Der Immobilienbrief Nr. 596 vom 28. März 2025

Der Immobilienbrief Nr 596

Im Editorial befasst sich Werner Rohmert mit der Renaissance Deutschlands als Exportnation. Wir exportieren Expertise. Die Krise ist noch nicht zu Ende. Der Markt erholt sich, aber viele Unternehmen doch nicht mehr. Aus dem neuen Circulus vitiosus werden viele nicht mehr herauskommen. In ihrer unvergleichlichen Dämlichkeit hat aber die Trump Entourage Europa einen Weckruf gesendet, den zu ignorieren in Dämlichkeit vergleichbar wäre. Am Mittwoch vor 30 Jahren trat „Schengen“ in Kraft. Dann fielen alle Barrieren des gesunden Menschenverstandes. Rohmert befasst sich auch mit Demokratie und was sie bedeutet. Ist der Ausschluss von 20% der Wähler gegen geltende Richtlinien Demokratie? Oder ist das Beihilfe zum nächsten Wahlerfolg. Die Immobilienwirtschaft freut sich über den kommenden Milliardensegen. Rohmert erdet. Investieren kostet Kapazität, die nicht da ist. In eigener Sache gibt Rohmert einen kleinen Überblick. (Seite1)

  • STIMMUNGSINDEX VON IW UND ZIA HOFFT AUF POLITIK – Normen, Bauvorschriften, technische Vorgaben sind die höchsten Hürden: Der Stimmungsindex von IW und dem Branchenverband ZIA sieht die Immobilienwirtschaft in gespannter Erwartung auf den bevorstehenden politischen Wechsel in Deutschland. Das belege die Frühjahrsbefragung des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindexes. Allerdings entwickele die Geschäftslage sich aktuell für einige Befragte nicht gut. Aber die Hoffnung auf einen Turnaround wachse, meint ZIA-Präsidentin Iris Schöberl. Die Befragten beschreiben ihre Sorgen und Wünsche. (Rohmert, Seite 3)
  • FINANZIERUNGSLÜCKE PUSHT ALTERNATIVE FINANZIERUNGEN – Laufen rund 315 Mrd. Euro Gewerbeimmobilienkredite aus: Die Empira Group stellt in ihrer neuesten Studie zum Markt für alternative Immobilienfinanzierung eine wachsende Refinanzierungslücke am Immobilienmarkt fest. Das eröffne lukrative Investitionsmöglichkeiten für institutionelle Investoren. (Rohmert, Seite 5)
  • WELTVERBAND ANALYSIERT: „WIE TEUER IST DEUTSCHLAND WIRKLICH?“- Corenet Global sieht Deutschland unter Druck: Der Mastertalk #36 von CoreNet Global, der weltweit führenden Vereinigung von Corporate Real Estate Managern, analysiert die immobilienwirtschaftliche Perspektive in Bezug auf Standortkosten und Wettbewerbsfähigkeit. Deutschlands Wirtschaft und mit ihr die Immobilienbranche stünde unter Druck: Ein bedeutsamer Negativfaktor, den auch alle „Der Immobilienbrief“- Branchengespräche bestätigen, sei neben den zu hohen Kosten und Steuern die Bürokratie. (Rohmert, Seite 7)
  • VONOVIA BLEIBT AUF DEM KLIMAPFAD UND SCHALTET AUF WACHSTUM UM: Die Bilanz 2024 schließt am oberen Ende der Prognose ab, der durch die Zinswende ausgelöste Konsolidierungskurs sei abgeschlossen. (Escher, Seite 7)
  • VERMISCHTES VON DER MIPIM 2025 – Freundliche Menschen und unfreundliches Wetter: Zur Eröffnung der MIPIM 2025 forderte Mario Draghi: Make Europe Great Again =  MEGA! Die Messegesellschaft war bescheidener: „book your stand for 2026“ und „MIPIM Asia Make it happen!“– dergleichen Werbetafeln in – neuerdings – freundlichem Himmelblau waren reichlich vertreten auf der 35. MIPIM in Cannes im Palais des Festivals  – Letzteres stimmt allerdings immer weniger, denn die Belegung mit Ständen in den unübersichtlichen Etagen des Béton brut-Komplexes, wo alles einmal begann, scheint weiter an Attraktivität einzubüßen. (Escher, Seite 9)
  • BÜROIMMOBILIEN IN MADRID, AMSTERDAM UND BARCELONA AM GÜNSTIGSTEN- Spitzenrenditen für europäische Büroimmobilien im fairen Bereich: Aus der Fair-Value-Perspektive sieht Savills die durchschnittlichen Spitzenrenditen für europäische Büroimmobilien insgesamt noch im fairen Bereich. Allerdings sei durch den Anstieg der risikofreien Zinssätze im Q4 2024 eine Kapitalwertanpassung von -7% erforderlich. (Rohmert, Seite 13)
  • HOTELINVESTMENTMARKT VOR ERHOLUNG – Opportunisten kommen, Zimmerpreise sinken: Der Hotelinvestmentmarkt hat sich leicht erholt, bleibt aber mit 1,32 Mrd. Euro unter einem Viertel der 5,4 Mrd. Euro des Jahres 2019. Gleichzeitig sanken die Preise pro verkauftem Zimmer drastisch von 207.000 Euro pro Zimmer (Key) auf 147.000 Euro. Der Branchenreport des Hotelimmobilienspezialisten Christie & Co beleuchtet die jüngsten Entwicklungen auf dem deutschen Hotelinvestmentmarkt. (Rohmert, Seite 14)
  • SCHLEICHENDE REVOLUTION IM IMMOBILIENINVESTMENT – VOM EXCEL-SHEET ZUR KÜNSTLICHEN INTELLIGENZ: Wer den digitalen Wandel verschläft, wird verlieren: Während die Finanzwelt längst im Zeitalter der Quants und Algorithmen angekommen ist, steckt die Immobilienbranche noch etwas in Legacy-Systemen, also in die Jahre gekommener Software, und gelernten Prozessen fest. (Weber, Seite )
  • AUS UNSERER KOOPERATION MIT IMMOBILIEN INTERN: Keine leeren Versprechungen mehr beim Wohnungsmarkt! (Seite 17)
  • WHITEPAPER IMMOBILIENWIRTSCHAFT 2025/2026 – Wann kommt der Aufschwung? Ein Blick in den „Blätterwald“, Beiträge in den sozialen Medien oder so manche populärwissenschaftliche Veröffentlichung erwecken den Eindruck, die Talsohle der Immobilienkonjunktur sei durchschritten und es gäbe Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung. Zusammengefasst „MIPIM beginnt mit vorsichtigem Optimismus“ (IZ, 11.3.2025). Als Argumente dafür werden angeführt z.B. die Aufhellung des Investitionsklimas, die Milliardeninvestitionen in die Infrastruktur der kommenden Regierung in den nächsten Jahren, das steigende Transaktionsvolumen oder die Hoffnung auf sinkende Zinsen. Hier stellt sich die Frage, ob solche Argumente diese Hoffnungen auf „bessere Zeiten“ rechtfertigen oder, ob es sich eher um kurzfristige „Strohfeuer“ handelt. (Gondring, Seite 17)
  • AUS UNSERER KOOPERATION MIT DEM BVT-Newsblog: „Nearshoring ist ein vielversprechender Ansatz“: Pandemie und Kriege haben die Verletzlichkeit globaler Lieferketten offengelegt. Prof. Dr. Martin Gornig vom DIW Berlin im Gespräch über die Globalisierung und potenzielle Produktionslösungen. (Interview ursprünglich veröffentlicht im BVT Investorenmagazin ‚Institutional Quarterly‘ (iQ01-2025), herausgegeben von Alsterspree, Seite 21)
  • ZWEIMAL „HAMBURGER“ ABER BITTE KEINE ZWEI „BERLINER“ – MIPIM Awards 2025 – die Preisträger – sehr europäisch und sehr grün: Warum was prämiert wurde, das behielt die Jury für sich, denn anders als in früheren Jahren hat man sich diesmal die Formulierung einer Bewertung seitens der Jury gespart. Dadurch geriet die mit viel Pomp und Gedröhn inszenierte Award Ceremony deutlich kürzer und das Publikum wurde rechtzeitig zu den abendlichen Dinnereinladungen entlassen – wenn auch ratlos, warum jetzt Jury und Publikum genau diese Projekte bevorzugt hatten. (Escher, Seite 22)

