Der Immobilienbrief Nr. 548 mit Sondereditorial vom 30.03.2023

Der Immobilienbrief Nr 548

In einem Sonder-Editorial zu Vonovia beleuchtet Werner Rohmert die Bewertung des Immobilienbestandes mit Zahlen, die Sie in den prominenten Medien wohl noch nicht gelesen haben. Während die Börse mit einem Verdampfen der Marktkapitalisierung um über 70% bzw. rund 48 Mrd. Euro  in 18 Monaten wohl Zweifel an Bestandsbewertung und/oder Geschäftsmodell hat, bleibt Vonovia weitgehend bei der Bewertung des Vorjahres 2021, das noch nicht durch Krieg und Zinsexplosion beeinfusst war. Die Bewertung durch hoch renommierte, internationale Bewerter hat Werner Rohmert ebenso wie manche Zufallshäufungen bei der Kommunikation verblüfft. (Seite 1)

  • BÜROIMMOBILIEN: COMEBACK WANN? – Interview mit Marcus Lütgering zum Büro-Investmentmarkt in Deutschland: Die aktuelle Investment-Baisse in Deutschland hat den Büromarkt voll in den Klauen. Mit welchen Konsequenzen wohl und wie lange? Darüber und über mehr sprach „Der Immobilienbrief“-Herausgeber Werner Rohmert mit Investment-Profi Marcus Lütgering. (Seite 9)
  • SAVILLS – PARADIGMENWECHSEL STATT ZYKLUSWENDE – Für die Immobilieninvestmentmärkte bricht eine neue Zeitrechnung an: Der Immobilienbrief hatte bereits mit Beginn der Zinswende auf eine zu erwartende Niveautransformation der Immobilienwerte und auf zu erwartende Beruhigung der Transaktionsmärkte hingewiesen. Wenn jetzt bald belastbare Transaktionsdaten vorliegen, die unter dem Grundsatz „Bewerten ist Vergleichen“ neue Realitäten schaffen, an denen auch der optimistischste Bewerter nicht vorbei kommt, darf wohl mit weiteren Bewertungsrückgängen gerechnet werden. (Rohmert, Seite 11)
  • EY SCHÄTZT SANIERUNGSKOSTEN FÜR WOHNIMMOBILIEN AUF 3 BILLIONEN – Interhyp sieht Hälfte der 2020/ 2021 finanzierten Immobilien als Sanierungsbedürftig: Im Auftrag von Interhyp hat Sprengnetter für mehr als 100 000 von Interhyp vermittelten Finanzierungen aus den Jahren 2020 und 2021 die Energieeffizienzklassen (EEK) ermittelt. Fast die Hälfte (48%) befinden sich danach in den Klassen F, G und H und dürften schnell zum Sanierungsfall werden. (Wrede, Seite 13)
  • BÜROVERMIETUNGSMARKT HÄLT SICH GEGENÜBER INVESTMENTMARKT NOCH STABIL- Spitzenrenditen steigen an A-Standorten um ein Viertel: Der aktuellen Catella Büromarktskarten-Vergleich 2022/2023 zeigt steigenden aggregierte Mieten in allen Segmenten aufgrund des hohen Bedarfes bei gleichzeitig begrenztem Flächenangebot in zentralen Lagen Für die A-Standorte erwartet Catella vor allem im Neubau im Jahresverlauf  eine weitere Erhöhung. Bei Investment-Renditen ist Catella skeptischer. (Wrede, Seite14)
  • PROJEKTSTOPPS TROTZ HOHER VORVERMIETUNGSQUOTE – In Berlin droht Angebotslücke ab 2025: Viele im Bau befindliche Büroobjekte kommen im aktuell schwierigen Umfeld auf den Markt. Lt. Colliers gibt es erste Präzedenzfälle, in denen Entwickler trotz guter Vorvermietung aufgrund der gestiegenen Kosten und unsicheren Exit-Faktoren erwägen, Projekte nicht mehr zu realisieren. Von den rund 32 im Planungsstadium befindlichen Bauten mit geplanter Fertigstellung im Jahr 2025 schätzt Colliers die wahrscheinliche Realisierungsquote auf maximal ein Drittel ein. (Wrede, Seite 15)
  • DAS COMEBACK VON FLEXIBLE OFFICE-SPACES – Angebot an deutschen Top-7-Märkten übersteigt die 1 Mio. Quadratmetermarke: Durch Corona stark gestoppt, gewinnt der zwischen 2017 bis 2019 boomende Markt für Flexible Office oder Coworking Spaces wieder an Fahrt. Unternehmen, darunter zunehmend auch größere Corporates, orientierten sich beim Überdenken zukünftiger Arbeitsplatzstrukturen in Richtung Flex Office, so Cushman & Wakefield Der Marktanteil läge derzeit bei 2,7%. (Wrede, Seite 16)
