Der Immobilienbrief Nr. 566

Der Immobilienbrief Nr 566

 

  • GLÜHWEIN-INFLATION STRAFT EZB- UND BUNDESBANK-STATISTIK LÜGEN – Straßenverkaufspreis zockt Glühwein-Junkies ab: Traditionell lassen „Der Immobilienbrief“ und Catella Research das Jahr mit einem kleinen Augenzwinkern ausklingen. Catella bringt mit dem alljährlichen Weihnachtstracker die statistische Basis. Schwerpunktthema dieses Jahr ist die Preisexplosion an den Glühweinständen. Ausgangspunkt der Analyse sind die Anschaffungs- und Herstellungskosten. Das ist natürlich ein in der IFRS-Immobilienwirtschaft mit Fair Value Bewertung völlig überholter Bewertungs- und Bilanzierungs-Ansatz. Die prominenten Maklerhäuser, deren Bewertungen von Wohnimmobilien von internationalen WPs anerkannt werden, würden sich über solche geschichtsträchtigen HGB-Bewertungen oder – noch schlimmer – über den im IHK-Gesetz beschriebenen „Ehrbaren Kaufmann“ totlachen. (Rohmert/ Wrede, Seite 2)
  • BÜROS TRIFFT ES GLOBAL MITMINUS 50% – Deutscher Rückspiegel-Blick lenkt vom Gesamtblick ab: Die deutsche immobilienwirtschaftliche Perspektive hatten wir Ihnen schon zu Beginn der Zinswende vor 15 Monaten prognostiziert. Der Blick auf Europa oder sogar global ist auch eher ernüchternd. Büros befinden sich jetzt weltweit im Sturzflug berichtet JLL aktuell. Das könnte dann auch noch auf Deutschland ausstrahlen. (Rohmert, Seite 6)
  • NAVIGIEREN DURCH UNRUHIGE GEWÄSSER – Erwartungen an den deutschen Immobilienmarkt 2024: Als CEO eines deutschen Immobilien-Asset- und Investment-Management-Unternehmen blickt Christoph Wittkop mit einer Mischung aus Vorsicht und Optimismus auf das Jahr 2024. Der Immobilienmarkt steht vor signifikanten Herausforderungen, die durch steigenden Druck auf die Banken, veränderte Investorenlandschaften und makroökonomische Entwicklungen geprägt sind. (Wittkop, Seite 8)
  • ZWISCHEN „NEW WORK“ UND „WORKING NEXT LEVEL“ – Die neue Rolle des Büros: Die Arbeitswelt und die Unternehmenskulturen befinden sich seit geraumer Zeit im Wandel. Konzepte wie „New Work“ und damit verbundene Aspekte wie hybrides Arbeiten sind bereits zur neuen Normalität geworden. Das Gebot der Stunde fassen wir bei der Real I.S. unter der Überschrift „Working next level“ zusammen, was einen Ansatz beschreibt, sich mit Hilfe neuer Strukturen und Lösungen resilient aufzustellen und anzupassen, um letztlich sicher durch das sich schnell verändernde Marktumfeld von heute navigieren zu können. (Lönner, Seite 10)
  • PERSONALKARUSSEL IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT DREHT SICH  – Signa-AR feuert CEO, Chefs von CBRE, Colliers und C&W verschwinden: Gesundbeten ist vorbei. Mit selten klaren Worten, die in Deutschland sicherlich in Zusammenhang mit Pleite und Milliardenschaden ein ernstes Signal an die Staatsanwaltschaft zum Nachforschen gesendet hätten, entließ der österreichische Ex-Kanzler und Chefkontrolleur der wichtigsten Signa-Gesellschaften, Alfred Gusenbauer, den bisherigen CEO Timo Herzberg. Auch in der Makler-Szene rumpelt es. Bedenken Sie, selbst wenn im Best Case nächstes Jahr die Transaktionen zurück kommen, dürften sie wohl mit sicherlich 30% Preisrückgang und verschärftem Courtage-Wettbewerb leicht zu einer Halbierung des Transaktionsumsatzes gegenüber dem Peak vor 2 Jahren führen. (Rohmert, Seite 12)
  • IFO-INSTITUT MIT DÜSTEREN PERSPEKTIVEN FÜR DEN WOHNUNGSBAU – Auftragsstornierungen häufen sich, Neugeschäft bricht ein: Die Situation im Wohnungsbau spitzt sich nach Angaben des ifo Instituts immer weiter zu. Klagten im Oktober bereits 48,7% der Unternehmen über Auftragsmangel, stieg die Zahl im November weiter auf 49,1% an. Dies stellt bereits den achten Anstieg in Folge dar. (Wrede, Seite 12)
  • SORGEN IN DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT MEHREN SICH – Personalabbau und Vermögensverlust drohen: Die Stimmung in der Wohnungswirtschaft ist mies, wie die aktuelle Halbjahresbefragung von Aengevelt belegt.  Die größten Sorgen der befragten Experten aus allen Bereichen der Wohnungswirtschaft bestehen hinsichtlich der Reduzierung des Neugeschäfts (68%)  und einer abgeschwächten Umsatzdynamik (64%). Und die Folgen eines rückläufigen bis einbrechenden Geschäfts bedingen nun verstärkt unternehmerisches Handeln, z.B. in Form von Kosteneinsparungen beim Personal. (Wrede, Seite 13)