In „Der Immobilienbrief Ruhr“ von Dr. Gudrun Escher (ab Seite 24)

  • 2024 HAT DER BÜROMARKT IN DUISBURG EINE AUSZEIT GENOMMEN, LOGISTIK- UND INVESTMENT- MARKT ABER ENTWICKELTEN SICH POSITIV: So niedrige Büroflächenumsätze gab es in Duisburg zuletzt zur Jahrtausend- wende, konstatiert die CUBION Immobilien AG. Die kommunale Wirtschaftsförderungsgesellschaft DBI hebt positivere Marktsegmente hervor. (Seite 1)
  • PROJEKT DES MONATS: NEWPARK DATTELN BIETET GREENFIELDS AB 20 HA: Mit der Präsenz auf dem NRW-Stand der MIPIM nutzte newPark die internationale Plattform für die Vermarktung des ersten Bauabschnitts der industri- ellen Großflächenentwicklung. (Seite 3)

Im Original im Anhang (ab Seite 28):

  • SONDERVERMÖGEN UND EFFEKTE FÜR DIE IMMOBILIENWIRTSCHAFT von Prof. Dr. Günter Vornholz: Die zukünftige Bundesregierung von Union und SPD hat ein umfassendes Finanzpaket für höhere Verteidigungsausgaben und Infrastrukturinvestitionen abgesprochen. Das Sondervermögen und auch die erhöhten Verteidigungsausgaben sollen ausschließlich kreditfinanziert werden, daher würden wesentlich mehr Bundesanleihen emittiert. Aktuell nimmt der Markt ein höheres Angebot vorweg, was sich in steigenden Renditen bei länger laufenden Bundesanleihen spiegelt. Zinspolitisch überwiegen perspektivisch die negativen Zinswirkungen der höheren Staatsausgaben, sodass mit einem Anstieg der langfristigen Zinsen zu rechnen ist, aber sicherlich nicht so stark wie im Jahr 2022. Auf der anderen Seite kommen Impulse für mehr Nachfrage für die Bau- und Immobilienwirtschaft. (Vornholz, Seite 28)