Jahre lang war die Gänsemarkt-Passage ein beliebter Anlaufpunkt in Hamburg. Dennoch lief irgendwann das Geschäft nicht mehr. Im Januar 2019 kaufte die Signa Real Estate die Passage und reißt die Passage jetzt mit Hochdruck ab. Zukünftig soll ein vielfältiger Mix an Nutzungen – Wohnen eingeschlossen –  eine neue Lebendigkeit an den Gänsemarkt bringen. (Richter, Seite 24)
  •  WÄRMEPUMPEN-KASKADENSCHALTUNG IST EFFIZIENT: Durch eine Kaskadenschaltung von mehreren Wärmepumpen lässt sich die Effizient der Anlage um durchschnittlich rund 10% steigern. Das ist ein Ergebnis eines Vorzeigeprojekts in Lünen bei Dortmund. (Hoffmann, Seite 25)