  • IMMOBILIENKLIMA LÄSST DAS KRISENJAHR RUHIG AUSKLINGEN – Büros brachen 2023 ein, Handel und Wohnen berappelten sich wieder: Im Rahmen der Deutsche Hypo/ bulwiengesa Monatsbefragung bewerteten die befragten Immobilienexperten im Dezember das  Immobilienklima noch einmal um 0,3% schlechter als noch im Vormonat. Das basiere ausschließlich auf dem Rückgang des Ertragsklimas. (Wrede, Seite 14)
  • HAUSPREISE STABILISIEREN SICH – Steigende Preise ab dem 1. Halbjahr 2024 zu erwarten: Weihnachtlich optimistisch zeigt sich der Europace Hauspreisindex für November. Er zeige sich weitgehend stabil mit einem leichten Preisrückgang ggü. dem Vormonat bei  Eigentumswohnungen und  bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser. Neue Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen im Preis um rd. 1%. (Wrede, Seite 14)
  • HISTORISCH HOHER WOHNUNGS-LEERSTANDSABBAU IN 2022 – Praktisch kein Leerstand in München, Frankfurt, Münster und Freiburg: Die Zuwanderung von gut 1 Mio. Ukraine-Flüchtlingen prägte den Wohnungsmarkt 2022. Die hohe Nachfrage pusht die Neuvertragsmieten und lässt die Kaufpreise bislang weniger einbrechen als es der historisch rasante Zinsanstieg eigentlich hätte erwarten lassen können. Der marktaktive Leerstand sank lt. CBRE-empirica-Leerstandsindex Ende 2022 auf 2,5%. Der Leerstands-Rückgang um rund 53 Tsd. Einheiten im Jahresverlauf ist die größte Angebotsverknappung in der 22-jährigen Historie des Index. (Wrede, Seite 15)
  • FÜR JEDEN 4. IST STADTWOHNEN ZU TEUER – In 70% der Großstädte fallen die Preise: Der Trend gehe raus aufs Land, berichtet die die Studie „Stadt- Land-Vorstadt: Wie die Neubewertung der Urbanität das Wohnen verändert“ der TU Darmstadt in Kooperation mit Baufi24. Ca. 75% der privaten Haushalte in Deutschland gäben an, aufgrund finanzieller Aspekte ihre Wohnsituation zu überdenken. Verlierer sind die Innenstädte. In urbanen Lagen sei der Wohnkostenanteil am frei verfügbaren Nettohaushaltseinkommen besonders stark gestiegen. Jeder vierte Haushalte gäbe mehr als 40% des Nettohaushaltseinkommens fürs Wohnen aus. (Rohmert, Seite 15)
  • WIEN UND BARCELONA LOCKEN JUNGE DEUTSCHE TALENTE AN – Interesse an Amsterdam sinkt leicht: Aktuell untersuchte HousingAnywhere die Suchpräferenzen der jungen deutschen Talente, die es zum Arbeiten oder Studieren ins Ausland zieht. Mit 8,8% aller Suchanfragen ist Wien die erste Wahl für ein neues Zuhause. (Wrede, Seite 16)
  • ASPEN IST UND BLEIBT TEUERSTES SKIGEBIET WELTWEIT – Im Premiumsegment werden im Kultort über 83.000 Euro/qm gezahlt: Alle Jahre wieder untersucht Savills für alle betuchten Winterbegeisterten die Preise für erstklassige Top- und Premium Wohnimmobilien in den zwanzig gefragtesten Skigebieten der Welt. Die Angebotspreise für die Top-Objekte gaben in der letzten Saison zwar leicht um 4% gegenüber den Höchstständen von 2022 nach, sind im Durchschnitt aber immer noch 20% höher als 2021 und deutliche 41% höher als vor Beginn der Pandemie. (Wrede, Seite 16)
  • LUXUSMARKEN ZAHLEN IN LONDON UND PARIS DIE HÖCHSTEN LADENMIETEN – München, Düsseldorf und Berlin liegen mit rd. 300 Euro/qm im oberen Mittelfeld: Die New Bond Street und die Avenue Montaigne sind die von Luxusmarken gefragtesten Handelslagen Europas. Neben der limitierten Flächenverfügbarkeit, der hohen lokalen Kaufkraft und dem Vorteil als weltweiter Tourismusmagnet sind diese Luxuslagen historisch etabliert und waren praktisch schon immer eine Klasse für sich. (Wrede, Seite 16)
  • AUS UNSERER KOOPERATION mit immobilien intern:  Länder treten beim Wachstumschancengesetz auf die Bremse (Seite 17)
  • EXKLUSIV-INTERVIEW VON WINFRIED D. E. VÖLCKER  mit dem *5*Minuten*Hospitality*Experten* – Rückblick und Ausblick (Völcker, Seite 18)
  • ANHANG: Editorial „Der Immobilienbrief“ Nr. 542 vom 21.12.2022 (Seite 20ff)