  • ÜBER DIE HÄLFTE DER 30 TOP TECH CITIES LIEGT IN DEN USA – Nur 3 europäische Städte im Ranking, Berlin auf Rang 19: Die wirtschaftliche Krise bestimmt auch die Schlagzeilen der während der Corona-Pandemie rasant gewachsenen Tech-Branche. San Francisco, New York und das Silicon Valley führen die aktuell von Savills veröffentlichte Rangliste der weltweit bedeutendsten Tech Cities 2023 an. (Wrede, Seite 18)
  • CREDITREFORM SIEHT BANKENKRISE AUS GEWERBEIMMOBILIENKREDITEN – Preise für Gewerbeimmobilien sind im Korrekturmodus: Creditreform Rating hat in einem aktuellen Bericht die Exposures im gewerblichen Immobiliensektor (CRE-Exposures) deutscher Banken in den Fokus genommen. In Q2 2022 hielten deutsche Kreditinstitute demnach knapp 500 Mrd. Euro gewerbliche Immobilienkredite in ihren Büchern. Das sei absolut betrachtet das höchste CRE-Exposure im Euroraum. Für das laufende Jahr erwartet Creditreform aufgrund des schwierigen konjunkturellen Umfelds einen Aufwärtsdruck auf die Kreditrisiko-RWAs. (Rohmert, Seite 19)
  • IMMOBILIENKLIMA VERSCHLECHTERT SICH IM MÄRZ WEITER – Handelsklima mit zweistelligem Verlust: Das Deutsche Hypo/ bulwiengesa  Immobilienklima sinkt im März zum zweiten Mail in Folge um 2,2% und liegt damit in etwa auf dem Niveau vom Januar 2021. Heruntergezogen wird der Index durch die deutliche Verschlechterung des Investmentklimas. (Wrede, Seite 20)
  • WEITERHIN TRÜBE STIMMUNG AM FINANZMARKT – Trotz Marktschwäche bislang kaum geplatzte Kredite:  Die Stimmung der deutschen Immobilienfinanzierer bleibt auch im ersten Quartal 2023 düster. Besonders die niedrigen Kreditvolumina und die ansteigenden Liquiditätskosten belasten den Markt. So sinkt auch das BF.direkt AG-Quartalsbarometer weiter und erreicht den historischen Tiefstand. (Wrede, Seite 21)
  • WOHNIMMOBILIENANGEBOT STEIGT IN ALLEN BAYRISCHEN GROSSSTÄDTEN AN – Größere Auswahl für Kaufinteressenten mit ausreichend Eigenkapital: Durch Vervierfachung der Finanzierungskosten auf Jahressicht dünnt sich der Markt der Kaufinteressenten deutlich aus. Das verfügbare Angebot steigt analog. In München stieg die Anzahl offerierter Objekte so binnen eines Jahres lt. IVD Süd e.V um 47%, in Würzburg und Fürth hat sich das Angebot sogar mehr als verdoppelt. (Wrede, Seite 22)
  • WOHNIMMOBILIENPREISE STABILISIEREN SICH WEITER – Eigentumswohnungen im Bestand weiter im Abwärtstrend: Zum ersten Mal seit Juni 2022 konnte der Europace Hauspreisindex den Negativtrend brechen und leicht um +0,59 Punkte wieder in den Positivbereich drehen. (Wrede, Seite 22)
  • JÄHRLICH FEHLEN BEI SENIORENIMMOBILIEN 26.000 EINHEITEN – Fehlbedarf nicht mehr zu decken: Hinzu kommt lt. aktueller Analyse von bulwiengesa, dass neue Einrichtungen oft nicht dort entstehen würden, wo der Bedarf am höchsten sei, sondern dort, wo bauen noch rentabel sei. (Rohmert, Seite 22)
  • RÜCKGANG DER BAUGENEHMIGUNGEN IN DEUTSCHLAND – Einfamilienhäuser stärker betroffen: Im vergangenen Jahr fiel die Anzahl der Baugenehmigungen in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 2018. Während 2021 rund 380.000 Bauvorhaben genehmigt wurden, waren es 2022 knapp 354.000. (Götza, Seite 23)
  • AUS UNSERER KOOPERATION MIT „immobilien intern“: GEG-Novelle: Heizungsverbot am grünen Ministertisch (Seite 23)
  • „AUF DEM WOHNUNGSMARKT BRAUT SICH DER PERFEKTE STURM ZUSAMMEN“ – Interview mit Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen: 000 Wohnungen wolle Olaf Scholz jedes Jahr in Hamburg bauen. Das Wahlversprechen machte ihn 2011 zum Bürgermeister. Im Wahlkampf darauf erhöhte er zusammen mit dem Bündnis für das Wohnen sein Ziel auf 10.000 Einheiten. Und hatte Erfolg. Mit einer ähnlichen Strategie zog Scholz 2021 ins Kanzleramt ein. Im April 2022 unterzeichneten Verbände, Wirtschaft und Politik das „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ und versprachen, alle Kräfte zu bündeln, um 400.000 Wohnungen pro Jahr zu erreichen. Was in Hamburg gelang und als Vorbild für ganz Deutschland diente, scheitert derzeit krachend. (Richter, Seite 24)